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Den Tod im Griffl - Numbers 3

Den Tod im Griffl - Numbers 3

Titel: Den Tod im Griffl - Numbers 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
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extreme Schmerz, der mit ihr einhergeht, irgendwas stimmt nicht damit …
    »Newsome hat mich nach seiner Zahl gefragt«, sage ich. »Du aber nicht. Willst du sie nicht wissen?«
    »Nein«, sagt er. »Will ich nicht.«
    »Kann ich verstehen«, antworte ich. »Ich würde das auch nicht wissen wollen.«
    »Der Tod macht mir keine Angst«, sagt er. »Mit Angst können sich andere Leute rumschlagen.«
    »Genau deshalb versuche ich niemandem seine Zahl zu verraten. Es wäre, als ob ich ihnen ihr Todesurteil bescheinige.«
    »Lobenswert«, sagt Saul. »Du willst den Leuten nicht wehtun. Das verstehe ich. Aber es ist in Ordnung, die Zahl zu nennen, wenn dich jemand danach fragt, und es ist in Ordnung, wenn du es aus den richtigen Gründen tust.«
    »Aus den richtigen Gründen? Du meinst solche, weswegen ich versucht habe, die Menschen vor dem Beben zu warnen?«
    »Genau. Du kannst viele Menschen retten, Adam. Du solltest den Menschen helfen. Es ist deine moralische Pflicht.«
    »Ich finde nicht, dass es moralisch ist, nur einigen von ihnen zu helfen. Das ist nicht richtig.«
    »Es gibt nicht genug Hilfe für alle, Adam. Es werden ohnehin Menschen sterben, das wissen wir genau. Aber du kannst die Zahl der Toten verringern, wenn du uns hilfst zu entscheiden, bei wem die Hilfe am meisten nützt.«
    Mein Kopf ist genauso verletzt wie mein Körper. Ich kann nicht mit Saul streiten – ich hab keine Kraft dazu.
    »Das ist eine schwere Bürde, Saul. So viel Verantwortung kann ich nicht übernehmen.«
    Er hält den Rollstuhl an, läuft um ihn herum und geht in die Hocke, um mir in die Augen zu sehen. Will er es noch mal versuchen?
    »Wir tragen alle unsere Last«, sagt er. »Ich habe die Theorie, dass uns gegeben wird, was wir schaffen können, manchen mehr, manchen weniger.«
    Seine Augen leuchten, fast so, als ob Feuer in ihnen brennt. Ich habe keine andere Wahl, als Saul anzusehen, ihm zuzuhören. Seine Zahl blendet mich, sticht mit ihrem Schmerz. Wieso verursacht sein Tod so viel mehr Schmerz als der anderer Menschen? 16022030. Und plötzlich habe ich eine andere Zahl im Kopf. 12022030. Ein Mann liegt auf der Straße, eine Blutlache breitet sich um seinen Körper aus. Wo war das? Wer war er? Welches Datum haben wir jetzt?
    »Und dir wurde eine besonders schwere Last auferlegt, Adam. Die Macht, den Tod zu sehen. Du kannst diese Macht nutzen. Du bist stark genug. Ich möchte, dass du mit mir zusammenarbeitest, meine rechte Hand wirst. Ich kann dir die Last abnehmen. Ich verstehe dich, Adam. Wirklich.«
    Er legt seine Hand auf meine. »Bist du dabei, Adam?«
    Er hat etwas an sich, das den Wunsch in mir auslöst, Ja zu sagen. Er wäre ein mächtiger Freund. Und ein schrecklicher Feind. Aber irgendwas rebelliert in mir, etwas, das ich nicht fassen kann. In meinem Kopf dreht sich alles.
    Er sieht, dass ich verwirrt bin, tätschelt meine Hand und steht auf.
    »Du musst mir nicht sofort antworten. Denk drüber nach. Wir reden ein andermal.« Er schaut auf die Tür vor uns. »Willst du sie jetzt sehen?«
    Hier ist es? Sie ist da drin? Sarah. Mein Herz fängt an zu pochen. Die Verwirrung über Saul tritt in den Hintergrund – ich versuche mich an Sarah zu erinnern. Ich sehe ihr Gesicht, ich spüre das Gefühl meiner Hand auf ihrer Hüfte, als wir am Feuer saßen. Aber das ist alles. Gott, wieso kann ich mich nicht erinnern?
    Nein. Nicht jetzt. Ich brauche Zeit.
    »Ja«, sage ich. »Ja, ich will.«
    Der Wärter salutiert und schließt die Tür auf. Saul verschwindet nach drinnen und schließt hinter sich die Tür. Meine Aufregung bringt mich fast um. Wieso ist er allein reingegangen? Was macht er da drinnen? Ist Sarah wirklich da oder ist das Ganze bloß eine Falle?
    Ich bin noch nicht so weit.
    Aber ich will sie sehen – ich will meine Freundin sehen.

SARAH
    Es klopft hart an der Tür, dann dreht sich der Schlüssel im Schloss. Ich fange an, das Geräusch zu hassen.
    Was ist jetzt schon wieder? Wahrscheinlich Marion mit weiteren dämlichen Fragen. Ich stopfe Mias Zeichnung und mein Albtraum-Bild unter die Matratze. Ich kann jetzt nicht darüber nachdenken, was die Skizze bedeutet. Ich will nicht nachdenken. Das Einzige, worüber ich nachdenken muss, ist, wie wir hier rauskommen.
    Es ist nicht Marion – es ist Saul.
    Mein Magen schlingert. Was will er von mir?
    Mias Reaktion ist noch brutaler. Sie krabbelt über das Bett, wirft sich auf den Boden und kauert sich in den schmalen Spalt zwischen Bett und Wand.
    »Mia!«
    Sie hält

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