Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
weilte und Rothkirchs Gedicht „Deutsche Sprache,, deklamierte (K. Glossy, Grillparzer-Jahrbuch XII, S. 259, 307).
*^') Über Adam Müller vgl. II, Anm. 423.
™°) Johann Baptist Rupprecht (1776—1846), aus Preußisch-Schlesien, wirkte lange Jahre als Kaufmann in Wien, wo sein botanischer Garten in Gumpendorf eine Sehenswürdigkeit war. Er war auch k. k. Bücherzensor, als solcher zienalich strenge und engherzig, wofür ihn Grillparzer in Epigrammen gehörig hernahm. Als Dichter wenig bedeutend, schuf er sich als Übersetzer aus dem Englischen und als Hortologe Verdienste. Hormayr, an dessen Archiv Rupprecht mitarbeitete, wohnte eine Zeit in seinem Hause. Vgl. Wurzbach XXVII, S. 272ff.; Goedeke VI, S. 557f.
701^ Franziska Freiin Hormayr zu Hortenburg, verehelichte Freiin Kreß von Kressenstein (vgl. über sie II, Anm. 414), ist tatsächlich am 7. März (1807) geboren worden (Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser III [Gotha 1853], S. 216).
'°^) Franz Graf Szechenyi (1754—1820), der sich dem politischen Fach gewidmet hatte, war bereits 1785 Obergespan des Agramer Komitats, legte aber noch im selben Jahre seine Würden nieder, lebte einige Jahre im Ausland und trat 1798 wieder in den poli-tischen Dienst. Für seine patriotischen und treuen Dienste erhielt er 1808 den Orden des Goldenen Vließes. 1811 legte er indessen aus Gesundheitsrücksichten alle Ämter nieder, zog sich nach Wien zurück und dürfte zu dieser Zeit durch Hormayr, dem er stets ein wohl-wollender Gönner war (vgl. Hormayrs Briefe an K. Pichler: K. Glossy, Grillparzer-Jahrbuch XII, S. 259, 281), bei der Pichler eingeführt worden sein (oben S. 410), die wiederholt in seinem Hause verkehrte (oben S. 410; II, S. 219) und 1814 sein Gast auf dem Gute Zinkendorf war (II, S. 13 ff.). Unsterbliche Verdienste erwarb er sich durch die Gründung des ungarischen National-museums in Pest. Vgl. Wurzbach, XLI, S. 246ff. — Karoline Pichler widmete ihm 1812 ihr Gedicht „Johann Huniady Corvin" (S. W.2 XVI, S. 228ff.; zuerst 1812 erschienen, vgl. Anm. 552).
"'^) Über Hormayrs Einfluß auf Karoline Pichler vgl. oben Anm. 406.
'"*) Hans Christoph Ernst Freiherr von Gagern (1766—1852), seit 1786 Präsident der Landesregierung von Nassau-Weilburg, 1801 Gesandter in Paris und infolge eines napoleonischen Edikts i8n gezwungen, den nassauischen Staatsdienst zu verlassen, kam 181 1 nach Wien, verband sich mit Hormayr, nahm an der Grün-dung des Alpenbundes teil, wurde aber diesertwegen aus Öster-reich 1813 verbannt (vgl. auch oben S. 412). Er zog sich in die
Schweiz zurück, wurde bald danach leitender Minister der vier oranischen Fürstentümer, betätigte sich am Wiener Kongreß er-folgreich für die Niederlande und war ein eifriger Verfechter des deutschen Bundesstaates. Seit 1820 lebte er im Ruhestand. Er war ein freisinniger, kerndeutscher Mann, der auch als poli-tischer Schriftsteller stets offen und ehrlich war. Vgl. K. Wipper-mann, Allgemeine Deutsche Biographie VIII, S. 303 ff. — Hor-mayr spricht über Gagern von Brunn aus wiederholt in seinen Briefen an die Pichler, zur Zeit als Gagern beim Wiener Kongreß anwesend war (Glossy, Grillparzer Jahrbuch XII, S. 254, 256, 257f., 259, 275, 283f.). Dieser besuchte 1815 auch die Pichler (ebd. Xll, S. 275) und besprach in seinem damals (1814) anonym erschienenen Buche „Beiträge zur Zeitgeschichte I" (Am Rhein, 0. J.) die Hormayr-Affäre (vgl. Hormayr an Pichler: K. Glossy, a. a. O. XII, S. 254, 2571), wobei er freiUch sich selbst etwas zu sehr in den Vordergrund stellte. Über Gagern als Kongreßmitglied vgl. August Fournier, Die Geheimpolizei auf dem Wiener Kongreß. Wien 1913, S. 497, Reg.
"'^) Der berühmte Historiker Johannes von Müller (1752—1809) war Hormayrs väterlicher Freund und hatte durch zwölf Jahre in Wien im politischen Dienst und seit 1800 als Direktor der Hof-bibliothek gewirkt (vgl. Wegele in: Allgemeine Deutsche Bio-graphie XXII, S. 587ff.).
™6) Über die Familie Piquot vgl. II, Anm. 218.
'"^ Bereits zu Ende des Jahres 1812 beschäftigte sich Erzherzog Johann mit dem Plan, eine Volkserhebung in Tirol und Vorarlberg mit englischem Gelde zur Abschüttelung des französisch-bayrischen Joches zu inszenieren. Da die Ereignisse zu Beginn des Jahres 1813 gegen Napoleon waren, so fand am 11. Februar abends die erste Sitzung des „Alpenbundes" statt, dem eine zweite am 14. Februar folgte. Hormayr, der Appellationsrat -Anton Schneider (1777 bis 1820: Wurzbach XXX, S.
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