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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Gefühle für seinen Partner wirklich sind, und das verändert meinen Eindruck von ihm ... zum Besseren.
    »Es ist schon hart«, sage ich. »Schlimmer als alle Kapriolen, die wir bisher erlebt haben. Trotzdem glaube ich, der Boss wird es schaffen, solange er uns hat.«
    »Mit uns meinst du wohl dich und Nunzio«, sagt Aahz.
    »Eigentlich meinte ich die ganze Chaos GmbH, was nicht zuletzt dich einschließt. Weißt du, das war einer der Gründe, warum ich mich dem Mob angeschlossen habe. Allein kann man nur wenig erreichen. In der Gruppe hat man immer Leute, die einem den Rücken freihalten können. Und manchmal kann die Gruppe die Schwächen des Einzelnen ausgleichen.«
    »So habe ich das noch nie betrachtet«, sagt Aahz. »Aber du hast wohl Recht.«
    Wieder schweigt er eine Weile, ehe er erneut das Wort ergreift.
    »Weißt du, beinahe wäre ich nicht aus Perv zurückgekommen«, sagt er. »Ich war gerade dabei, mich einzugewöhnen und darauf vorzubereiten, wieder allein zu arbeiten.«
    Das wusste ich bisher nicht, aber, wie ich schon sagte, Aahz und ich haben nie viel miteinander geredet ... und gar nicht mehr, seit er und der Boss aus Perv zurückgekommen waren.
    »Warum hast du deine Meinung geändert?«, frage ich.
    »Es hat mir geschmeichelt, dass Skeeve nach Perv gekommen ist, um mich zu suchen, besonders zu einem Zeitpunkt, zu dem das Team einen anspruchsvollen Auftrag zu erledigen hatte«, sagt er. »Ich dachte, ich spiele noch eine Runde mit und sehe, ob ich helfen kann.«
    Ich sehe, wie er im Dunkeln den Kopf schüttelt.
    »Also bin ich zurückgekommen, und jetzt sieh dir an, wo wir hineingeraten sind«, sagt er. »Ich sage dir, Guido, es gibt Situationen, die sich nicht einfach durch Muskelkraft oder Magik beilegen lassen. Nicht einmal durch die Kombination von beidem.«
    »Wie gesagt, darum haben wir unser Team«, sage ich. »Freunde, die helfen können, eine Situation zu bereinigen ... und selbst wenn sie es nicht können, muss man die Konsequenzen nicht allein tragen.«
    Aahz gibt einen tiefen Seufzer von sich.
    »Ich schätze, das ist die richtige Antwort«, sagt er. »Danke, dass du mir zugehört hast, Guido. Wir sehen uns dann morgen.«
    Das war mein Stichwort, den Rückzug in mein Zimmer anzutreten. Außerdem hat mir das Gespräch mit Aahz viel zu denken gegeben.
    Als ich beinahe vor meiner Tür stehe, höre ich Stimmen. Wütende Stimmen, die lauthals streiten.
    Sie kommen aus dem Zimmer vom Boss.

Kapitel 12
WENN MAN'S NICHT WEISS, DARF MAN RUHIG RATEN.
S. HOLMES
    Ich lausche eine Minute an der Tür, ehe ich kräftig klopfe.
    Der Boss öffnet, sieht sich aber über die Schulter zu dem Mann und der Frau um, die hinter ihm damit beschäftigt sind einander anzubrüllen.
    »Ist alles in Ordnung, Boss?«, frage ich. »Ich dachte, ich hätte Stimmen gehört.«
    »Na klar«, seufzt er. »Es ist nur ... Guido? Wieso bist du denn schon zurück? Und was ist mit deinem Arm passiert?«
    Ich konzentriere mich vorwiegend auf die Streithähne, die meine Anwesenheit bisher anscheinend gar nicht bemerkt haben. Keiner von ihnen ist mir aus Skeeves Umfeld bekannt. Tatsächlich sehen sie eher fremd aus ... obwohl das auch an ihrer komischen Aufmachung liegen kann.
    »Was ist denn da los, Boss? Und wer sind diese beiden Komiker überhaupt?«
    Die Sache gefällt mir überhaupt nicht. Da Nunzio und ich unsere Aufgabe als Leibwächter wirklich ernst nehmen, gehen wir davon aus, dass der Boss in seinem eigenen Raum in Sicherheit sein sollte.
    »Och, das sind nur zwei Freunde von mir«, sagt er. »Naja ... so was Ähnliches jedenfalls. Ich dachte eigentlich, sie seien nur gekommen, um mal hallo zu sagen, aber wie du siehst, ist die Sache ein bisschen aus dem Ruder gelaufen. Der mit dem Bart ist Kalvin, und die Dame, mit der er sich gerade streitet, ist seine Frau, Daphnie.«
    »Hast du gesagt ›seine Frau‹?«
    »Ja, genau«, sagt er. »Warum?«
    Damit ist alles klar.
    »Geh raus, Boss«, sage ich und winke ihn zur Tür hinaus. »Was?«
    Wie ich schon früher bemerkt habe, ist der Boss nicht gerade ein Schnellmerker. »Boss, ich bin dein Leibwächter, stimmt's? Schön, als dein Leibwächter, der im Augenblick für die Aufrechterhaltung deiner Gesundheit verantwortlich ist, sage ich dir – raus hier!«
    »Aber ...«
    Ich versuche ja, ruhig zu bleiben, aber genug ist genug. Ohne weiter mit ihm zu diskutieren, schaufle ich ihn mit meinem gesunden Arm auf und trage ihn hinaus auf den Korridor, wo ich ihn wieder auf die Füße

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