Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
Süddeutschland, doch hatte Mack zu weitgehende Vollmachten, als daß er hätte energisch eingreifen können. Mit dem Fürsten Karl Schwarzenberg und dem Obersten Friedrich Baron Bianchi schlug er sich mit 12 Schwadronen Rei-tern von Ulm aus durch das feindliche Lager und erreichte Böh-men (vgl. Wurzbach, IV, S. 86f.; Angeli, a. a. O., II, S. 477ff.; Lulu Gräfin Thürheim, Mein Leben, I, S. I57f.).
*^2) Der FeldmarschaÜeutnant Heinrich von Schmidt (1743 bis 1805) fiel am 11. November 1805 im Gefecht bei Dürrenstein, das zwischen Russen und Franzosen vorfiel. Erstere bUeben Sieger. Schmidt war der russischen Armee als Generalquartiermeister bei-gegeben und führte sie an (Wurzbach, XXX, S. 252ff.; Geusau, Tagebuch, S. 138f.; Thürheim, a. a. O. I, S. 163). In Krems a. d. Donau wurde ihm ein Denkmal errichtet.
*^) über das Flüchten der Wiener und das Retten ihrer Hab-seligkeiten und Kostbarkeiten vgl. Karl August Schimmer, Die französischen Invasionen in Österreich und die Franzosen in Wien in den Jahren 1805 und 1809. Zweite Ausgabe. Wien 1854. S. 8ff,, i4f. und Geusau, Tagebuch. S. 113ff.
*") Karl Fürst Auersperg (1750—1822) vrar seit 1790 Ritter des Maria-Theresien-Ordens und Feldmarschalleutnant. Er übernahm gegen seinen Willen am 8. November das Kommando des, bei Wien zurückgebliebenen Reservekorps und hatte den strikten Auf-trag, bei Annäherung des Feindes die Donaubrücken zu zerstören. Er hielt jedoch seine Instruktion nicht ein (vgl. Anm. 458), kam dafür vors Kriegsgericht und büßte sein Vergehen mit mehrjähriger Festungshaft und dem Verluste seiner Würden. Vgl. Lulu Gräfin Thürheim, M. L., I, S. i67f., 202f.; II, S. 220; J. Hirtenfeld, Der Militär-Marla-Theresien-Orden und seine Mitglieder, I, (Wien 1857), S. 282f. *5S) Ist jetzt (Frühling und Sommer 1912) abgebrochen worden. *B6) Adam von Weingarten, dessen Lebensgrenzen Wurzbach (LIV, S. 36) unbekannt sind, war 1821 Hauptmann im General-quartiermeisterstab, 1829 bereits Major. Er zeichnete sich als guter Novellist aus, verfaßte aber auch kriegsgeschichtliche und sonstige Aufsätze, so die Wurzbach unbekannt gebliebene Broschüre „Schloß Aggsteln" (Wien 1828, Gr.-8", 15 S.— Universitätsbibliothek Wien), und versuchte sich als Lithograph (F. H. Böckh, Wiens lebende Schriftsteller, Künstler und Dilettanten im Kunstfache. Wien 1822. S. 284). Mit Karoline Pichler traf er auch bei Rothkirchs zusammen (II, S. 123) und verfaßte 1829 zu deren Namenstag ein Sonett, das in Merkenstein durch Henriette Ephraim zum Vortrag gelangte (II, S. 255). Er, Helmine von Chezy, J. Graf von Mailäth und Karoline Pichler behandelten 1824 denselben Stoff novellistisch; er und die Pichler als „Der Teppich" (Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode. 1824, S. ii47ff. [Weingarten], 1241 ff. [Pichler]). Im April 1830 wurde er irrsinnig und am 23. Februar 1831 erlöste ihn der Tod, 42 Jahre alt, im ledigen Stande, durch einen Schlag-fluß im Garnisonspital von seinem Leiden (Totenprotokoll der Stadt Wien im Konskriptionsamt, 1831, Buchst. W., Fol. 7b). Seine Habe, darunter viele Bücher, die hauptsächlich der französischen und italienischen Literatur angehörten, wurde in seiner Wohnung (Stadt, Am Peter Nr. 571) versteigert (vgl. seine Verlassenschafts-akten im Archiv des Wiener Landesgerichtes: Militärgericht, Fasz. III, Nr. 173 ex 1831). Beerdigt wurde er am Währinger allgemeinen Friedhof (Hampeis, Chronologische Epigraphik, S. 120, Nr. 1220). *5') Am 12. November 1805 begab sich eine zweite Deputation zu Napoleon ins Hauptquartier nach Sieghartskirchen und bat ihn
um Schonung für die Stadt Wien, was Napoleon auch zusagte (Schimmer, S. 13; Geusau, Tagebuch, S. 146 f.).
*58) Dazu vgl. Geusau, Tagebuch, S. 150 f. und besonders M. Edler von Angeli (Mitteilungen des k. k. Kriegs-Archivs, III, [Wien 1878], S. 318 ff.), der eine aktengemäße Darstellung gibt, vne Fürst K. Auersperg in seiner Gutmütigkeit düpiert wurde, wobei ein Teil der Schuld aber auch den Zivilkommissär Grafen Wrbna trifft. Die Überrumpelung erfolgte am 13. November 1805 zwischen 10 und II Uhr vormittags unter Mithilfe eines Wiener Bürgers. Das Nichtabbrennen der Brücken war eine Bedingung dafür, daß Murat Wien schone.
459) Der Einmarsch erfolgte bereits am 13. November 1805 nach II Uhr mittags (Schimmer, S. 15f.; Geusau, Tagebuch, S. 149). Was die Pichler von den Kaufläden und der Neugier der Wiener erzählt, findet bei Schimmer, S. 16 und
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