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Den lass ich gleich an

Den lass ich gleich an

Titel: Den lass ich gleich an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Berg
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Alex heran?
    »Ich komme!« Alex sprang auf. »Es tut mir so leid, Lulu! Entschuldige! Ich muss sofort gehen!«
    Er fuhr mit der Hand in die Hosentasche und hielt ihr eine Visitenkarte hin. »Ruf mich an. Bitte!«
    »Snell!«, wiederholte Rosita, machte kehrt und sprintete davon.
    Außer sich vor Zorn und Enttäuschung blitzte Lulu Alex an. »Was wird das hier? Ist das deine Freundin? Und du grillst mich, weil ich mit einem lächerlichen Teenager in die Disco gehe?«
    »Es ist nicht so, wie du denkst!«, sagte Alex lahm. »Lass uns morgen früh einen Kaffee trinken. Ich bin um zehn am Strand, abgemacht?«
    Lulu zerriss die Visitenkarte und warf die Schnipsel in die Luft. »Vergiss es!«
    Weinend krümmte sie sich zusammen und sank in den Sand. Alex fiel neben ihr auf die Knie. Verzweifelt streichelte er Lulus zuckenden Rücken. »Es ist wirklich dringend. Ich erklär’s dir morgen in aller Ruhe. Bitte, sei da.«
    Lulu antwortete nicht. Dies war die Nacht der Entscheidung. Alex hatte sich gegen sie und für Rosita entschieden. Sie hatte verloren. Ein Schluchzen schüttelte sie, alles tat ihr weh. So blieb sie liegen, bis Sabrina sie fand.
    »O Gott, was ist denn hier los?«
    Lulu konnte kaum sprechen. Weinend und schniefend erzählte sie, was passiert war. Sabrina hörte mit ausdruckslosem Gesicht zu. Dann nahm sie Lulu in den Arm.
    »Ach, mein Baby, mein Kleines, das ist ja furchtbar! Komm, du musst sofort ins Bett. Wenn du willst, bleibe ich heute Nacht bei dir. Kannst du laufen?«
    Lulu nickte. Der Weg zum Hotel erschien ihr kilometerlang. Etwas in ihr war zerbrochen. Nicht nur ihr Herz. Auch ihre Hoffnung. Das Glück war zum Greifen nah gewesen, jetzt hatte es sich für immer zurückgezogen.
    Sabrina trug Lotte, die im Halbschlaf Arme und Beine um sie geschlungen hatte. Lulus Freundin stöhnte und seufzte unaufhörlich. Und das lag sicherlich nicht nur daran, dass Lotte für ihr Alter ein beachtliches Gewicht aufdie Waage brachte. Sabrina stand mindestens so sehr unter Schock wie Lulu.
    Als sie endlich in der Suite angekommen waren, stürzte Lulu ins Badezimmer, zog sich aus und stellte sich unter die eiskalte Dusche. Sie fühlte sich so schmutzig, als hätte sie tagelang im Müll gewühlt. Was, zum Teufel, war so dringend, dass Alex hinter Rosita herlaufen musste wie ein liebeskranker Kater? Dafür gab es keine Entschuldigung.
    Sie putzte sich die Zähne und zog den pfirsichfarbenen Hotelbademantel an, der neben der Dusche hing. Weiß wie die Wand ging sie ins Schlafzimmer, wo Sabrina gerade vergeblich damit beschäftigt war, Lotte auszuziehen.
    »Sie schläft wie ein Stein«, flüsterte sie. »Ich geb’s auf.«
    Lulu verknotete den Gürtel des Bademantels. »Deck sie einfach zu, ja?«
    In diesem Moment klingelte das Hoteltelefon, das im Wohnzimmer auf dem Couchtisch stand. Lulu lief hin und legte ein Sofakissen darauf. Doch es läutete weiter. Wieder und wieder.
    Sabrina erschien und zeigte auf das Telefon. »Geh besser ran. Könnte wichtig sein, wenn jemand mitten in der Nacht anruft.«
    Es war Gill. »Lulu, seit einer Stunde versuche ich, dich zu erreichen. Dein Handy ist ausgestellt. Deshalb habe ich es in der Suite probiert. Ich muss dir was sagen. Unter vier Augen. Und zwar jetzt!«
    »Nein, bitte nicht«, ächzte Lulu. »Sieh mal auf die Uhr. Es ist zwei!«
    »Dauert nur eine Sekunde. Es ist wirklich ausgesprochen dringend! Bin gleich bei dir!« Gill legte auf.
    »Wer war das denn?«, fragte Sabrina, die sich in einem Sessel ausgestreckt hatte. Sie sah mindestens so mitgenommen aus wie Lulu. Unruhig spielte sie mit ein paar Papierschnipseln herum.
    »Meine nachtaktive Mutter. Bitte, bleib hier. Ich brauche jetzt deinen Beistand. Wahrscheinlich hat Gill einen Nervenzusammenbruch, weil Fusselbart ihr gestanden hat, dass er jetzt zu seiner Frau zurückmuss und der Urlaubsflirt vorbei ist. Noch eine Katastrophe halte ich ohne dich nicht durch.«
    Es klopfte. Sabrina öffnete die Tür, und wie ein tropischer Tornado fegte Gill ins Zimmer. Sie wirkte ziemlich durcheinander. Ihr sonst so akkurat gefönter Kurzhaarschnitt war zerwühlt, der Saum ihres verknitterten Kleides zeigte dunkle Flecken. Schwer atmend ließ sie sich auf die Couch fallen.
    »Sind Sie überfallen worden?«, fragte Sabrina erschrocken. »Sollen wir die Polizei rufen?«
    »Nein, nein.« Gill schnappte nach Luft. Offenbar hatte sie den ganzen Weg zur Suite im Laufschritt zurückgelegt.
    »Mach’s kurz«, sagte Lulu. »Ich bin kurz vorm

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