Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
11 ff.) und Kreishauptmann Anton Leopold von Roschmann (1777—1830: Wurzbach XXVI, S. 3S2f.), ein Freund Hormayrs, waren die Hauptteilnehmer, denen sich noch Gagern zugesellte. Bereits um den 20. Februar herum wußte aber die Polizei von der Sache, Roschmann spielte den Verräter, und am 7. März wurden Hormayr, Schneider und Roschmann abends in des ersteren Haus verhaftet; die beiden ersten wurden nach Munkacz und Brunn deportiert, Roschmann bald entlassen und für seine Verdienste belohnt, doch bereits 1819 infolge Un-fähigkeit in den Ruhestand versetzt. Vgl. die eingehende Dar-stellung über den Alpenbund und dessen eigentUche patriotische Ziele bei Franz Ritter von Krones, Tirol 1812—1816 und Erz-herzog Johann von Österreich. Innsbruck 1890. S. 58 ff. Über die
Verhaftung und Roschmanns Verräterrolle ebd. S. 72 f., 75 ff. (nach Hormayrs und anderen Berichten); Eduard Wertheimer, Wien und das Kriegsjahr 1813. Wien 1893. S. Sff., zgff.
"*) Alexander von Humboldt (1769—1859), ^^^ berühmte Natur-forscher, weilte im Jahre 1811 zum Besuche seines Bruders Wilhelm in Wien. Er wollte sich vor Antritt seiner geplanten, aber dann nicht zur Ausführung gelangten Reise nach Ober-Indien, von Wilhelm verabschieden (vgl. Karl Bruhns, Alexander von Hum-boldt II [Leipzig 1872], S. 73). Seine Ankunft in Wien erfolgte am 21. Oktober 1811 abends (Der österreichische Beobachter. Wien 181 1. S. 1185).
"") Josef Hartl Edler von Luchsenstein (1760—1822), ein durch sein humanistisches Wirken sehr verdienstvoller Mann, gründete
1802 die Pottendorfer Spinnfabrik, war von 1808—1811 Direktor der beiden Hoftheater in Wien, von 1803—1806 Referent der Hofkommission zur Regulierung der Wohltätigkeitsanstalten, wurde
1803 Regierungsrat und 1815 Hofrat. Vgl. Wurzbach VII, S. 405 f. Seine Nichte, vielmehr Adoptiv- bzw. natürliche Tochter war
Anna (Nina) Schiffenhuber-Hartl, eine fanatische Katholikin des Clemens Hoffbauer-Kreises, die seit 1809 im Hause Schlegel heimisch war, sich eng an Dorothea angeschlossen hatte und bei den Schlegelschen Abendgesellschaften die Stelle einer Haustochter versah. 1813/14 machten sich die Anzeichen eines Brustleidens bei ihr bemerkbar, sie übersiedelte daher im Herbst 1814 nach Pisa, ging 1816 nach Florenz und 1817 nach Rom, wo sie sich in den Maler Friedrich Overbeck verliebte und diesen, falls man den Worten der Luise Seidler trauen darf, auf schlaue Weise ein-fing, so daß am 18. Oktober 1818 deren Hochzeit in Rom erfolgte. Sie war damals, nach der Seidler „eine zarte, sentimentale, beinahe weichliche Schönheit; mit großer Begabung zur Intrige verband sie reiche Bildung, wußte die italienischen Dichter auswendig und schwärmte für die Kunst". Sie war ihrem Manne Friedrich (1789 bis 1869), der sie 1818 als Ruth porträtiert hatte, eine aufopfernde, treue Gattin. Sie starb am 23. Juni 1853. Vgl. Marg. Howitt, Friedrich Overbeck I (Freiburg i. B. 1886), S. 427 ff. und II, S. 442 Reg. (I, 429f. die Pichler-Stelle zitiert); Erinnerungen und Leben der Malerin Louise Seidler. Herausgegeben von Herrn. Uhde. Berlin 1874. S. 237ff.; Julius Schnorr von Carolsfeld, Briefe aus Italien. Gotha 1S86. S. 548 Reg.
'i*') Ernst Heinrich Adolf von Pfuel (1779—1866), ein Freund des Dichters H. v. Kleist, trat 1797 als Fähnrich in die preußische Armee ein, nahm 1803 und 1807 seine Entlassung, wirkte dann in Dresden als Lehrer und ging am 13. Mai 1809 als Kompagnie-führer zur fränkischen Legion. Später (1810) in österreichische
Dienste übernommen, gründete er in Prag die militärische Schwimm-anstalt und wurde im November 1811 zum Kriegsarchiv nach Wien versetzt. In Wien verkehrte er mit Körner und betätigte sich schriftstellerisch. Im Mai 1812 nach Prag zurückversetzt, verließ er Ende Juli 1812 den österreichischen Dienst und trat in die russische Armee. Später wurde er, nachdem er sich wiederholt auszeichnete, preußischer General der Infanterie (1848), Minister-präsident und Kriegsminister. Vgl. Wippermann in: Allgemeine Deutsche Biographie XXV, S. 70511.
'") Über Sophie Müller von Nittemdorf vgl. II, Anm. 420.
'") Adam Müller hatte im Mai 1812 die Erlaubnis erhalten, 15 Vorlesungen über das Verhältnis der Beredsamkeit zur Poesie gegen ein Honorar von 12 fl. W.W.pro Person zu halten (Vater-ländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat. 1812, S. 354) und begann diese Vorlesungen am 15. Mai (J. M. Raich, Dorothea Schlegel II, S. 79). — Ähnlich wie Karoline
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