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Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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geräumt wurde. Gott sei Dank kam niemand ums Leben. Und nur ihre Wohnung brannte vollständig aus. Die anderen blieben, bis auf die leicht beschädigte Nachbarwohnung, unversehrt.
    Aber diesem Mistkerl war es egal gewesen, ob das halbe Gebäude abbrannte. Er wollte sichergehen, dass sie starb.
    24z
    Sie hörte, wie ein Feuerwehrmann zu seinem Vorgesetzten sagte: »Das Feuer wurde gelegt. Und zwar in der Küche von 4B.«
    In diesem Moment wurde ihr klar, dass Senator John Rothman versucht hatte, ihre Wohnung niederzubrennen, oder er hatte jemanden engagiert, es zu tun. Weil er wollte, dass sie dabei umkam. Er wollte ihren Tod.
    Da sie nun nichts mehr besaß als die Kleider am Leibe und ihre Handtasche, fiel es ihr nicht schwer, zu einer Entscheidung zu kommen.
    Die Nacht verbrachte sie in einer provisorischen Unterkunft des Roten Kreuzes, natürlich ohne ein Auge zuzutun, aus Furcht, John könne noch einmal auftauchen. Sie nannte sogar einen falschen Namen. Am nächsten Morgen bekam sie von den Helfern ein paar neue Sachen. Sie hatte in der Nacht einen Entschluss gefasst. Bevor sie Chicago verließ, hob sie noch einmal mit ihrer Karte Geld ab. Dann zerriss sie sie.
    Eine Stunde später war sie bereits unterwegs nach San Francisco.

25
    Los Angeles
    Am nächsten Morgen tauchten Savich und Sherlock mit Kaffee und Bagels auf.
    »Das ist fettarmer Frischkäse«, sagte Sherlock und zückte ein Plastikmesser. »Dillon würde nie und nimmer einen erhöhten Cholesterinspiegel in seiner Einheit dulden.«
    Savich, der prüfend Danes Gesicht musterte, sagte: »Wir haben beschlossen, dass ihr beide heute mal schön daheim bleibt. Tut mir Leid, Nick, aber Dane wird sich zweifellos auf die Pirsch nach den bösen Buben machen wollen, und davon kann ihn nur jemand mit sehr starkem Willen abhalten. Fühlst du dich der Aufgabe gewachsen?«
    »Er wird tun, was man ihm sagt«, meinte Nick entschieden und reichte Dane einen halben Bagel, den sie soeben mit Frischkäse bestrichen hatte.
    Er biss einmal davon ab und wurde ganz grün im Gesicht.
    »Wird dir immer noch so leicht schlecht?«, fragte Sherlock. »Keine Sorge, das gibt sich bald.«
    »Woher willst du das wissen?«, erkundigte sich Dane und starrte Sherlock verblüfft an. »Sag bloß nicht, du hattest auch schon mal ’ne Schusswunde?«
    »Na ja, die Sache ist die«, sagte Sherlock zögernd, warf ihrem Mann einen Blick zu und schaute rasch wieder weg. »Ich hab mal ein Messer in den Arm gekriegt - ist aber schon ewig her.«
    »Ja, wirklich ewig«, sagte Savich grimmig. »Ganze zweieinhalb Jahre.«
    »Na ja, es war, bevor wir geheiratet haben, und mir kommt’s vor, als wären wir schon ewig verheiratet.« Sie grinste ihren Mann fröhlich an und sagte dann zu Dane: »Es stimmt, lustig war’s nicht gerade, aber zwei, drei Tage später war ich schon wieder auf den Beinen.«
    »Ich glaube, ihr war deshalb so übel«, sagte Savich mit vollkommen ausdrucksloser Stimme, »weil sie vier Spritzen in den Hintern bekommen hat. Ich weiß noch, dass ich jeden Aufschrei genossen habe.«
    Sherlock räusperte sich. »Alles Schnee von gestern, das vergessen wir am besten.«
    Savich sagte: »Was soll ich vergessen - die vier Spritzen in den Hintern oder das Messer im Arm?« Er bemühte sich um einen leichten Ton, aber Dane hörte die Angst in seiner Stimme, eine Angst, die er noch immer nicht überwunden hatte.
    Er selbst hatte auch oft Angst um seinen Bruder gehabt, als sie noch jünger waren, immer wenn Michael sich in Gefahr brachte, was bei Freizeitbeschäftigungen wie Football, Wildwasserrafting und Bergsteigen unvermeidlich gewesen war. Sie hatten vor und während des Colleges so vieles gemeinsam gemacht. Dann war Michael aufs Priesterseminar und er zur Case Western gegangen, um Anwalt zu werden, ein Beruf, den er zutiefst gehasst hatte. Zum Glück hatte er nicht allzu lange gebraucht, um zu merken, dass er zum FBI wollte.
    Sherlock sagte: »Also gut, lassen wir das Thema. Da läuft immer noch ein Mörder frei herum, und dieser Stunt gestern hat uns gezeigt, dass der Kerl immer unberechenbarer wird. Der Typ ist entweder wahnsinnig oder verzweifelt oder beides. Wir haben versucht rauszukriegen, was Linus Wolfinger in dem Jahr nach dem College gemacht hat, bevor er hier im Studio anfing und sich bei Mr. Burdock, dem Besitzer der Premier Studios, lieb Kind machte.«
    »Leider haben wir nichts rausgefunden«, meinte Savich. »MAX ist deswegen ganz schön sauer. Er kann einfach nichts finden -

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