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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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und alle auf beide Wangen küsste. Dabei verströmte sie einen Wolke ihres exotischen Parfüms.
    » Chérie! « Claudette nahm Milly in den Arm. Ihr dunkler Pagenkopf bildete einen starken Kontrast zu Millys weizenblonden Locken. »Wie schön, dich wiederzusehen.« Ihr sehr leichter französischer Akzent wirkte ungeheuer charmant, die goldbraunen Sommersprossen noch mehr.
    »Das ist Tessa«, sagte Milly, die darauf brannte, ihre neue Freundin Claudette vorzustellen. »Sie wohnt zur Zeit bei uns und macht eine Reportage.«
    » Enchantée «, flötete Claudette charmant und reichte Tessa über den Tisch hinweg die Hand. »Ich kenne Sie aus dem Fernsehen, non? «
    »Nein … äh … ja, vielleicht.«
    » Oui! Breakfast Telly sagt man in England«, rief sie, schlang den Arm um Will und lächelte selbstbewusst zu ihm hoch. »Ich liebe den Prominentenklatsch, nicht wahr, chéri? Ich kann es kaum abwarten, Clemmie Winters kennen zu lernen. Sie ist sehr beliebt bei uns. Eine sehr gute Schauspielerin.«
    Tessa sah, wie Will eine Sekunde lang verlegen wirkte, als Claudette sich an ihn kuschelte, aber das überspielte er auf bewundernswerte Weise, indem er sie anlächelte. Tessa wäre am liebsten zurück in ihr Cottage gerannt, um sich umzuziehen. Der kurze Rock mit dem T-Shirt machte sie neben Claudettes schickem Outfit fast unsichtbar. Die sah aus, als wäre sie direkt vom Titelblatt von Vogue gesprungen.
    Henny rang die Hände. »Du hast es also endlich geschafft, dich von deiner Arbeit loszureißen!«

    »Ja, und ich war sehr wütend, weil ich eure wunderbare Party verpasst habe!« Claudette sah liebenswert aufgebracht aus. »Ich bin am Flughafen geblieben und habe auf den ersten Flug bestanden. Jetzt bin ich hier.« Sie klammerte sich besitzergreifend an Will. »Ich bleibe ein paar Wochen, vielleicht einen Monat – vielleicht noch länger, das weiß ich noch nicht.«
    »Wie wunderbar!«, rief Henny.
    Wunderbar , echote es in Tessas Kopf. Sie umklammerte die Armlehnen des Gartenstuhls, bis ihre Knöchel weiß hervortraten und blickte sehnsüchtig zu ihrem Cottage auf der anderen Seeseite hinüber. Konnte sie sich nicht einfach fortschleichen, sich unter ihrer Bettdecke verkriechen und sterben?
    Henny strahlte. »Liebling, was möchtest du zum Frühstück? Du hast sicher Hunger.«
    »Ja, aber nicht auf Essen«, kicherte Claudette, küsste Wills Hals und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Will errötete und murmelte, er wolle Claudette jetzt die neuen Hotelzimmer zeigen.
    Sobald die beiden im Haus verschwunden waren, sprang Tessa hoch, als hätte jemand auf sie geschossen.
    »Schatz, noch einen Kaffee?«, fragte Henny verdutzt. »Du hast ja nichts angerührt.«
    »Keinen Hunger«, erwiderte sie knapp, ehe sie mit gesenktem Kopf davonschlich. Sie spürte, wie die Tränen ihr in den Augen brannten. Überrascht merkte sie, dass Milly hinter ihr hergerannt war.
    »Ist Claudette nicht süß?«
    »Äh … ja, sehr charmant.«
    »Ich bin so froh, dass sie hier ist. Sie ist für mich wie eine große Schwester und immer da, wenn ich einen Rat brauche. Nun, wenn sie nicht gerade Will vögelt.« Milly hakte sich bei Tessa unter. »Aber du bist auch so. Ich schätze
mich sehr glücklich mit euch beiden.« Seit ihre Mutter und Tessa sich duzten, war auch Milly dazu übergegangen
    Tessa schüttelte den Kopf und betete stumm, dass ihr nicht die Tränen über die Wangen rollten bei der Vorstellung, wie Claudette und Will sich nun in den Federn wälzten. »Ich bin nicht so nett, wie du denkst.« Ich habe gestern Abend deinen Lieblingsvetter abgeknutscht, fügte sie stumm hinzu. Den mit der perfekten Verlobten. Wenn Milly wüsste, wie sie wirklich war, würde sie sie sicher meiden.
    »Unsinn!« Milly ignorierte ihre Bemerkung. Dann schilderte sie in allen Einzelheiten, wie Freddie sich gestern auf der Party ihr gegenüber verhalten hatte. Sie war überaus aufgeregt, dass er sich vielleicht in sie verlieben könnte, glaubte es aber nicht einen Moment lang. Sie klang sehr kindlich und im Gegensatz zu ihrer Freundin India ganz offen und unschuldig.
    »Ehrlich, Tess, das klingt vielleicht blöd, aber als er den Arm von meiner Schulter nahm, dachte ich, mein Herz blieb stehen.«
    Tessa hörte niedergeschlagen zu, wie Milly überglücklich jeden Moment mit Freddie analysierte, und zwang sich zu einer anderen Perspektive. Gut, sie und Will hatten sich geküsst. Aber warum fühlte sie sich so ungeheuer deprimiert?

Kapitel 18
    »Brauche ich denn wirklich

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