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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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wie ein völlig hingerissener, verknallter Mann, der nicht mehr fähig war, normal zu funktionieren.

    »Wir kommen auch ohne ihn aus«, meinte Tessa. Innerlich tobte sie jedoch. Wie konnte JB ihr das schon wieder antun? Sie hatte momentan genug am Hals. »Das sind wir bisher auch, und auch heute wird es klappen. Joe, es bleibt uns einfach keine andere Wahl, ich muss nun beide Rollen übernehmen.«
    Joe nickte zustimmend und sagte leiser: »Unter uns gesagt, er hatte zwar ein paar großartige Ideen, und er weiß, was er tut. Aber das Team arbeitet ohne ihn viel besser. Er ist so launisch. Und ein verdammt kritischer Hund!«
    Rasch machten sie sich an die Arbeit. Jeder wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Ein paar Mal wählte Tessa JBs Handynummer, um ihn aufzuspüren, aber wo immer er auch war, er beantwortete die Anrufe nicht. Dann drehten sie die Szenen rasch aus Perspektiven ab, die sie zuvor noch nicht ausprobiert hatten. Das stellte sich als sehr vorteilhaft heraus, und Tessa spürte einen gewissen Stolz. Jilly hatte sie vielleicht schon abgeschrieben, und ihr Herz war auch nicht mehr bei der Sache, aber immerhin bewies sie hier, dass sie ein Projekt meistern konnte, wenn es wirklich darauf ankam.
    Jilly hatte Tessa angewiesen, den »essenziellen englischen Charme« und die »romantischen historischen Aspekte« herauszuarbeiten, die der amerikanische Markt so liebte. Sie hielt Tessa wohl für unfähig, das selbst herauszufinden. Sie hatten bereits Aufnahmen von der Bibliothek, dem großartigen Speisesaal und der Orangerie gemacht, die Clemmie für ihre Zeremonie in Betracht zog. Tessa schwelgte in lyrischen Phrasen über den Charme der antiken Spiegel und den historischen Parkettboden. Gil zappelte wie ein aufgeregter Dreijähriger im Hintergrund. Er brannte darauf, endlich die Szenen über sein Design zu drehen.
    Tessa stand neben ihm, als man mit seinem Teil begann. Sie wusste, dass er sein ganzes Leben auf diesen Moment
gewartet hatte. Nun verschlang er unruhig die Hände und wühlte zum zigsten Mal durch seine sorgfältig von Louise gestylten Haare. Tessa fürchtete schon, dass er sich vor lauter Nervosität verheddern würde. Sie sah ihn mitfühlend an, weil sie sich erinnern konnte, wie verschreckt sie war, als sie zum ersten Mal vor der Kamera stand. Doch Sekunden später blieb ihr vor Überraschung der Mund offen stehen.
    »Hallo, liebe Zuschauer, ich habe eine besondere Überraschung für Sie!«, verkündete Gil selbstbewusst und mit genau der richtigen Portion Charme. »In diesem fantastischen alten Kasten, mit all seinem Originalcharakter und der atemberaubenden Aussicht…« Er zwinkerte in die Kamera. »… wird die Hochzeit des Jahres stattfinden. Es sollte eigentlich meine eigene sein, aber ich wurde von zwei sehr, sehr prominenten Turteltauben verdrängt.«
    Gil war ein Naturtalent vor der Kamera. Er gab sich vielleicht ein bisschen zu schwul, lieferte aber seine einführenden Worte nach nur drei Klappen, und nach dem Gelächter des schwer zu beeindruckenden Drehteams zu urteilen, würden die Zuschauer von dem fertigen Film begeistert sein. Selbst Nathan hatte sich herangeschlichen, um Gil bei den Dreharbeiten zuzusehen. Jetzt stand er hinter der Kamera in einem roten engen Pullover, in dem seine Oberarme wie Schinken wirkten. Er war tief gebräunt, als hätte er die letzten Wochen in Hawaii verbracht und nicht in den Cotswolds, aber Tessa vermutete, seine Bräune stammte aus der Tube. Nathan und Gil schienen sich miteinander angefreundet zu haben. An den sonnigeren Tagen sah man sie oft auf der Veranda, wo sie die Pläne für das Haus und den Garten besprachen. Nathan schien ein Fan von Gil zu sein. Er ermutigte den Designer alle paar Minuten und rief ihm aufmunternde Bemerkungen zu.

    Vielleicht war Jilly doch nicht völlig verrückt, dachte Tessa erstaunt. Gil war fürs Fernsehen wie gemacht. Er war Gold wert: selbstbewusst, kommunikativ und humorvoll, und sie ärgerte sich, dass sie das vorher nicht an ihm bemerkt hatte. Er war allerdings wohl der einzige Mensch in ganz Appleton, der nicht über die Krise zwischen Sophie und Tristan Bescheid wusste. Tessa blickt auf ihr Handy und sah, dass sie schon wieder eine SMS von Sophie bekommen hatte. Zum Glück hatte Gil noch viele Zimmer zu renovieren und an seine Dreharbeiten zu denken.
    Sie trat lächelnd auf ihn zu.
    »Sie waren großartig!«, lobte sie ihn aufrichtig.
    »Danke, aber darüber wollte ich nicht mit Ihnen

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