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Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]

Titel: Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1769-1843 Caroline Pichler , 1881-1925 Emil Karl Blümml
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an die ich mich dauernd anzuschließen gehofft hatte. Wer weiß, wie bald ich auch von Ihnen scheiden muß!" Unterzeichnet ist diese Vorrede am 13. Februar 1805. — In vier Gesängen schildert Streckfuß im Gedichte i. den Abschied von der Heimat; 2. die Rückkehr ins Vaterland; 3. Liebe und Seligkeit der Ruth und 4. Hoffnung und Erfüllung. Das Gedicht fand freundliche Aufnahme, eine größere Anzahl von Kritiken erschien (vgl. Goedeke, VII, S. 792, Nr. 182: 6).
    **2) Die Sammlung „Gedichte" von Carl Streckfuß, Neueste Auflage, Wien 1817, enthält als drittes Buch (S. 193 ff.) eine große Anzahl von, in den Jahren 1800—1809 entstandenen Sonetten, die der Dichter nur mit Schüchternheit (Vorrede, S. 6) der Öffentlich-keit übergab. Die erste Ausgabe seiner „Gedichte" (Wien 1804) enthielt nur die 13 Sonette an Amanda (S. 86ff.), die 1802 ent-standen sind, sowie die 8 Sonette „Getäuschte Liebe" (S. 97ff.) aus dem Jahre 1803 und eine „Blumenlese aus Petrarcas Sonetten auf Laurens Leben und Tod" (S. 131 ff.), die 1817 nicht mehr er-scheint.
    **'a) Die Kritik stellte sich durchgehends auf Pichlers Seite, deren „Ruth" man vor der des Streckfuß den Vorzug gab, wenn man auch die Schwächen der Pichlerschen Bearbeitung nicht verkannte. So tadelte Friedrich Weisser (Neue Bibliothek der schönen Wissen-schaften und der freyen Künste, LXXII, [Leipzig 1806], S. il5ff. = Sämmtliche prosaische Werke, I, [Wien 1818], S. 26off.) den Mangel an poetischer Schönheit bei reiner und natürlicher Sprache

    und oft hinreißender Wärme der Empfindung; er fand, daß die 2. Idylle viel zu viel Unbedeutendes enthalte imd die Darstellung der Personen nicht besonders vorzüglich sei, da Ruth selbst beinahe gar keine Eigentümlichkeit aufweise, während Naemi am besten gelang; die Ruth des Streckfuß aber lehnte er durchweg ab (ebd. LXXII, S. io6ff. = S. p. W. I, S. 247ff.). Sehr freundlich ist eine anonyme Anzeige in den „Annalen der Literatur und Kunst in den österreichischen Staaten" (IV, 2 [Wien 1805], S. 312 ff.), welche die Idyllenform, die Anlage und die Verteilung der Situa-tionen, die Naturgemälde, die Sprache und den Versbau preist, dagegen an Streckfuß (ebd. IV, 2, S. 314 ff.) viel auszusetzen findet. Die „Allgemeine Literatur-Zeitung vom Jahre 1806" (Halle 1806, I, Sp. 201 ff.) hebt die Zartheit der Behandlung hervor, meint, daß es der Pichler gelang, das Dissonierende des biblischen Textes zu poetischer Harmonie zu gestalten, wendet sich aber gegen die zur Schau gestellte moderne Sentimentalität, gegen die nicht besonders sorgfältige Versifikation und die oft breite und umständliche Dar-stellung; auch dieser Rezensent zieht die Pichlersche der Streckfuß-schen Bearbeitung bei weitem vor (ebd. IV, [1806], Sp. 50 ff.), da die idyllische Bearbeitung dem Stoffe angemessener sei. R. L. (Der Freymüthige, III, i [Berlin 1805], S. 337f.) findet, daß die Ge-schichte durch die Veredelung, wie sie die Pichler vornahm, viel gewann und anziehenden Genuß gewähre, während der Kunstgenuß beim Lesen des Streckfußschen Werkes, der sich treuer an die Bibel hielt, viel geringer sei. Heinrich von CoUin war durch die Ver-schmelzung des Homerischen mit dem Biblischen und durch „die schön ausgesprochenen Gefühle über weibliche Bestimmung und weibliches Glück" entzückt (Sämmtliche Werke, VI, [Wien 1814], S. 68), während Freiherr von Kübeck (Tagebücher, I, S. 409) die Vortrefflichkeit des Gedichtes zwar anerkennt, aber 1831 meint, daß die Darstellung hinter der einfachen Erzählung der Bibel weit zu-rückbleibe. — Das Buch selbst erschien 1805: Ruth. Ein Biblisches Gemähide in drey Idyllen. Wien, ,bey Anton Pichler, 1805. Gr.-8"', 96 S. mit einem Titelkupfer (Weinrauch fec). Es wurde 1839 "^^^ Carlo Beolchi ins Italienische übersetzt: Ruth quadro biblico in tre idilii della signora Carolina Pichler recati in versi italiani da Carlo Beolchi. Pavia, nella Stamperia Fusi e Comp. 1839, Gr.-8", 51 (+1) SS. (Wien, Universitätsbibliothek). Später wurde „Ruth" in Pichlers „Biblische Idyllen" (i. Rebekka, 2. Hagar, 3. Ruth. Wien, 1813 bey Anton Pichler, VIII. +9— 155 SS. mit einem Kupfer [Gysin fec.]) übernommen (S. 71 ff. = S. W. 2 XV, S. 159 ff.). Diese „Biblischen Idyllen", zu denen später (S. W. 2 XV, S. 284ff.) noch „David und Jonathan" kam, erschienen, soweit es „Rebekka" und „Hagar" betrifft, zuerst im „Österreichischen Taschenkaien-
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    der" (vgl. oben Anm. 383) und erfuhren in der

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