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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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etwas wie Furcht? Höchstens, dass mein Ruf unter einer Torheit leidet. Eine Dummheit, die ich begehe, weil ich einem Zauberer folge, der seine Chancen nicht einzuschätzen weiß. Was macht Euch sicher, dass Ihr den ungeschlagenen Syxpak in Eure Gewalt bringen könnt?«
    »Gut, dass Ihr fragt. Leider verkennt Ihr meine Allmacht. Mit einem Angriff auf seine Heimat rechnet er garantiert nicht. Zudem ist Sighelmsquell längst nicht uneinnehmbar. Eine Schwachstelle gibt es und nur die Toten haben bereits eine Vorahnung von dem, was kommen wird. Das Leid der Bewohner und die geballte Kraft von uns vieren werden ihn in die Knie zwingen. Und Ihr wisst doch, die Zwischenschlacht gewinnen immer die Bösen.«
    »Trotzdem solltet Ihr Thu’urkesch nicht unterschätzen. Ich habe Euch beobachtet. Jede Faser von Euch hat ihm gegenüber Abscheu gezeigt. Und er weiß, dass Ihr ihn belogen habt. Selbst ich weiß es. Man sagt, er besäße die Gabe, die Lüge zu enttarnen. Die Dämonenseite ist stark in ihm. Legenden zufolge genießt er Zutritt zur ersten Sphäre des Hakkon. Ein Gegner, der mit den Dämonen im Bunde steht, kann selbst Euch gefährlich werden. Spreche ich die Wahrheit?«
    Demor rutschte auf dem Sattel seines Pferdes in eine bequemere Position. Seit wann musste er sich von einem Weibsstück Predigten anhören? Er blickte sich um und für einen kurzen Moment empfand er sogar die Anwesenheit des Orks als angenehmer. Was wusste sie schon von Herrschaftsgewalt? Thu’urkesch war wie unzählige vor ihm eine austauschbare Figur auf einem Spielbrett – ganz im Gegensatz zu ihm selbst.
    »Lüge erkennen? Was Ihr nicht sagt. Ich kann die Hirnleistung des Ogers besser einschätzen als dieser selbst. Warten wir ab, wie sich alles entwickelt. Sehr bald werde ich eine Waffe in den Händen halten, vor der selbst die wackersten Recken erzittern. Dann ist Schluss mit diesem jämmerlichen Heldentum!« Er beugte sich auf dem Rücken des Pferdes hinüber, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. »Eure Kraftdemonstration im Gasthaus war höchst interessant. Wie Ihr den Hammer des Zwergs zum Schmelzen gebracht habt, habt Ihr eine winzige Kostprobe eurer Fähigkeiten gegeben. Eine Steinschmelzerin ist genau das, was wir in Sighelmsquell brauchen. Ihr werdet mich doch nicht enttäuschen?«
    Dalir senkte den Kopf und ihre Hörner stießen gegen die Krone des Lichs. »Ich werde meinen Teil zum Gelingen beitragen. Ich hoffe, Ihr haltet mir den Rücken frei.«
    Demor grinste. Allerdings war es ein Grinsen, das hinter seinem Mundschutz versteckt blieb. »Allzu leichtsinnig. Gewöhnlich dreht mir niemand den Nacken zu, es ist ein Spiel mit dem Feuer. Euer Temperament könnte Euch eines Tages zum Verhängnis werden.«
    Sie wartete und zwinkerte ihm anschließend zu. »Ja, ich glaube, dafür lohnt es sich, zu leben.«
     
    Sie zogen abseits der Hauptstraßen. Nicht zuletzt dafür hatte Demor sich die Karte besorgt. Auf ein, zwei Tage Verzögerung kam es nicht an. Er wollte den Vorteil des Überraschungsmoments nutzen. Aber letztlich war es ihm gleich, ob man seine Ankunft in Sighelmsquell erwartete. Ob vorbereitet oder nicht, er würde alle bestrafen, die sich ihm in den Weg stellten. Am Ende würde Syxpak vor ihm stehen und Demor würde ihm sein Geheimnis entreißen.
    Seine Gedanken rankten sich um die Gesetze der Fantasie. Er ertappte sich dabei, wie ein Gefühl der Unsicherheit in ihm aufkeimte. Sollte der Zeremonienmeister wirklich die Wahrheit gesagt haben? Was, wenn tatsächlich die Guten stets über die Bösen siegten? Völlig abwegig schien es nicht. Andererseits erzählte man sich, dass es dem kopflosen Reiter gelungen war, einen Helden zu besiegen.
     
    Zwei Soelaufgänge entfernt von König Gottrics Burg entdeckten sie eine Heerschar Soldaten. In Sichtweite nahe der Stadt Furtwald marschierten die Streitkräfte von Lorundingen Richtung Osten.
    Demor kletterte vom Pferd.
    Als Dalir aus dem Sattel steigen wollte, stand der Kopflose bereits bei ihr, um zu helfen. Mit einem zweifelnden Blick ignorierte sie ihn. »Thu’urkesch hatte recht. Krieg steht bevor«, sagte sie an Demor gewandt.
    »Nicht mein Krieg. Ich sehe mich vielmehr in der Position desjenigen, der die Scherben aufkehrt.« Anders als sonst konnte er darüber heute nicht lachen. Verbitterung saß in seinen Gliedern wie Gicht. Und er fand keine Erklärung, woher sie kam. »Wir rasten.«
    Seine drei Begleiter sahen sich an. Zumindest vermutete er das beim Kopflosen.
    »Ihr wollt erneut

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