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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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immer noch mit dieser Schnalle Claudette zusammen?«
    »Ja, bin ich«, erwiderte Will trocken und fragte sich, wie seine vornehme Verlobte wohl auf die Bezeichnung Schnalle reagieren würde. »Sie ist schön, lustig und eine der anziehendsten
Frauen, denen ich je begegnet bin.« Da schoss ihm ein beunruhigendes Bild von Tessa in ihren Jeansshorts und dem gelben Bikini-Top durch den Kopf, verschwand aber ebenso rasch wieder. »Ich vermisse sie sehr, aber sie hat so viel mit ihrer Wohltätigkeitsarbeit zu tun, dass sie mich noch nicht besuchen konnte. Sie wird hoffentlich nächsten Monat kommen, zu unserem Sommerfest, und hat schon angedeutet, sie könnte ein bisschen länger bleiben.«
    »Sie ist also die Richtige für dich?«, fragte Rufus und genoss es, wie sein Freund bei diesen Worten zusammenzuckte.
    Will nickte. »Ja, ich glaube schon. Sie liest sogar gerne Gedichte. Kaum zu glauben.« Dann machte er eine Pause und fuhr ernst fort: »Aber am wichtigsten ist mir, dass ihr viel an Familienleben liegt, Rufus. Sie findet das Schlösschen herrlich und meine Familie totz ihrer Eigenwilligkeiten wunderbar.«
    » Wow … das klingt ja … fast unglaublich. Ich freue mich darauf, sie kennen zu lernen. Du klingst wirklich total hingerissen. Aber für dich ist ja Familienleben sehr wichtig, und es klingt so, als würdet ihr gut zusammenpassen.« Rufus lachte und riss ein Päckchen Erdnüsse auf. »Du warst eigentlich immer sehr zurückhaltend, Will. Bist jahrelang mit Frauen ausgegangen, ehe du jeweils entschieden hast, dass sie doch nicht die Richtige war, und jetzt hast du dich praktisch schon nach fünf Minuten verliebt.«
    »Es waren acht Monate!«, protestierte Will schuldbewusst. Er musste zugeben, dass es nach seinen sonstigen Maßstäben gemessen eine stürmische Romanze war. Seine früheren Beziehungen hatten mindestens ein, zwei Jahre gedauert, ehe ihm klar wurde, dass die Frau nicht zu ihm passte. Er wollte endlich eine Familie gründen, aber es
musste mit der Richtigen sein – einer Seelenfreundin, falls es so was gab. Jack und Caros stürmische Beziehung hatte bei Will und seinem Bruder ein starkes Bedürfnis hervorgerufen, die einzige »wahre Liebe« zu finden, egal, wer es auch sei. Eine Liebe, bei der es nicht um Rivalität und Gewinnen ging und in der niemand das Ehebett mit jemand anderem teilen würde.
    »Du liebst sie also, ja?«, fragte Rufus, warf eine Hand voll Erdnüsse in die Luft und schnappte sie im Mund auf – ein Trick aus seiner Kindheit, den er immer noch witzig fand.
    »Wie bitte?«
    »Claudette. Du liebst sie?«
    Will runzelte die Stirn. »Natürlich. Wir sind schließlich verlobt.«
    »Das klingt aber nicht sehr überzeugend«, meinte Rufus und legte die leere Tüte auf den Tisch. »Jesus, habe ich die alle verputzt? Wenn meine Agentin das wüsste, würde sie mich noch heute Abend in eine Diätklinik schicken.«
    »Meine Güte, wie kannst du nur so leben, wenn du jede Kalorie zählen musst. Hey, will Clemmie irgendwann Kinder haben? Claudette scheint von der Idee ziemlich begeistert.«
    »Kinder?« Rufus sah ihn verständnislos an. Dann stand er auf und zog den Cowboyhut tief in die Augen. »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Kommst du mit zu mir, damit wir noch einen trinken können? Clemmie ist bei einem Fototermin, daher haben wir das Haus für uns.«
    »Ja, super. Das wird wie früher. Aber wir entzünden keine Fürze, abgemacht?«
    Rufus kicherte laut und ging zur Tür.
    Will fragte sich, warum er sich so verunsichert fühlte. Er folgte seinem extravagant gekleideten Freund hinaus und
hoffte, dass niemand auf die Idee käme, sie spielten eine Szene aus Brokeback Mountain . Doch dann verwarf er diese Gedanken und schob alles auf die Tatsache, dass er Claudette vermisste und sie schon wochenlang nicht gesehen hatte. Sobald sie wieder bei ihm war, wäre alles wieder ganz normal.

Kapitel 6
    Sophie machte einen Gang durch Appleton. Sie genoss die heiße Sonne auf ihren nackten Schultern. Es war das erste Mal, dass sie sich ins Dorf wagte, seit Gil mit ihr hierhergezogen war, und sie war natürlich nervös. Es war jedoch unwahrscheinlich, dass sie jemandem begegnete, der sie noch kannte. Sie hatte schließlich kaum noch Ähnlichkeit mit dem schlichten Mädchen von damals, und die älteren Dorfbewohner lebten vermutlich schon nicht mehr.
    Aber das Unbehagen rumorte in ihrem Magen. Sophie wusste nicht genau, warum sie sich so unsicher fühlte. Ruby war heute Morgen in einer

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