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Den Löwen Zum Frass

Den Löwen Zum Frass

Titel: Den Löwen Zum Frass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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behauptet.«
    »Nein.«
    »Dann erzählst du mir besser, was geschehen ist.«
    »Buxus hat Calliopus gesagt, Saturninus habe ihn darauf angesprochen, sich einen Löwen auszuborgen. Calliopus selbst hat sich den Austausch ausgedacht. Wir anderen sollten früh zu Bett gehen und in unseren Zellen bleiben.«
    »Ich wette, ihr habt alle heimlich rausgeguckt. Was ist denn nun genau in jener Nacht passiert?«
    Iddibal lächelte und gestand: »Buxus sollte so tun, als hätte er nichts gehört. Er war von Saturninus bestochen worden, sich ruhig zu verhalten. Buxus und Calliopus haben sich die Summe geteilt, glaube ich. Saturninus hat seine Männer geschickt, die wussten, wo sie den Ersatzschlüssel finden konnten.«
    »Unter dem Hut des Merkur?«
    Iddibal hob die Augenbrauen. »Woher wissen Sie das?«
    »Egal. Den Männern war gesagt worden, sie würden Draco kriegen, aber stattdessen wurde Leonidas in Dracos Käfig gesperrt. Daraufhin ging alles schief, und Leonidas wurde getötet. Hast du rausgeschaut, als der Kadaver zurückgebracht wurde?«
    »Nein. Ich hab sie gehört, aber das war Stunden später, und ich lag schon im Bett. Sie haben mich sogar geweckt. Saturninus' Männer waren hoffnungslos, haben viel zu viel Krach gemacht. Wenn wir nicht bereits gewusst hätten, was da vorging, hätten wir bestimmt Alarm geschlagen. Am nächsten Tag, als wir erfuhren, dass der Löwe tot war, konnten wir ihre Ungeschicklichkeit verstehen. Als sie in der Nacht kamen, haben wir nur darüber gegrinst, uns umgedreht und weitergeschlafen.«
    »Ich glaube nicht, dass Saturninus und seine Männer in der Nacht viel Schlaf abgekriegt haben«, sagte ich.
    »Calliopus dachte, Saturninus hätte Leonidas absichtlich getötet. Hat er das?«, fragte Iddibal.
    »So wie es aussieht, sicherlich nicht. Obwohl ich nicht glaube, dass es ihn groß gekümmert hat. Seine Hauptsorge war, wie es für ihn aussehen würde, wenn bekannt wurde, dass er eine Privatvorführung organisiert hat. Das musste vertuscht werden, vor allem deswegen, weil ein Exprätor verletzt worden war. Pomponius hatte einen bösen Prankenhieb abbekommen. Inzwischen ist er daran gestorben.«
    »Sie ermitteln also offiziell in dieser Sache?«, fragte Iddibal und wirkte besorgt. Ihm musste bewusst sein, dass der Tod eines Exprätors nicht übersehen werden würde.
    »Menschen, die dem Exprätor nahe stehen, haben ein Bittgesuch an Vespasian gerichtet. Die Verantwortlichen können mit einer schweren Geldstrafe rechnen.« Iddibal zuckte zusammen. »Warum hat Calliopus hinterher die Schuld auf dich geschoben?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Das war Taktik.«
    »Wieso?«
    »Damit es wie eine innere Angelegenheit aussah, als Sie keine Ruhe geben wollten.«
    »Denk dir was anderes aus, aber diesmal was Besseres.«
    »Außerdem konnte er damit seinen Männern erklären, warum er zugelassen hatte, dass meine Tante mich freikaufte.«
    »Und warum hat er das zugelassen?«
    Iddibal schaute verärgert. Entweder war er ein ausgezeichneter Schauspieler, oder es war echt. »Sie hat ihm eine Riesensumme gezahlt. Warum sonst?«
    Ich winkte dem Kellner, uns mehr Wein zu bringen. Iddibal ließ sich herab, seinen ersten Becher zu trinken. Offensichtlich hatte er das Gefühl, es nötig zu haben. Als der Kellner wieder nach drinnen verschwunden war, fragte ich ruhig: »Warum erzählst du mir nicht einfach die Wahrheit? Dass Calliopus den Krieg mit Saturninus eskalieren lassen wollte und er dich gebeten hat, Rumex umzubringen?«
    »Ja, er hat mich gefragt.« Ich war erstaunt, dass Iddibal es zugab.
    »Und?«
    »Ich habe mich geweigert. Ich bin doch nicht verrückt.« Das nahm ich ihm beinahe ab. Wenn er den Auftrag angenommen und den Mord an dem Gladiator verübt hätte, wäre Iddibal nicht so bereitwillig damit rausgerückt, dass man ihn dazu aufgefordert hatte.
    »Jemand hat es getan.«
    »Ich nicht.«
    »Das wirst du beweisen müssen, Iddibal.«
    »Wie denn? Ich wusste nichts davon, dass Rumex tot ist, bis Sie es mir eben erzählt haben. Sie sagen, es sei in der Nacht passiert, in der ich Rom verließ? Ich war den ganzen Abend in der Kaserne, bis meine Tante mit meiner Freilassung kam. Danach bin ich direkt mit ihr nach Ostia gefahren. Auf dem schnellsten Weg«, verkündete er nachdrücklich, »falls es sich Calliopus noch anders überlegte. Bis Tante Myrrah kam, habe ich ganz normale Sachen gemacht, nichts Außergewöhnliches. Die anderen müssen mich gesehen haben, aber sie arbeiten für Calliopus. Wenn

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