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Den Tod im Griffl - Numbers 3

Den Tod im Griffl - Numbers 3

Titel: Den Tod im Griffl - Numbers 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
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die Arme vors Gesicht.
    »Böser Mann …«, flüstert sie.
    Ich drehe mich wieder um und sehe ihn an. Er schließt die Tür hinter sich. Sofort fühlt sich der Raum enger an, noch klaustrophobischer.
    »Wo ist Adam?«, frage ich.
    »Dir auch einen guten Tag«, sagt Saul spöttisch.
    Ich verabscheue ihn. Ich habe noch nie jemanden so sehr gehasst.
    »Adam ist hier. Ich habe ihn aus dem Krankenhausflügel gebracht.«
    »Hier?«
    Ich versuche an ihm vorbei zur Tür zu kommen. Er stellt sich mir in den Weg und hält mich zurück. Dann legt er mir seine Hand auf die Schulter und meine Haut zieht sich an der Stelle zusammen, wo er mich berührt.
    »Nur eine Warnung, Sarah.«
    »Warnung? Willst du mir drohen, weil –?«
    Er nimmt die Hand von meiner Schulter und legt mir seinen Zeigefinger auf den Mund.
    »Psst«, sagt er.
    Ich zucke mit dem Kopf zurück, spüre, wie mir die Galle hochkommt.
    Er grinst. »Es geht nicht um dich, es geht um Adam. Es hat ihn gestern ziemlich erwischt. Er hat einen gewissen Erinnerungsverlust.«
    »Was … was heißt das?«
    »Er hat ein paar Lücken. Vielleicht erinnert er sich nicht mehr an euch, eure Beziehung, das Kind. Du wirst womöglich eine Veränderung seiner Persönlichkeit merken.«
    »Du meinst, er hat einen Dachschaden?«
    Er schnaubt. »Sei doch nicht gleich so dramatisch. Er hat einen Schlag auf den Kopf bekommen. Aber er hält sich sehr gut. Benutz einfach deinen gesunden Menschenverstand und erwarte nicht zu viel.«
    Er öffnet die Tür. Das Erste, was ich sehe, ist das Vorderteil eines Rollstuhls. Dann schiebt Saul ihn herein. Ich stehe bloß da wie angewurzelt. Aber Mia zögert nicht. Sie hat sich aus ihrem Versteck geschlängelt und saust jetzt an mir vorbei, um sich in Adams Schoß zu werfen.
    »Hey! Hey! Was soll das?« Er packt sie an den Schultern.
    Dann schiebt er sie auf Armeslänge von sich.
    »Dad-dy!«, jammert sie und versucht sich aus seinem Griff zu winden. »Dad-dy, weh!« Sie fängt an zu weinen. Die Tränen steigen hoch und rollen ihr übers Gesicht.
    Der Blick in seinem Gesicht erklärt mir die ganze schreckliche Wahrheit: Er weiß nicht, wer Mia ist. Und ich habe das Gefühl, als ob der Boden unter meinen Füßen wegsackt. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass so was passiert.
    Dann schaut er Mia an, schaut genau und der Ausdruck in seinem Gesicht verändert sich. Er zieht die Augenbrauen zusammen, schaut beinahe düster.
    »Oma …?«, flüstert er.
    O Gott, er hat ihre Zahl gesehen. Er hat erkannt, von wem sie stammt.
    Ich höre, wie jemand an der Tür scharf die Luft einsaugt. Mein Kopf schießt herum und ich sehe, wie Saul am Türrahmen lehnt.
    »Wie ich gesagt habe«, murmelt er, »verwirrt.«
    Doch seine scharfen schwarzen Augen sind auf Adam gebannt und dann … springen sie plötzlich zu Mia. Mit einem Mal liegt ein anderer Ausdruck in seinem Blick, der mir nicht gefällt. Etwas noch Kälteres, noch Berechnenderes als je zuvor. Hat er gehört, was Adam gesagt hat? Weiß er, was es bedeutet? So wie Saul Mia und Adam betrachtet, fährt es mir eiskalt durch alle Glieder.
    Mia und Adam …
    Adam und Mia …
    Dass Adam Zahlen sieht, hat ihn zur Zielscheibe gemacht. Macht Mias Zahlen-Wechsel auch sie zur Zielscheibe? Aber davon weiß doch niemand außer Adam und mir.
    Ich muss Saul aus dem Zimmer schaffen, ehe Adam noch mehr sagt.

ADAM
    Da ist ein Kind, ein Mädchen. Ich wusste nichts davon, dass es ein Kind gibt. Sie wirft sich mir entgegen, ihr Gesicht auf meine Beine, die Hände krallen sich an mir fest. Mir ist, als ob ich angegriffen werde. Ich löse sie von mir, halte sie von mir fern. Sie ist noch klein, ich will sie nicht erschrecken, aber ich will sie nicht auf mir – diese kleine, laute, klammernde Fremde.
    Und dann sehe ich ihr in die Augen.
    Sie sind blau wie ein Sommerhimmel und in ihnen flimmert eine Zahl.
    20022055.
    Die Zahl tanzt in meinem Kopf und bringt den Geruch von Zigarettenrauch hoch, die Erinnerung an ein anderes Augenpaar, Augen, die so stark waren, dass du, sobald sie dich erwischten, von ihnen gefangen warst, bis sie dich freigaben. Das ist Val, meine Oma. Was soll das? Ich verstehe nicht.
    »Oma …?«
    Ich höre, wie jemand scharf die Luft einsaugt.
    Und plötzlich sehe ich Hände auf meinen Händen und noch ein weiteres Augenpaar. Genauso blau und intensiv wie die Augen des Kindes. Aber die Zahl ist anders. Sie durchflutet mich mit einer Wärme, dass alle Zellen in meinem Körper anfangen zu

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