Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
kulturhistorischem und religiorisgeschicht-lichem Gebiet (vgl. Prantl in: Allgemeine Deutsche Biographie, XXI, S. 224 ff.). Er war mit seiner Frau und Spittler (s. Anm. 167) im April und Mai 1788 in Wien (s. seine Kleinere Länder- und Reisebeschreibungen, I [Berlin 1791],. S. 57 ff.). Er wöhüte am Graben (I, S. 62 f.) und war vom Prater und von Schöribrunn be-sonders entzückt (I, S. 68 ff., 81 ff.). Job. Bapt. voti AJädüger, der ihn damals kennen lernte, urteilt ziemlich abfällig über ihn (Gust. Wilhelm, Briefe des Dichters Job. Bapt. von Alxinger., Wien 1898. S. 51), was er später in etwas bereute (ebd. S. 54).
"'') Ludwig Timotheus Freiherr von Spittler (1752—1810), ein Stuttgarter, kam 1778 als Ordinarius nach Götting^n und ent-wickelte hier eine fruchtbare Tätigkeit als Lehrer und als Schrift-steller auf historischem Gebiete. Er pflegte hauptsächlich die politische Geschichte mit pragmatischer Methode.' 1797 wurde
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er in württembergische Staatsdienste berufen, in denen er es zum Staatsminister brachte. Vgl. Wegele in: Allgemeine Deutsche Biographie XXXV, S. 212 ff. — Im April und Mai 1788 war er gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Christ. Meiners (Anm. 166) in Wien und mißfiel ebenso wie dieser dem Dichter Alxinger (Gust. Wilhelm, Briefe des Dichters Johann Baptist von Alxinger. Wien 1898. S. 50 und 51).
i«8) Gottfried Wilhehn Ruprecht Becker (1759—1823), Schrift-steller und Komponist, später geheimer sächsischer Kriegskammer-rat, weilte in den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts in Wien (E. M. Oettinger, Moniteur des dates, I [Leipzig 1869], S. 70; Eitner, I, S. 400; J. G. Meusel, Das gelehrte Deutschland, I [Lemgo 1796], S. 193 f.).
1") Leopold Friedrich Günther von Göckingk (1748—1828), als Dichter Mitglied des Göttinger Hainbundes, Herausgeber des Göttinger Musenalmanaches und seit 1793 Geheimer Oberfinanz-rat in Berlin. Bekannt durch seine „Lieder zweier Liebenden" (1777). Vgl. Goedeke, Grdr. IV, i, S. 379^ — Er war 1785 in Wien (vgl. Hofmann von Wellenhof, Michael Denis. Innsbruck 1881. S. 80, Anm. i). — Später (1804) rezensierte er Pichlers „Leonore" nicht besonders freundlich (vgl. Anm. 509).
170J Friedrich Ludwig Schröder war zweimal in Wien. Zuerst vom S.April bis zum 15. Mai 1780, dann vom i. April 1781 bis zum 9. Februar 1785; er fühlte sich in Wien anfangs sehr heimisch (vgl. Friedr. Ludwig Wilhelm Meyer, Friedrich Ludwig Schröder, I [Hamburg 18231, S. 340ff., 355 und 369ff.; B. Litzmann, Fried-rich Ludwig Schröder, II [Hamburg 1894], S. 289ff.). Bereit« während seiner ersten Anwesenheit in Wien zeichnete sich Hofrat V. Greiner mit einer begeisterten Widmung in Schröders Stamm-buch ein (Litzmann, II, S. 295).
"*) Giovanni Paisiello (1741—1816) war, bevor er 1776 auf Reisen ging, die ihn auch nach Wien führten, bereits ein aner-kannter Opernkomponist. Über Wunsch Napoleons bekleidete er 1802 und 1803 die Stelle eines Direktors der Hofmusik in Paris (Eitner, VIT, S. 286ff.). In Wien war er 1784 (R. Wallaschek in: Die Theater Wiens, IV [Wien 1909], S. 15). Der Melodie des Liedes „Nel cuor piü non mi sento" aus seiner Oper „La moiinara" xmterlegte K. Pichler 1791 ihr Gedicht „Hedwig" (s. Anm. 377 unter a).
*'*) Dominik Cimarosa (1755—1801), aus Neapel, wurde, nach-dem er ^787 bis 1790 in St. Petersburg war, 1791 an Salieris Stelle Kapellmeister in Wien (?), Kaiser Leopold II. war sein besonderer Gönner. Nach dessen Tod ging er nach Italien zurück, wo er sich in politische Umtriebe einließ, infolgedessen aber 1800 in Venedig
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eingekerkert wurde. Er schrieb eine große Anzahl Opern, von denen die komischen beachtenswert sind (Wurzbach, II, S. 372ff.; Eitner, II, S. 445ff.; R. Wallaschek in: Die Theater Wiens, IV, [Wien 1909], S. isf.)-
"3) Anton Salieri (1750— 1825) kam 1766 nach Wien, wurde Glucks Schüler und ließ 1770 seine erste Oper hier aufführen. 1774 wurde er zum Kompositeur, 1788 zum kaiserlichen Kapellmeister ernannt, als welcher er 1824 in Pension ging. Er komponierte zahl-reiche Opern und ist am meisten als Gegner Mozarts bekannt (Wurzbach, XXVIII, S. 97ff.; Eitner, VIII, S. 394ff.; R. Walla-schek in: Die Theater Wiens, IV,. S. 14).
"*) Anton (1745—1798) und Josef Hickel (1734—1807), beide aus Deutschböhmen, waren kaiserliche Kammermaler. Ersterer pflegte das Familienstück, die häuslichen Szenen und das Einzel-porträt, letzterer war nur Porträtist. Das freiwillige Aufgebot von 1797 (s.
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