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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Spynne ebenso wie mir.«
    »So, so«, sage ich. »Also, warum willst du an Spynnes Stelle die Schuld auf dich nehmen?«
    »Du weißt doch, dass das für mich nur ein befristeter Job ist«, sagt sie. »Ich meine, ich arbeite gern mit den anderen zusammen, aber ich nehme an, ich werde irgendwann weiterziehen. Ich glaube, Spynne würde sich euch gern dauerhaft anschließen, wenn sie die Armee verlässt. Darum ist es besser, der Unfall steht in meiner Personalakte, nicht in ihrer.«
    »Wenn du es so willst«, sage ich.
    Insgeheim habe ich meine Zweifel daran, ob mir Spynne als ständiges Mitglied unseres Teams behagen wird. Ich bin zwar nicht nachtragend, aber ich habe in der Vergangenheit feststellen müssen, dass es mir schwer fällt, mich in Gegenwart einer Person zu entspannen, die auf mich geschossen hat. Selbst dann, wenn es nur ein Unfall war.

Kapitel 11
DANN SPITZT MAL EURE OHREN...
L. NIMOY
    Es ist schon spät, als ich den Palast erreiche. Vermutlich hätte ich die Reise auch ein wenig in die Länge ziehen können, aber ich bin auf direktem Wege zurückgekehrt.
    Die Untersuchung der Probleme mit den Steuereintreibern war eine willkommene Abwechslung von der Routinearbeit im Palast, aber diese Aufgabe ist ja nun erledigt ... jedenfalls für den Moment, und meine Gedanken kehren zurück zu den Problemen im Palast. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto schneller schreite ich aus.
    Der Boss sitzt in der Zwickmühle. Entweder heiratet er Königin Schierlingsfleck und hilft ihr, das Königreich zu regieren, oder er weist sie ab. Doch für diesen Fall hat sie gedroht abzudanken und ihm die Regentschaft allein zu überlassen. Das Problem ist, dass eine Frau in die ganze Sache involviert ist und Frauen nun einmal eine Schwachstelle vom Boss sind. Der Große Skeeve mag gut zu Fuß und sogar recht flink im Denken sein, wenn es um die Magik geht, aber der schlichte alte Skeeve ist in Bezug auf Frauen naiv wie ein Baby. Dummerweise kann ich ihm als Leibwächter in diesem Punkt auch nicht viel weiterhelfen, ich könnte ihn allenfalls beschützen, sollte Königin Schierlingsfleck auf den Gedanken kommen, ihn umzuhauen, wenn ihr seine Antwort nicht gefiele.
    Diese Gedanken beschäftigen mich noch immer, als ich den Palast endlich erreiche. Glücklicherweise ist es bereits so spät, dass wohl niemand mehr wach sein dürfte, weshalb ich mir über die Berichterstattung erst morgen den Kopf werde zerbrechen müssen. Das gibt mir Zeit, mir zu überlegen, was ich sagen soll, und sicherzustellen, dass ich eventuelle Fragen bei klarem Verstand beantworten kann. Mit diesen Gedanken mache ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer.
    »Schon zurück, Guido?«, erklingt eine Stimme aus dem Schatten. »Wie ist es gelaufen?«
    Als ich mich zu der Stimme umdrehe, tritt Aahz aus dem Dunkel hervor.
    Zugegeben, Aahz ist nicht gerade mein Lieblingskollege, womit ich nicht sagen will, er sei unfähig, denn er ist auch nach dem Verlust seiner Magik noch im Stande, sich im Falle eines Konflikts jedes Angreifers zu erwehren, und er ist so gerissen und kenntnisreich wie kaum ein Zweiter. Was mich abschreckt sind seine Fähigkeiten im sozialen Miteinander. Oder deren Abwesenheit. Ursprünglich war er Skeeves Mentor, aber obwohl diese Beziehung sich zu einer gleichberechtigten Partnerschaft entwickelt hat, neigt er dazu, Skeeve öffentlich in einer Weise unter Druck zu setzen, die ich für unnötig halte. Tatsächlich rangiert seine Vorstellung vom passenden Umgang mit anderen irgendwo zwischen ungeduldigem Sarkasmus und heillosem Zorn. Wenn ich auch gewusst habe, dass ich ihm früher oder später Bericht erstatten muss, wäre mir später doch erheblich lieber.
    »Oh. Hi, Aahz«, sage ich. »Was hält dich so spät in der Nacht noch wach?«
    »Ich habe nur nachgedacht«, sagt er. »Die frische Nachtluft genossen. Komm her und setz dich zu mir, dann kannst du mir gleich erzählen, was passiert ist.«
    Da mir so oder so keine große Wahl bleibt, folge ich ihm in den Schatten. In der Mauer gibt es eine große Öffnung, von der aus man einen guten Überblick über den Innenhof des Palasts hat ... Burgfried nennen sie diesen Hof, glaube ich. Aahz setzt sich auf die niedrige Mauer, die Passanten vor einem Sturz bewahren soll, und winkt mir zu, mich zu ihm zu setzen.
    »Also, wie stehen die Aktien?«, fragt er. »Hast du irgendwelche Hinweise auf eine gärende Revolution entdeckt?«
    »Eigentlich nicht«, gebe ich zu. »Wir haben mit den Steuertypen

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