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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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es über ihn hinweg. So schnell wie der Reiter zu Fall gekommen war, so geschwind sprang er auf seine Beine – gerade noch rechtzeitig, um Kette und Stahlkugel mit dem Schwert zu parieren. Nichtsdestotrotz riss ihn die Wucht aus Bults Schwung nieder.
    Demor feuerte erneut einen violetten Nebelstrahl, aber mit einem Salto aus dem Kniestand entging der Kopflose dem Geschoss. Der Saum seines dunklen Mantels wirbelte im Kreis. Bult hämmerte seine Dornenkugel nach ihm, doch sie zerpflügte nur den weichen Erdboden. Mit einer wahnwitzigen Geschwindigkeit bewegte sich der in schwarzes Leder Gekleidete um sie herum, nur um augenblicklich seine Schneide auf Demor niederfahren zu lassen.
    Demor hob reaktionsschnell die Schulter und die Waffe prallte vom schweren Panzer ab. »Stopp!«, schrie der Lich und hielt beschwichtigend die Hände vor. »Aufhören!«
    Der Kopflose reagierte. Mit erhobenem Schwert und nach vorn gestreckter Hand verharrte er in der Bewegung. Bult stand ebenfalls still, seine Kette schlagbereit.
    »Reden wir vernünftig. Schließlich stehen wir doch alle auf derselben Seite«, beschwichtigte Demor den Kopflosen.
    Der Gegenüber zeigte keine Regung, lediglich der Brustkorb hob und senkte sich unter den vier Silberschnallen, die den Mantel über dem Oberkörper zusammenhielten.
    »Sollen Bult, worgosh? « Der Ork machte einen Ausfallschritt, aber Demor hielt ihn zurück.
    Mit vier Fingern der ausgestreckten Hand bedeutete der kopflose Reiter dem Ork, trotzdem näher zu kommen. Einen Kampf mit seinem Begleiter glaubte er wohl immer noch zu seinen Gunsten zu entscheiden.
    »Nein, offensichtlich handelt es sich hier um ein Missverständnis. Man nennt mich Lord Demor und dies ist mein Schüler Bult, der grobschlächtige Ork vom Stamm der Knochenschaber. Zumindest von mir werdet Ihr gehört haben.« Vergeblich wartete er auf eine Entgegnung des Gegenübers.
    »Er nicht wollen reden. Bult ihn machen zu culsh, dann Meister können fragen.«
    Demor räusperte sich. »Vermutlich ist er schwerhörig«, flüsterte er dem Ork zu, um danach lauter zu sprechen: »Wir sind auf der Suche nach einem Zauberer. Einem, der die Gesetze von Gut und Böse in den Händen hält. Es wird Zeit, die Verhältnisse zurechtzurücken.«
    Noch immer hielt der schwarze Mann seine Klinge mit blutleerer Hand auf sie gerichtet. Er sah genauso aus, wie ihn sich Demor als Kind vorgestellt hatte. Vierhundert Jahre vor seiner Geburt hatte der kopflose Reiter bereits sein Unwesen in diesem Laubwald getrieben, seither überdauerte er die Epochen.
    Mit unruhigen Schnaufgeräuschen wartete Bult an der Seite des Lichs.
    »Hör zu! Wir haben es hier mit einer untoten Legende zu tun«, erklärte ihm Demor. »Der Kerl ist der einzige Bösewicht, der es je geschafft hat, einen Helden zu töten. Sonst ist das noch keinem von uns gelungen.« Er wandte sich wieder dem kopflosen Reiter zu. »Wir können einen solch vorzüglichen Schwertmeister wie Euch auf unserer Reise gut gebrauchen. Sagt Euch der Name Syxpak etwas?«
    Langsam senkte der Kopflose sein Schwert. Doch er blieb auf Distanz.
    »Ihr seht, Eure Feinde sind auch unsere Feinde. Syxpak kennt die Antworten, die wir suchen. Und wir werden sie von ihm bekommen. Anschließend ändern wir ein paar Regeln. Das Gute hat die längste Zeit gesiegt.« Der Lich lachte.
    Kratzend glitt die Klinge in die Scheide.
    Demor befahl Bult, die Kette wegzustecken. Auch er selber senkte den Stab und klatschte zufrieden. »Unsere Mission liegt auch in Eurem Interesse. Und ein Reittier besitzt Ihr bereits, wenn auch ohne Kopf. Aber damit wisst Ihr sicherlich geschickt umzugehen.«
    Mit aristokratischen Schritten trat der Dunkle an den Lich heran und verbeugte sich vor ihm, wobei sich sein Mantel auf dem Boden in Falten legte.
    »Aber, aber!«, säuselte Demor übertrieben freundlich. »Ihr seid mein Vorbild. Ihr seid älter als sämtliche Möchtegernschurken.«
    Bult blickte durch die Kragenöffnung hinein in den offenen Halsansatz, schreckte zurück und schaute stattdessen auf den schmucklosen Schwertgriff mit der schlichten Parierstange. Sofort fing er an zu prusten. »Haben Mann ohne Kopf überhaupt jemand getötet mit lausige Waffe?«
    Kaum dass der Satz zu Ende gesprochen war, für Demor fast nicht wahrnehmbar, hatte der Kopflose die Klinge bereits vor seine Brust gezogen.
    Rasch beruhigte Demor die Streithähne. »Hey, hey! Wir wollen doch jetzt nicht kopflos werden!«
     
    Einige Zeit saßen sie zu dritt am Feuer und

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