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Den lass ich gleich an

Den lass ich gleich an

Titel: Den lass ich gleich an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Berg
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gesucht.«
    »Wirklich?«
    Siehst du, es war alles ein Missverständnis, zirpte die zarte Stimme. Blödsinn, der fahndet doch bloß nach dem nächsten One-Night-Stand, grollte die strenge Stimme.
    Eine Weile war nichts zu hören außer den heranrollenden Wellen und ein paar Musikfetzen, die von der Stranddisco herüberwehten. Alex holte tief Luft und betrachtete seine nackten Zehen, die sich in den Sand gruben.
    »Ich werde bald abreisen«, sagte er nach einer Ewigkeit.
    Ein Schluchzen schnürte Lulus Kehle zu. Nein! Geh nicht weg. Bleib hier! Oder sag was. Gib mir wenigstens ein winziges bisschen Hoffnung. Doch Alex blieb stumm. Befangen sahen sie aneinander vorbei.
    Lulu hatte plötzlich ein flattriges Gefühl im Magen. Sie konnte sich nicht mehr auf den Füßen halten und setzte sich in den Sand. Liebes Schicksal, flehte sie, hilf mir, wenn du ihn schon zu mir schickst. Lass mich die richtigen Worte finden. Doch es hatte ihr die Sprache verschlagen.
    Nachdem er ein paar Minuten lang unschlüssig hin und her gewandert war, setzte sich Alex zu ihr. »Wo warst du eigentlich? Ich habe zwei Tage auf dich gewartet.«
    Und ich mein ganzes Leben, dachte Lulu.
    »Na ja, ich glaubte, ich meinte …«, stammelte sie.
    Es war kaum zu glauben, wie schnell der Verlust der Muttersprache bei ihr einsetzte, wenn Alex auftauchte. So hatte es angefangen. Mit Wortfindungsschwierigkeiten. Als er sie angerempelt hatte. Würde es auch so enden?
    »J-jedenfalls sah es so aus, als, na ja, als hättest du genug von mir. Und da …«
    Sie konnte nicht weitersprechen.
    »Soso, du dachtest, ich hätte genug von dir.« Alex hüstelte. »Hatte ich auch, als dieser Typ am Strand auftauchte. Andererseits …«
    Lulus Herzschlag setzte aus. Andererseits?
    »Du gehst mir einfach nicht aus dem Kopf«, raunte Alex fast unhörbar.
    Er rückte einen Millimeter weiter zu ihr. Einen absolut entscheidenden Millimeter. Denn jetzt berührte seine Schulter die von Lulu. Sie bekam eine Gänsehaut.
    »Und du gehst mir nicht aus dem Herzen«, flüsterte sie.
    Alex drehte den Kopf zu ihr. Dann nahm er ihr Kinn und hob es mit einem Finger leicht an. »Lulu …«
    Er küsste sie zart. Wieder war Lulu überwältigt von seinen weichen Lippen. Sie wollte nie wieder aufhören, ihn zu küssen. Dennoch musste sie etwas klarstellen, was ihr auf der Seele brannte.
    »Da war nichts«, murmelte sie. »Ich kann alles erklären. Nur du zählst für mich.«
    Mit einer heftigen Bewegung zog Alex sein Gesicht zurück. »Nur ich? Und der Junge am Strand?«
    Lulu verstand nicht gleich, was er meinte. »Welcher Junge?«
    »Hawaiihemd, Sonnenbrille, blondes Haar? In der Stranddisco? Ihr saht ziemlich vertraut aus.«
    Verdammt. Tommy, der Schwedenhappen. Wie hatte Alex das denn mitbekommen?
    »Wir haben nur getanzt, ehrlich«, verteidigte sich Lulu. Aber sie merkte sofort, wie fadenscheinig das klang. Wie hatte sie auch ahnen können, dass Alex zusah, als sie im Barry-White-Rausch gewesen war?
    Verstimmt betrachtete Alex seine Zehen. »Ich halte nichts von offenen Beziehungen. Ich muss wissen, ob ich einer Frau vertrauen kann.«
    Lulu lehnte sich vorsichtig an Alex’ Schulter. »Auch wenn’s nicht so aussieht: Ich lebe wie eine Nonne. Keine Ahnung, wieso, aber so ist es eben. Wahrscheinlich wollte es das Schicksal so. Damit ich frei bin, wenn …«
    »Ja?« Ein erwartungsvolles Lächeln umspielte Alex’ Mundwinkel.
    »… wenn ich mich in den Richtigen verliebe.«
    So. Jetzt war es heraus. Lulu schloss die Augen. Sie hatte sich weit vorgewagt. Jetzt war sie so verwundbar wie ein Ritter, der sich mitten im Turnier die Rüstung vom Leib gerissen hatte.
    »Ach, Lulu …«
    Zärtlich legte Alex einen Arm um sie. Er roch nach Meer und nach Rasierwasser, nach dem Mann, den Lulu für immer lieben würde. Sie schmiegte ihr Gesicht in seine Halsbeuge. Jetzt wurde doch noch alles gut.
    Jetzt befand sie sich in einem Zustand derartiger Glückseligkeit, dass sie nichts mehr sah und hörte. Deshalb dauerte es einen Moment, bis sie die helle Stimme registrierte, die Alex’ Namen rief.
    »Alek-sandrrr!«, schallte es durch die Nacht. »Alek-sandrrr!«
    Alex ließ Lulu abrupt los.
    »Alek-sandrrr!«, rief Rosita, die mit wehendem Kleid angerannt kam und in einiger Entfernung stehen blieb. Sie fuchtelte aufgeregt mit den Armen. »Ich überall suchen. Kommen snell!«
    Lulu erstarrte. Nicht Rosita. Nicht dieses Elfenwesen. Kaum hatte sie ihren Babysitterjob hinter sich, machte sie sich wieder an

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