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Den Oridongo hinauf (German Edition)

Den Oridongo hinauf (German Edition)

Titel: Den Oridongo hinauf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingvar Ambjørnsen
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allen Zeiten hat es die Menschen ruhig gestimmt. Ohne die Flamme…
    Ich grille mir ein Würstchen. Und noch eins. Hole das Versäumte nach. Esse die halb verbrannten Würstchen, die mir von einer geschützten Kindheit verweigert worden sind.
    Später versuche ich es mit einigen halbherzigen Würfen unten am See. Deine braunen und grauen Fliegen, Magne, die du selbst während der langen Wintermonate unten am Küchentisch in Viken gebunden hast. Denen du Namen wie »Nixon«, »Pol Pot« oder »Elvis« gegeben hast. Die du auf Jagd nach dem Dolmen und seinen Nachkommen geschickt hast. Ich fange an diesem Abend nichts. Das spielt keine Rolle, doch, natürlich tut es das, deshalb angelt man schließlich. Schon lange, ehe ich selbst mit Angeln angefangen habe, habe ich diese Behauptung angezweifelt, mit der Hobbyangler oft um sich werfen. Dass es nicht so wichtig ist, ob einer anbeißt oder nicht. Dass das Entscheidende Ruhe und Frieden seien. Die gute Meditation am Ufer oder auf dem Steg. Jetzt weiß ich, dass das eine Lüge ist. Dass es für mich jedenfalls die pure Unwahrheit ist. Wenn ich angele, dann, um Fische zu fangen. Es ist, wie ins Kino zu gehen. Dann will man schließlich einen Film sehen.
    Andererseits: So schrecklich wichtig ist es eigentlich auch nicht, dass gerade heute keiner anbeißt. Bald wird es dunkel. Die Vorstellung des Dolmen, der irgendwo da unten im dunklen Wasser steht … ich hole rasch die Leine ein. Die drei Fliegen und der Bleischwimmer, wie Torpedos am Wasserspiegel, oder eher wie fliehende Entlein, ich weiß nicht.
    Aber am Feuer werde ich wieder ruhig. Jetzt wird es außerdem Nacht, jetzt kann ich sicher sein, dass niemand mehr kommt, dass ich das Zelt in dieser Nacht mit niemandem teilen muss. Ich schiebe den Ast, den ich unten am Hang gefunden habe, in die Flamme, schiebe das eine Ende hinein, so kann ich Licht und Wärme regulieren, während die Uhr sich den frühen Morgenstunden entgegentickt.
    Es ist seltsam. Hier bin ich sicher. Und dabei komme ich doch aus der Stadt, durfte nie zu den Pfadfindern, weil meine Mutter Messer und Beile und Übernachten im Freien unheimlich fand – oder hatte sie vielleicht etwas anderes befürchtet? War es die Gemeinschaft, die ihr Angst machte? Die Angst, dass das Gespenst vom Schulhof mich auch zur Bärenmeute verfolgen könnte? Ich weiß es nicht. Aber es wurde niemals etwas aus mir und Wald und Feld und Meer und Berg. Bis jetzt. Ich bin einen langen, langen Umweg zu diesem Feuer gegangen, zu dieser Aussicht, zu diesem Duft von Heidekraut und Rauch.
    Nach einer Woche sagte ich, dass ich bleiben wollte. Dass ich nur eine einfache Fahrkarte gekauft hätte. Dass ich ein anderer geworden sei und deshalb auch als ein anderer leben müsse. Sonst wäre es nicht möglich, ein anderer zu sein. Wir saßen in dem dunklen Wohnzimmer. Wir hatten kein Licht gemacht.
    Sie schaukelte langsam hin und her.
    Ich wollte, dass sie etwas sagte, ihr Schweigen machte mich so nervös, deshalb redete ich weiter, ich sagte, ich könnte in der Scheune schlafen, jedenfalls im Sommer, und im Winter könnte ich mich dann unten im Keller einrichten, ich hätte früher schon in Kellern gehaust, und ich dachte, sagte das aber nicht, dass ich ihr Sklave sein könnte. Einer, der jeden Tag aus der Dunkelheit des Kellers hochsteigt, um Holz zu hacken und den Abwasch zu erledigen. Und sie dürfe natürlich nicht glauben … So ungefähr.
    Dann nannte sie meinen Namen. Ulf Vågsvik. Wie ich denn auf diese Idee gekommen sei?
    Ich antwortete, ich hätte es geträumt. Dass ich eines Nachts über eine Brücke und dann über eine Straße mit steilen Bergen auf beiden Seiten gegangen sei. Ich erzählte, der Traum habe mich durch das Gebirge geführt, zu einer Bucht wie dieser hier, mit dem Unterschied, dass dort kein Haus gestanden habe. Und mit der Gewissheit oder vielleicht dem Gefühl, das man im Traum doch haben kann, dass hier ein Haus gebaut werden müsste.
    Da hätte ich meinen Namen gehört. Und als ich erwacht sei, sei ich liegen geblieben und hätte an sie gedacht, und an die Bilder, die sie mir geschickt hatte. Altmodische Fotos, zwischen den Seiten altmodischer Briefe. Bilder von ihr und von Vaksøy. Dem Haus. Dem Boot.
    Aber sollte ich nicht dieses Haus bauen? War das nicht so?
    Und da wusste ich nicht, was ich antworten sollte.
    Ein neuer Mann im Haus. Sie wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Sie hatte sich doch an das Alleinsein gewöhnt.
    Ich sagte, ich könnte

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