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Den Löwen Zum Frass

Den Löwen Zum Frass

Titel: Den Löwen Zum Frass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Sie Staub aufwirbeln und er erfährt, dass ich für Papa gearbeitet habe, wird er wütend sein. Dann wird keiner von seinen Leuten mir ein Alibi geben.«
    Panik hatte ihn ergriffen, aber intelligent, wie er war, wandten sich seine Gedanken sofort seiner Verteidigung zu. »Können Sie beweisen, dass ich es war? Natürlich nicht. Niemand kann mich gesehen haben, weil ich nicht der Mörder bin. Gibt es andere Beweise? Was für eine Waffe wurde benutzt?«
    »Ein kleines Messer.«
    »Ein Jagdmesser?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Sie haben es nicht?«
    »Als ich die Leiche sah, war das Messer nicht mehr da.« Möglicherweise hatte Saturninus es entfernt, aber es gab keinen offensichtlichen Grund, warum er das hätte tun sollen. Anacrites und ich
    hatten ihn danach gefragt. Saturninus hatte behauptet, die Waffe sei nie gefunden worden. Wir sahen keinen Grund, ihm nicht zu glauben. »Man nimmt an, dass der Mörder das Messer mitgenommen hat.«
    »Sonstige Beweise?« Iddibal wurde immer fröhlicher.
    »Keine.«
    »Also bin ich aus der Sache heraus.«
    »Nein. Du bist ein Verdächtiger. Du hast inkognito gearbeitet, um Ärger zu machen, was du zugibst. Du hast Rom nach dem Mord in aller Eile verlassen. Du hast mir gerade gesagt, dass Calliopus dich aufgefordert hat, Rumex zu ermorden. Das reicht sicherlich aus, um dich einem Untersuchungsmagistrat zu übergeben.«
    Er holte tief Luft. »Es sieht schlecht aus.« Mir gefiel seine Offenheit. »Nehmen Sie mich fest?«
    »Noch nicht.«
    »Ich möchte mit meinem Vater reden.«
    »Er wird erwartet, habe ich gehört. Wozu kommt er her?«
    »Wegen eines Treffens.«
    »Mit wem?«
    »Hauptsächlich Saturninus.«
    »Worum geht es?«
    »Sie reden miteinander.«
    »Regelmäßig?«
    »Nicht oft.«
    »Ist Saturninus sehr gesellig?«
    »Er hat gern vieles mit vielen Männern zu tun.«
    »Lebt er in Frieden mit seinen Rivalen?«
    »Er kann mit allen in Frieden leben.«
    »Im Gegensatz zu Calliopus?«
    »Ja. Der hockt sich gern in eine Ecke und schmollt.«
    »Er wird ziemlich stark schmollen, wenn er rausfindet, wer du bist.«
    »Das sollte er nicht rausfinden.«
    »Wenn du gewusst hättest, dass Calliopus herkommt ...«
    »Wäre ich nicht hier.«
    »Und was jetzt?«
    »Wenn das Schiff meines Vaters eintrifft, werde ich mich an Bord schleichen und mich verstecken, bis wir wieder absegeln.«
    »Zurück nach Sabratha?«
    »Da wohnen wir.«
    »Komm mir nicht so klugscheißerisch. Wie viel hat deine Tante für deine Freilassung aus der Sklaverei bezahlt?«
    »Ich weiß die genaue Summe nicht. Sie hat nur gesagt, es sei ein hoher Preis gewesen. Ich hab sie nicht nach Einzelheiten gefragt, weil ich mich dafür verantwortlich fühlte.«
    »Warum? War es deine Idee, dich bei Calliopus einzuschleichen?«
    »Nein. Daran waren wir alle beteiligt. Der Plan hatte so ausgesehen, dass ich bei Nacht und Nebel fliehen sollte, aber am Ende wollte ich doch richtig freigekauft werden. Ich wollte kein flüchtiger Sklave sein. Das hätte mich für den Rest des Lebens zur Geisel gemacht.«
    »Warum hat Calliopus ausgerechnet dich aufgefordert, Rumex zu ermorden?«
    »Als Bestechung. Meine Tante war bereits bei ihm gewesen, und er wusste, dass ich wegwollte. Wenn ich Rumex tötete, sollte ich als Gegengabe meine Freiheit erhalten.« Iddibal schaute verlegen. »Ich muss zugeben, dass sogar meine Tante es von mir verlangte. Bestimmt hätte sie dadurch viel Geld gespart.«
    »Vorausgesetzt, du wurdest nicht geschnappt! Während der Steuerprüfung bei Calliopus habe ich dich und Myrrah eines Abends streiten sehen. Ging es dabei um den Mord an Rumex?«
    »Ja.«
    »Sie hat dich also gebeten, das zu tun, was Callio- pus wollte, und du behauptest, dich geweigert zu haben.«
    Iddibal wollte protestieren, merkte aber, dass ich ihn aufstachelte. Die Jagd war ein Spiel, das er kannte. »Ja, ich habe mich geweigert«, erwiderte er ruhig.
    »Die nette Tante Myrrah war danach einverstanden, das Geld aufzutreiben, und sie hat so viel aufgetrieben, dass Calliopus dich auf der Stelle freigelassen hat. Hat das in deiner Familie Ärger gegeben, seit du heimgekommen bist?«
    »Nein. Meine Tante und mein Vater waren sehr freundlich zu mir. Wir sind eine glückliche Familie und stehen uns sehr nahe.« Iddibal starrte zu Boden, plötzlich niedergeschlagen. »Ich wünschte, ich hätte mich nie auf all das eingelassen.«
    »Es muss dir wie ein tolles Abenteuer vorgekommen sein.«
    »Stimmt.«
    »Dir war nicht klar, wie kompliziert und düster

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