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Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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kümmern.
    Er wurde in den Raum des Sonderstabs geführt, eigentlich das große Konferenzzimmer, gleich neben Chief Kreiders
    Büro. Kreiders Assistentin, Maggie, hatte noch Zeit, ihm zuzuflüstern, dass der Chief ein ganz besonderes Interesse an diesem Fall hatte und dass er immer als Erster von Neuigkeiten unterrichtet werden wollte.
    Fünfzehn Menschen hatten sich in dem Raum zusammengedrängt. Dane lehnte sich an die Wand und hörte zu, wie Delion gerade zum Ende kam.
    »...Also gut, dann weiß jetzt jeder Bescheid. Der Kerl, der gerade reingekommen ist, ist Spezialagent Dane Carver vom FBI. Vater Michael Joseph war sein Bruder. Er ist nicht in seiner Funktion als FBI-Beamter hier, sondern einfach nur als Cop, also gehört er mit zum Team. Hat noch jemand was zu sagen? Nein? Gut, das wär’s dann.«
    Dane ließ den Blick über die Zeittabellen an der Wand gleiten, über die Fotos der vier Ermordeten. Chief Kreider drückte Dane beim Rausgehen die Schulter.
    Delion sagte zu Dane: »Ich wette, die Jungs werden sogar ihre Mütter einspannen, um diesen Fall zu lösen, Dane. Wir kriegen den Kerl, Sie werden sehen. Und jetzt werden wir in der Pathologie erwartet. Dr. Boyd hat versprochen, Valerie Striker als Erste dranzunehmen. Wie geht’s Mrs. Jones?«
    »Ganz gut. Sie hat mir versprochen, im Hotel zu bleiben.«
    Delion zog ungläubig die Augenbraue hoch. »Und Sie glauben ihr?«
    »Na ja, ich kann sie ja wohl schlecht einsperren. Aber, ja, ich glaube ihr.«
    »Haben Sie sie ein bisschen aufgemöbelt?«
    »O ja. Sie sieht jetzt aus wie ’ne Studentin im letzten Semester. «
    »Eine Studentin? Na ja, das wäre ’ne Möglichkeit. Intelligent genug ist sie ja, und ausdrücken kann sich das Mädel auch.«
    Dane schüttelte den Kopf. »Ja, clever ist sie und zu klug, um damit hinterm Berg zu halten. Aber eine Studentin?
    Eigentlich ist sie ein bisschen zu alt dafür, aber wer weiß das schon?«
    Delion sagte: »Meine Schwester - sie ist Anthropologieprofessorin an der UC Davies - erzählt mir dauernd, was für eine knallharte Welt das dort an der Uni ist, noch viel schlimmer als in der Geschäftswelt draußen, die gehen einander noch viel schneller an die Kehle. Aber natürlich weiß sie nicht, wovon sie redet. Trotzdem, denken Sie, unser Mädchen könnte vor einem verrückten Professor auf der Flucht sein oder so was?«
    »Könnte sein«, sagte Dane und prustete dann los, er konnte einfach nicht anders. »Ein Killer-Professor. Gefällt mir, Delion. Kommen Sie, lassen wir mal die Fingerabdrücke an diesem Glas hier anschauen.«
    »Mrs. Jones?«
    »Ja, ein perfekter kleiner Daumenabdruck. Wenn Sie uns nicht sagen will, wer sie ist, vielleicht kriegen’s unsere Computer ja raus. Man kann nie wissen. Ach ja, und danke, Delion, dass Sie mich zum Lachen gebracht haben.«
    »Null Problemo.«
    Dr. Boyd erwartete sie bereits an der Empfangstheke der Pathologie. »Valerie Striker wurde garrottiert«, verkündete er. »Nicht mehr und nicht weniger.«
    Dane fragte: »Können Sie uns eine ungefähre Zeit nennen, Sir?«
    »Nicht ganz einfach, aber ich würde sagen, Sonntag so um Mitternacht herum.«
    »Das reicht uns schon.«
    Dr. Boyd sagte: »Dann war es also derselbe Mann, der Vater Michael Joseph ermordet hat?«
    Delion nickte. »Ja, wenn der Todeszeitpunkt von Valerie stimmt, dann war’s höchstwahrscheinlich er. Sie war ein loses Ende.«
    »Und jetzt zu meinen guten Nachrichten, Gentlemen.
    Mrs. Striker hat sich nicht kampflos ergeben. Da ist wahrscheinlich was von dem Mörder unter ihren Fingernägeln hängen geblieben. Hautreste von seinem Hals, würde ich vermuten.«
    »DNA«, sagte Delion ehrfürchtig und legte prompt einen kleinen Tanzschritt hin.
    »Wenn Sie mir was Passendes dazu liefern, Inspektor, dann grillen wir den Kerl auf dem Rost.«
    Sie schauten Dr. Boyd nach, der noch kurz stehen blieb, um mit einem Mitarbeiter zu reden, und dann in seinem Büro verschwand.
    »Mannomann«, sagte Delion. »Wissen Sie, dass nicht ein einziger Witz über den guten Doktor kursiert? Nichts von wegen Knochenbrecher, Leichenfledderer oder Doctor Death. Der Mann ist schwer auf Zack, blitzgescheit und absolut zuverlässig. Wenn die da oben mal Dampf machen, dass es rauscht, er behält immer einen kühlen Kopf und lässt sich nicht aus dem Rhythmus bringen. Macht seine Arbeit, lässt sich nicht stören.«
    »Gut für ihn«, bemerkte Dane. »Andererseits würde es das arme Schwein auf dem Seziertisch wohl kaum merken, wenn er die

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