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Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]

Titel: Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1769-1843 Caroline Pichler , 1881-1925 Emil Karl Blümml
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nicht um ein Drama oder einen Roman, die Zusätze vielleicht nicht vertragen würden, sondern um ein Zeitgemälde und Lebensbild, das inhaltlich gewiß vertieft werden kann. Aus diesem Grunde wurde alles, was nur'irgendwie wichtig erschien, mit in die Neuausgabe übernommen^). Textlich hält sich diese somit genau an K. Pichlers letzte Fassung (B), wobei aber, unseren heutigen Bedürf-nissen entsprechend, die moderne Rechtschreibung durchgeführt wurde; ältere Wortformen, wo nicht Pich-let selbst schwankt, sind stets beibehalten, ebenso im großen und ganzen ihre Interpunktion. InhaltHch aber bietet der Neudruck mehr wie der Erstdruck, da er, nebst den ursprünglich in B vorhandenen Zusätzen,
    ^) Hier ein Verzeichnis aller Stellen, die ein Mehr dem Erst-druck gegenüber vorstellen: I, S. 437: 2(d.), 440:10 (f.), 445: 44 (d.), 451: 76 (d.), 454: 92 (d.), 470: 194 (d.), 475: 220 (d.), 486: 268 (e.), 487: 270 (d.), 488: 276 (d.): 278 (u.), 490: 284a (e.), 512: 327a (u.5 Z.), 515: 343 a (u.5 w.), 521: 364 (d.), 568: 501 (u.; w.), 602: 573 (u.), 618: 641 (u.; Z.), 619: 646 (u.). — II, S. 427: 52 (u.), 438: 102 (u.), 445: 107 (u.; Z.), 469: 177 (u.; W.), 476: 191a (u.): 193 (u.), 477: 194a (f.): 195 (u.), 479: 198a (u.; W. ?), 485: 220a (u.): 223 (u.): 223 a (u.; W. ?): 224 (u.; W. ?), 486: 226 (u.; w.), 489: 236 (u.; W.?), 490: 240 (u.; W. ?), 491: 248 (u.; W.?), 492f.: 251 (u.): 252 (u.; Z.?): 252a (u.; Z.): 253 (e.; Z.), 499: 264 (u.): 265 (u.): 268 (u.), 519: 301 (u.; Z. ?), 558:
    412 (u.), 561: 422 (u.; Z.), 573: 450 (u.; Z.), 583: 484 (u.), 584: 493 (u.), 587: 502 (u.;W.), 602: 560 (u.), 606: 568 (u.: w.). — Diese Zusammenstellung zeigt, was Pichler in A (Originalhand-schrift) bereits selbst durchstrich (d.), was die Zensur (Z.) oder Wolf (W.) beseitigten, was falsche Angaben enthielt (f.), daher später wegfiel, was in A in erweiterter Form (w.) gegenüber B oder undurchstrichen (u.) sich fand ode^ bereits früher Gesagtes wiederholte (w.), daher in B ausgelassen wurde. In einigen Fällen (I, 455: 102; II, 476: 191a, 584: 493) zeigt A die Namen aus-geschrieben, wo B eine Chiffre bietet oder eine solche (I, 488: 278; II, 438: 102), wo B den Namen ganz verhüllt.
    auch alle wichtigeren von A enthält. Dazu kommt der Kommentar.
    Erst die genaue Durchführung des letzteren, die schrittweise Kontrolle jeder einzelnen Angabe der Pich-1er erlaubte es, der Frage nach den Quellen der „Denk-würdigkeiten" näher zu treten. Freilich, wenn man einige ärgere Versehen, so die Angaben über dasGerambsche Freikorps (I, S. 533, Anm. 393) und über die Stadtbe-festigung von Wien (I, S. 519, Anm. 356) ins Auge faßt, so möchte man annehmen, daß K. Pichler ihre „Denk-würdigkeiten" durchaus aus dem Gedächtnisse nieder-schrieb. Daß letzteres Quelle für alle jene Ereignisse war, die ihre Vorfahren und besonders die früheren Geschicke ihrer Eltern betreffen, muß ohne weiteres zugegeben wer-den; ebenso dürfte K. Pichlers Jugendgeschichte, etwa bis zum 20. Jahre aus der Erinnerung niedergeschrieben sein. Daß sie aber später schriftliche Aufzeichnungen oder ein Tagebuch führte, das mag nicht nur ihre Kor-respondenz mit ihrer vertrauten Freundin Maria Josefa von Ravenet zu Anfang der neunziger Jahre des 18. Jahrhunderts, die sich hauptsächlich auf den alltäglichen Ereignissen aufbaute, beweisen (I, S. 138), sondern das zeigt auch die merkwürdige Übereinstimmung verschie-dener Stellen der „Denkwürdigkeiten" mit ihren Brie-fen. Es sei hier nur an die Schilderung A. W. Schlegels und der Frau v. Stael hingewiesen^). Diese oft beinahe wörtliche Übereinstimmung erklärt sich wohl nur dar-aus, daß sie sich Auszüge der Briefe in ihr Tagebuch eintrug. Wenn sich trotz alledem Unrichtigkeiten, die meist nebensächlicher Art sind, in ihrem Werke nach-weisen lassen, so mögen sie auf Rechnung des Gedächt-
    ^) Denkwürdigkeiten, I, S. 311, 314 und 580, 582: 525; 3i2f. und 581!.: 523.
    nisses kommen. Jeder, der selbst ein Tagebuch führt, wird zugeben, wie schwer es ist, dieses regelrecht und ohne Unterbrechung jahraus und jahrein fortzusetzen. Lücken, die sich auf diese Art in Pichlers Journal er-gaben, hat sie dann bei Abfassung ihres Werkes eben aus der Erinnerung ergänzt, wobei manches Falsche unter-lief, wofür ja auch ihre Zitate, die sie meist dem Ge-dächtnisse entnahm, genug Belege bieten i). Daß von Tagebüchern der Pichler nichts erhalten ist, spricht nicht im geringsten gegen obige Annahme. Als sie ihre

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