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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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muss mich selbst um etwas kümmern.«
    Sophie dachte, Gil wollte sich mit seiner Mutter aussöhnen, und drückte ihm aufmunternd die Hand. Dann zwinkerte sie Tessa fröhlich zu, warf ihr das Rosenbouquet zu, schnappte nach Rubys Hand und rannte mit ihr aus der Kapelle.
    Schockiert richteten sich alle Blicke auf Gil. Dieser kniete vor seiner Mutter, die nickte und in ihr spitzenbesetztes Taschentuch schniefte. Schließlich klopfte sie ihm auf die Schulter, als gäbe sie ihm ihren Segen. Auf Gils Zügen spiegelte sich große Erleichterung.
    »Herr Pfarrer … Es tut mir furchtbar leid … Bitte verzeihen Sie uns, was wir an dieser heiligen Stätte …«

    Dann trat Gil auf Nathan zu, nahm dessen Hand und blickte ihm tief in die Augen. Die Gemeinde hielt kollektiv den Atem an, als Nathan Gil liebevoll auf den Mund küsste und anschließend den Arm um ihn legte. Der Pfarrer sah ihnen mit ernster Miene zu und zuckte dann die Achseln. Die Forbes-Henrys wussten nicht genau, was jetzt angebracht war, und brachen spontan in Applaus aus.
    »Immerhin ist er nicht völlig unglücklich, weil Sophie nun mit Tristan zusammen ist«, flüsterte Milly Freddie zu. »Gil hatte immer etwas sehr Weibliches, nicht wahr?«
    »Ja, sehr …«, stimmte Freddie zu.
    Jack stieß Clemmie in die Seite. »Ich wusste immer schon, dass er schwul ist, vom ersten Augenblick an«, krähte er stolz.
    Clemmie verdrehte die Augen und lachte. »Schatz, ich glaube, wir haben es alle gewusst, nicht wahr?«
    Jack sah sie enttäuscht an.
    Henny zwinkerte Barnaby zu. Sie hatte es auch immer schon vermutet. Gott sei Dank hatten Gil wie auch Sophie Vernunft angenommen, dachte sie verträumt, denn die letzten Ereignisse hatten ihr Bedürfnis nach Romantik völlig befriedigt. Sie hatte sich um Gil Sorgen gemacht, aber der hatte ja jetzt Nathan.
    Als Tessa hochblickte, sah sie überrascht, dass Will sie ansah. Claudettes Worte: »Du wirst immer nur zweite Wahl sein«, fuhren ihr durch den Kopf. Das tat weh. Aber es reichte, dass sie den Blick abwandte und starr geradeaus blickte.
    Sophie schleuderte die Satinschuhe in die Ecke und fuhr in die Gummistiefel, die gleich neben dem Eingang standen. Es schneite immer noch heftig. Das Gelände war mit einem wunderschönen weißen Zauberteppich überzogen.
Dann raffte sie ihr Kleid hoch und nahm Ruby bei der Hand.
    »Wohin gehen wir, Mummy?«, fragte Ruby mit neugierig aufgerissenen Augen. Sie hatte keine Ahnung, was sich abspielte, aber es war wie ein Abenteuer.
    »Wir müssen jemanden finden.«
    »Wen denn?«
    Sophie knöpfte Rubys Mantel zu. »Wir müssen deinen echten Vater finden.«
    Ruby strahlte sie an und sprang vor Freude auf und ab.
    Sophie hatte keine Ahnung, wo Tristan war, aber sie würde bei seinem Haus anfangen. Als sie darauf zurannten, stieß sie einen Freudenschrei aus, weil er gerade in der Tür auftauchte. Sein Haar glänzte in dem milchigen Sonnenlicht golden auf.
    Noch ehe er sie sah, begann er auf die Kapelle zuzurennen.
    Plötzlich sah er die beiden und stieß einen Schrei aus. Dann rannte er ihnen entgegen.
    »Komme ich zu spät?«, keuchte Tristan, als sie sich auf halbem Wege trafen.
    Ruby starrte ihn eindringlich an und schob sich dann zwischen die beiden. Sie sah zu Tristan hoch. »Du bist mein echter Daddy, nicht wahr?«, rief sie und nahm ohne zu zögern seine Hand.
    Tristans Herz schmolz dahin. Er fiel auf ein Knie und ließ den Blick über Rubys feine Züge gleiten. Wie ähnlich sie ihm sah – es war wirklich erstaunlich. Er strich ihr mit den Fingerspitzen über die Haare und staunte, wie weich sie sich anfühlten.
    »Was für ein schönes Kind du bist«, flüsterte er. »Ja, ich bin dein echter Daddy.« Dann sah er Sophie an. »Bin ich zu spät gekommen?«, fragte er erneut und stand auf.
    Benommen schüttelte Sophie den Kopf. Sie staunte nur,
wie er und Ruby sie mit dem gleichen schiefen Lächeln ansahen.
    »Du kannst mir vermutlich niemals verzeihen, aber wenn du es zulässt, dann werde ich dir beweisen, wie sehr ich dich liebe«, begann Sophie.
    »Ich kann dir doch verzeihen«, unterbrach er sie und zog ihren Kopf an sich. »Du musst mir nur eins versprechen.«
    »Und das wäre?«
    »Verlass mich nie wieder!« Er sah sie entschlossen an, und sie begriff ihn. Aber darum brauchte er sich auch keine Sorgen zu machen, denn egal was passieren würde, sie würde ihn nie wieder loslassen. Nun zitterte sie in dem dünnen Brautkleid, das eigentlich nicht dazu gedacht war, um im Schnee

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