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Den Löwen Zum Frass

Den Löwen Zum Frass

Titel: Den Löwen Zum Frass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Ptolomais, um uns Justinus anzuschließen. Auf keinen Fall gedachte ich, ohne Zwang eine weitere Schiffsfahrt zu unternehmen. Über Land waren es nur fünfundzwanzig Meilen, also mietete ich zwei Karren. Claudia machte den schwachen Versuch, mich von einer Seereise zu überzeugen, aber ich unterbrach sie. »Wenn wir sehr früh aufbrechen und uns beeilen, könnten wir es sogar in einem Tag schaffen«, versicherte ich ihr. »Wir brauchen nur ein wenig Glück und militärische Disziplin.« Sie schaute immer noch kläglich. »Vertrau mir«, rief ich. Das arme Mädchen brauchte eindeutig jemanden, der ihr wieder Kampfgeist eingab. »All deine Sorgen sind zu Ende, Claudia. Ich übernehme jetzt das Kommando.«
    Dann meinte ich, Claudia Rufina leise murmeln zu hören:
    »O Juno - noch einer.«
    XLI
    Es wurde schlimmer. Ptolomais erwies sich als noch windiger und griechischer. Tokra grenzte zwar ans Meer an, doch Ptolomais wurde von zwei Seiten von Wasser umspült. Zwar war der Hafen geschützter, aber weiter draußen bäumten sich hohe Wellen auf, und der fliegende Sand stach uns wie mit Nadeln, als wir uns von Westen her der Stadt näherten. Unsere Reise hatte zwei Tage gedauert, obwohl ich uns so schnell wie möglich vorwärts getrieben hatte. Die Küstenstraße war in einem schrecklichen Zustand. Wir fanden keine Unterkunft und mussten im Freien übernachten. Ich bemerkte, dass Claudia die Schultern hochzog und nichts sagte, als hätte sie so was bereits erlebt.
    Hier erstreckten sich die grünen und braunen Hügel des Jebel bis fast an die Stadt. Eingeklemmt zwischen Meer und Gebirge, war der Ort nur ein Ableger von Kyrene, das noch weiter östlich lag. Es gab historische Verbindungen zu den ägyptischen Ptolemais (daher der Name), und die Umgebung wurde nach wie vor als Rinderweiden verwendet, auf der die Herden für reiche Ägypter gemästet wurden, die über kein eigenes Weideland verfügten.
    Zum Bauen war es eine ziemlich trockene Gegend; das kostbare Wasser musste über ein Aquädukt herangeführt werden und wurde in riesigen Zisternen unter dem Forum gespeichert. Wieder hatte der akribische Justinus eine Nachricht hinterlassen, und nachdem wir uns endlich zum Stadtzentrum durchgekämpft, den richtigen Tempel gefunden und den Unterpriester ausgegraben hatten, der für die Nachrichten von Ausländern zuständig war, brauchten wir nur noch eine Stunde, den desinteressierten, Griechisch sprechenden Bürgern eine Wegbeschreibung zu seiner Unterkunft zu entlocken.
    Unnötig zu erwähnen, dass die sich nicht unter den feinen Villen der örtlichen Woll- und Honigmagnaten befand, sondern in einem Bezirk, in dem es nach Fischsoße stank und wo die Gassen so eng waren, dass der quälende Wind einem durch die Zähne pfiff, während man sich gegen ihn anstämm- te.
    Ebenfalls unnötig zu erwähnen, dass Justinus, selbst nachdem wir endlich sein Quartier gefunden hatten, nicht da war.
    Wir hinterließen unsererseits eine Nachricht und warteten dann darauf, dass der Held zu uns kam. Um uns aufzumuntern, gab ich noch mehr Geld von Helenas Vater aus und spendierte uns ein tolles Fischessen. Es wurde in gedämpfter Stimmung von müden, entmutigten Menschen verspeist. Ich hatte nun die traditionelle Rolle des Gruppenführers angenommen, der alle nervt und es niemandem recht machen kann, wie sehr er sich auch anstrengt.
    »Sag mal, Claudia, hast du je die wunderschönen Gärten der Hesperiden zu sehen bekommen?«
    »Nein«, antwortete Claudia.
    Helena sprang ein. »Warum denn nicht?«
    »Wir konnten sie nicht finden.«
    »Ich dachte, sie wären in der Nähe von Berenike.«
    »Offenbar.«
    Claudias permanent neutrale Haltung wurde für einen Augenblick brüchig, und wir hörten, wie echter Groll durchklang. Helena sprach sie direkt darauf an: »Du wirkst sehr gedrückt. Stimmt was nicht?«
    »Nein, alles in Ordnung.« Claudia warf die ungegessene Hälfte ihrer Seebarbe meiner Hündin Nux zu. Große Götter, ich hasse wählerische Mädchen, die in ihrem Essen herumstochern, besonders, wenn ich Unsummen dafür ausgegeben habe. Ich hatte nie was für Frauen übrig, die nicht genießen können. Mehr noch, einen Skandal verursacht zu haben und dann so unglücklich darüber zu sein, kam mir wie eine grauenhafte Verschwendung vor.
    Wir brauchten nur zehn Tage im hochnäsigen Pto- lomais zu warten, bis eine Nachricht von Justinus an Claudia kam, in der er ihr mitteilte, dass er jetzt in Kyrene wohne. Also wartete eine weitere eingebildete

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