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Den Löwen Zum Frass

Den Löwen Zum Frass

Titel: Den Löwen Zum Frass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Veranstalter bestimmt an nichts sparen. Befürchten die Tierimporteure, sie könnten die Nachfrage nicht befriedigen?«
    »Sie haben eher Angst, dass die Konkurrenz ihnen zuvorkommt und sie leer ausgehen. Alle wollen Mörderkohle verdienen!« Rodan brach heiser lachend zusammen; er konnte sich über seinen Witz kaum einkriegen. »Mörderkohle, verstehen Sie .«
    Asiacus zeigte mehr Intelligenz. Er rammte Rodan die Faust in die Seite, angewidert über das grauenhafte Wortspiel. Sie rangelten, und Helena trat höflich zurück, um ihnen mehr Platz zu machen.
    »Und was tut sich im Moment bei den Importeuren?«, fragte sie, als wäre sie nur an weiterem Klatsch interessiert. »Habt ihr irgendwas gehört?«
    »Ach, jede Menge!«, versicherte ihr Asiacus (was bedeutete, dass er überhaupt nichts Eindeutiges gehört hatte).
    »Machen sich gegenseitig schlecht«, meinte Rodan.
    »Versuchen es mit üblen Tricks«, fügte Asiacus hinzu.
    »Oh, ihr meint, sie stehlen einander die Tiere?«, fragte Helena unschuldig.
    »Das würden sie bestimmt tun, wenn sie auf die Idee kämen«, verkündete Rodan. »Nur sind die meisten zu blöd dazu. Außerdem«, fuhr er fort, »wird sich doch keiner mit einem großen, brüllenden Löwen einlassen, oder?«
    »Falco hat heute was sehr Seltsames gesehen«, entschloss sich Helena zu gestehen. »Er glaubt, mit einem Löwen sei ein übler Trick passiert.«
    »Dieser Falco ist ein Idiot.«
    Ich fand es an der Zeit, vorzutreten und mich zu zeigen, bevor Helena noch etwas zu hören bekam, das einer wohlerzogenen Senatorentochter nicht zu Ohren kommen sollte.
    Helena nahm mir sittsam das Baby ab. Die beiden Schläger setzten sich auf und höhnten: »»Io, Falco! Pass bloß auf. Smaractus sucht nach dir.«
    Kaum war ich aufgetaucht und verschaffte ihnen die Aussicht, mich verprügeln zu können, wurden sie dreist.
    »Redet kein Blech«, sagte ich und funkelte Helena an, damit sie sich zurückhielt. »Smaractus ist nicht mehr hinter mir her. Er hatte mir ein Jahr mietfreies Wohnen versprochen, wenn ich ihn aus dem Hochzeitsfeuer rette.«
    »Du bist nicht mehr auf dem neuesten Stand«, gluckste Rodan. »Die Hochzeit war vor über einem Jahr. Smaractus ist gerade eingefallen, dass du ihm die letzten zwei Monate schuldig bist.«
    Ich seufzte.
    Helena warf mir einen Blick zu, der besagte, sie würde mit mir zu Hause darüber reden, aus welchem Teil unseres knappen Budgets das Geld kommen würde. Da ich die fragliche Miete für meine alte Wohnung schuldete, in der momentan mein verru-
    fener Freund Petronius hauste, rechnete sie wohl damit, dass er sich beteiligte. Sein Leben war zurzeit so in Aufruhr, dass ich es vorzog, ihn nicht damit zu behelligen. Ich zwinkerte Helena zu, die sich natürlich nichts vormachen ließ, und bat sie, doch schon mal nach Hause zu gehen und die Töpfe auf unsere Kochbank zu stellen.
    »Brat ja nicht den Fisch. Das mach ich«, befahl ich, musste meine Rechte als Koch behaupten.
    »Schwätz hier nicht mehr so lange rum. Ich bin hungrig«, gab sie zurück, als wäre das verspätete Essen meine Schuld. Ich sah ihr nach, als sie die Straße überquerte, eine hoch aufgerichtete Gestalt, die den beiden Gladiatoren den Mund wässrig machte und mit mehr Selbstvertrauen ausschritt, als sie eigentlich zeigen sollte. Dann entdeckte ich Nux, unsere Hündin, die aus dem Schatten am Fuß der Treppe hervorsprang und Helena sicher nach Hause begleitete.
    Ich hatte nicht vor, weiter Informationen aus Ro- dan und Asiacus rauszuquetschen, aber ich hatte versprochen, mir Smaractus wegen Lenias Scheidung vorzuknöpfen. Er war auf dem Weg nach unten. Das war deutlich zu hören, weil die Wutschreie seiner Mieter lauter wurden. Seine Leibwächter versteckten den Weinschlauch, damit er ihn ihnen nicht klaute, und kamen mühsam auf die Füße.
    Ich rief zu Smaractus hinauf. Wie erwartet, ließ ihn die Freude darüber, mir sagen zu können, dass meine mietfreie Zeit zu Ende sei, sofort nach unten stürmen. Vierschrötig, den Weinbauch durch einen
    Gürtel eingezwängt, stolperte er gefährlich, als er das Parterre erreichte.
    »Pass bloß auf«, riet ich in hässlichem Ton. »Die Stufen sind furchtbar bröckelig. Der Vermieter wird eine hohe Entschädigung zahlen müssen, wenn sich da jemand den Hals bricht.«
    »Ich hoffe, das bist du, Falco. Ich bezahl die Entschädigung. Das ist es mir wert.«
    »Freut mich, dass die Beziehungen zwischen uns noch so freundschaftlich wie immer sind. Übrigens hab ich

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