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Den Tod im Griffl - Numbers 3

Den Tod im Griffl - Numbers 3

Titel: Den Tod im Griffl - Numbers 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
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Gott.
    Hat es Sinn, irgendwo hinzulaufen? Gibt es irgendwas, wo wir uns vor dem Spion am Himmel verstecken können?
    Daniels Freunde im Wald haben es richtig gemacht, diese Scheißdinger abzuschießen.
    Aber ich kann jetzt nicht aufgeben. Ich kann nicht einfach dasitzen und warten, bis ich geschnappt werde.
    »Wir müssen wieder zurück«, sage ich. »Wir kommen hier nicht rüber.«
    Ich spüre eine stechende Angst bei dem Gedanken – so viel verlorene Zeit. Aber wir haben keine andere Wahl. Wir gehen den Weg wieder hoch und die Straße mit dem Kopfsteinpflaster entlang. Ich muss immer wieder zu der Wiese hinüberschauen, von der wir gekommen sind, zu der taufrischen Spur, die wir im Gras hinterlassen haben, als wir uns von der Öffnung des Tunnels entfernten. Während ich schaue, erscheint eine Gestalt im Nebel. Für Adam ist sie zu groß. Jemand anderes muss hinter uns hergekommen sein.
    Ich zerre an Mias Hand.
    »Lauf, Mia. Lauf, lauf, lauf!«

ADAM
    Der Boden unter mir ist hart. Ich spüre die Kanten und Zacken des Felsgesteins durch die Kleidung und ein Teil von mir entspannt sich. Das hier ist kein ebener Beton. Wir sind raus. Wir sind raus aus dem Gefängnis, zurück unter dem Sternenhimmel. Ich fasse nach Sarah und meine Hand findet sie. Ich öffne die Augen. Zumindest glaube ich es. Ich bewege die Augenlider, aber es macht keinen Unterschied. Entweder ist es stockfinster oder ich bin blind geworden. Wo sind wir hier? An irgendwelchen Klippen? In einer Höhle?
    »Sarah?«
    Meine Stimme hallt zurück, zusammen mit der Stimme eines andern.
    »Nicht Sarah. Daniel.«
    Verdammte Scheiße, wo bin ich?
    »Daniel?«
    »Wir sind im Bunker, Adam. Du warst bewusstlos. Saul ist entwischt.«
    Plötzlich kommt alles zurück. Saul und der Revolver. Ich und das Messer. Ich, wie ich den Mut verliere.
    »Wie lange ist er schon weg?«
    »Ungefähr fünf Minuten.«
    »Scheiße!«
    »Ich hab mich schon fast aus dem verdammten Gürtel befreit. Kannst du mal versuchen, die Hände auseinanderzuziehen? Dann müsste es klappen.«
    Meine Hände sind taub, aber ich spüre das Zerren und Ziehen und dann ist Daniel frei. Er setzt sich auf und findet die Taschenlampe in meiner Hose. Seine Hand ist voller Blut.
    »Ich hab gedacht, er hätte dich umgebracht.«
    »Ja, ich auch. Das ist schon das zweite Mal, dass der Scheißkerl mich angeschossen hat.« Er lacht erschöpft. »Ich muss die Blutung stoppen. Dauert vielleicht eine Weile.«
    »Ich muss los, Daniel.«
    Ich bringe mich in eine Sitzposition.
    »Ich weiß. Ich komm nach. Ich verarzte mich nur erst noch schnell.«
    »Schaffst du das?«
    »Ja, ja. Jetzt mach schon. Er hat nur fünf Minuten Vorsprung, mehr nicht. Du kannst sie noch einholen.«
    Eine weitere Explosion lässt meine Wirbelsäule erzittern. Diesmal klingt es mehr nach einem Rumpeln. Ein Schwall von Staub und kleinen Steinen kommt einen Meter von uns entfernt von der Decke. »Daniel, es bringt nichts, hierzubleiben, wenn sie das Ganze in die Luft jagen.«
    »Nein«, sagt er. »Ich habe auch keine weiteren Bomben erwartet. Entweder sind das sehr gute Nachrichten oder sehr schlechte. Vielleicht sollte ich besser zurückgehen und nachschauen.«
    »Sieh einfach zu, dass du rauskommst, Mann.«
    »Es sind noch andere hier drin, die vielleicht Hilfe brauchen. Aber du musst dich um Sarah kümmern. Mach schon, Adam. Folg immer den weißen Punkten. Es gibt ein Stück, wo du kriechen musst, aber es geht. Lauf einfach immer weiter. Ich komme bald nach.«
    »Okay«, sage ich. »Dann mach ich mich jetzt auf. Danke, Daniel. Bis später.«
    Ich gehe los, fort von der Tür.
    Hinter mir ruft Daniel: »Hast du dein Messer? Schau in Adrians Taschen nach, Adam.«
    Ich kehr noch mal um und gehe Adrians Sachen durch. Er ist bewusstlos, atmet aber noch. Ich erinnere mich an seine Zahl – er wird überleben. Doch verdient hat er es nicht. In seiner Jacke finde ich ein Handy, eine kleine Taschenlampe und ein paar Schlüssel. Die Taschenlampe stecke ich ein und die Schlüssel werfe ich Daniel rüber. »Hier, vielleicht hast du ja Verwendung dafür.«
    Dann verschwinde ich. Ich laufe an Kartons und Kisten, Flaschen und Eimern vorbei. Es gibt so viel von allem hier – Essen, Medizin, Kleidung. Sachen, die hier zwei Jahre gelegen haben, während draußen die Menschen hungerten, litten und froren.
    Ich darf jetzt nicht drüber nachdenken. Der einzige Gedanke in meinem Kopf ist, dass Sarah und Mia diesen Weg genommen, das alles gesehen haben, noch vor

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