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Den Toten dienen

Den Toten dienen

Titel: Den Toten dienen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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verfluchte sich selbst als verdammte Närrin dafür, dass sie ihren Rücken entblößt hatte. Es passte zu Anastasia Kerensky, einen Überraschungsangriff von hinten zu versuchen, während die ganze Aufmerksamkeit auf die Front konzentriert war. »Alle. Es sind die schnellsten Einheiten, die wir haben. Sie sollen sich den Wölfen in den Weg stellen und sie bremsen, bis wir schwerere Einheiten zurückgezogen haben.«
    Die Feldreparaturen waren abgeschlossen, und Tara stieg wieder ins Cockpit. »Kapitänin Bishop«, fragte sie, sobald sie die Einstiegsluke verriegelt und sich wieder auf die Pilotenliege geschnallt hatte, »wo sind Sie?«
    »Südlich Ihrer Position«, meldete Bishop. »Ich habe Kerenskys Magnetsignatur und hole sie mir.«
    »Verstanden. Sie verfolgen Kerensky. Weitermachen. Bleiben Sie in Verbindung.«
    »ja, Ma'am.«
    »Noch etwas: Jenseits Ihrer Position könnten sich auch befreundete Einheiten aufhalten. Sie sind auf Ihr Erscheinen nicht vorbereitet. Also sehen Sie sich vor.«
    »Das werde ich. Bishop Ende.«
    Nach Infanterie und schweren Panzern zu rufen war gut und schön, dachte Tara Campbell, und sogar das Beste, was ihr auf die Schnelle einfiel. Doch sie hatte keine Chance, es selbst rechtzeitig hinter die eigenen Linien zu schaffen, um gegen die Schweber zu kämpfen. Und bei diesen Geschwindigkeiten gab es kaum etwas, was sie gegen die leichten Panzer unternehmen konnte, die ihre Truppen an anderen Stellen bedrängten. Trotzdem musste sie etwas tun. In einer erbitterten Schlacht verschwendete man keinen Tomahawk damit, ihn dumm herumzustehen zu lassen.
    »Zentrale von Präfektin Campbell«, gab sie über TakKomm durch. »Ich brauche ein paar Panzer, um durch die Frontlinie der Wölfe zu brechen. Ich vermute, sie haben Einheiten abgezogen, um uns in einer Flankenbewegung auszumanövrieren.«
    »Viel haben wir nicht«, antwortete die Zentrale. »Unsere Schwergewichte stecken zum größten Teil fest.«
    »Wenn unsere schweren Brocken feststecken, dann gilt das auch für ihre. Schicken Sie mir Infanterie, so viel wir haben.«
    »Was verfügbar ist, zieht in Ihre Richtung«, bestätigte die Zentrale. »Setzen Sie ein Signal, an dem sie sich orientieren können.«
    »Ein Signal, aye. Ich rücke nach Westen vor. Auf mich ausrichten.«
    »Zentrale bestätigt und Ende.«
    Tara ging nach Westen. Sie kam nur langsam vorwärts, weil sie sich einen halbwegs sicheren Weg über das Schlachtfeld suchte und den Senken auswich, in denen der Boden vor Nässe glänzte.
    Das ist ein verteufelter Ort, um eine Schlacht zu schlagen, dachte sie. Ich hoffe nur, dass niemand das noch einmal mitmachen muss.
    »Sieht aus, als wäre da im Süden was los«, informierte Will die beiden anderen Hilfstruppführer über Tak-Komm. »Gerade hat jemand eine Signalrakete abgeschossen. Wir sind Scouts. Ich schlage vor, wir nehmen unsere Züge und sehen uns das aus der Nähe an.«
    »Du bist der Ideenfabrikant«, antwortete Lexa. »Und wer deckt uns der Zentrale gegenüber?«
    »Pass auf. Zentrale von Scout Zwo Drei. Funküberprüfung. Ende.«
    »Zwo Drei von Zentrale, Empfang einwandfrei. Ende«, kam die blecherne Antwort.
    »Zwo Drei erkundet in Richtung Süden, Ende.«
    »Bestätigt. Ende.«
    »Siehst du?«, fragte Will. »Überhaupt kein Problem.«
    »Gut, nachdem wir jetzt keine Angst mehr zu haben brauchen, dass man uns beschuldigt, unseren Posten im Stich gelassen zu haben«, erwiderte Lexa, »wonach suchen wir da unten?«
    »Ich habe so ein Gefühl«, erklärte Will. »Irgendwas sagt mir, unsere Seite braucht Augen und Ohren vor Ort. Das ist alles.«
    Das Gelände vor Tara Campbell schien frei. Nichts regte oder bewegte sich. Dann erkannte sie blitzartig den Grund dafür. Die Wölfe lauerten dort draußen, in getarnten Stellungen, bereit, auf kurze Distanz mit schwerem Geschütz anzugreifen, sobald ein Gegner in Schussweite kam. Sie konnten sich vielleicht nicht bewegen, aber sie konnten immer noch schießen.
    Dagegen muss ich etwas unternehmen, dachte sie und ging die verschiedenen Möglichkeiten durch.
    Festgefahrene Panzer. Ohne Infanterieunterstüt-zimg.
    Zielscheiben.
    Chancenlos.
    Was immer ihr an Infanterie begegnete, sie konnte es aus dem Weg räumen. Dafür eignete sich der Laser. Ihre eigene Infanterie rückte schnell an und würde dem Feind mit Rauch und Feuer die Sicht nehmen. Wenn nötig, sogar mit Schlamm. Dann konnte ihr Mech mit seinem Beil in Aktion treten, in einem endgültigen Showdown.
    »Aufgepasst,

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