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Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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begrüßen.
    »Ich wollte sowieso gleich gehen«, meinte er, sich entschuldigend. Aber Lene, die ihn zur Tür brachte, fragte ihn leise, ob es aus Kanada Neues gäbe. Er schüttelte den Kopf.
    »Wenn ich nur wüsste, wer dahintersteckt. George ist es sicher nicht. Wer dann? Manchmal frage ich mich schon, ob nicht doch Bob? Aber das wäre so eine Enttäuschung für meine Frau - und für mich auch.« Er wirkte traurig.
    »Und mit Sven? Wie geht es da?«
    Ein warmes Lächeln flog über sein Gesicht, die grauen Augen leuchteten. »Ich bin jeden Tag hier gewesen. Und jeden Tag geht es besser. Er öffnet sich immer mehr und freut sich über meinen Besuch. Morgen will Jessica einmal mitkommen.« Er sah sie besorgt an.
    »Wer sagt es ihm? Er wartet auf seine Moma, wie er sie nennt. Ich kann es nicht! «
    Lene hatte Verständnis für ihn. So war es wohl mal wieder ihre Aufgabe. Eine Aufgabe, vor der sie zurück scheute, wie jeder ihrer Kollegen. »Ich we rde versuchen, es ihm so schonend wie möglich jetzt zu sagen. Obwohl, es gibt kein schonend in so einem Fall.« Sie bat ihn noch draußen im Flur zuwarten, weil Sven später sicher Trost bräuchte.
    Matthew nickte und wies auf die Sitzgruppe, die auf dem Gang am Fenster eingerichtet war und mit den halbhohen Pflanzen, die wie eine Sperre wirkten, ein wenig Heimeligkeit für Gespräche in die St erilität des Krankenhauses brachte.
    »Ich warte dort. Sie sagen mir, wann Sie mich bra uchen.«
    Ein hilfloses Lächeln bei beiden. Sie wussten, dass das eine schwere Au fgabe war. Aber Lene merkte auch, dass sie sich in diesem Mann nicht getäuscht hatte. Verlässlich, wenn er gebraucht wurde.
    Als sie ins Zimmer zurückkam, lachte Sven gerade mit Mike, der sich jetzt wieder ans Fenster zurückzog. Sie holte sich einen zweiten Stuhl ans Bett und sah ihn mit einem Blick an, in dem, wie sie hoffte, all ihre menschliche Wä rme lag, die sie beide irgendwie durch dieses Gespräch tragen würde.
    »Wie geht es dir? Der Arzt ist ja so was von zufrieden! Er findet, du bist ein cooler Typ, dass du das so weg steckst.«
    Er lächelte und wirkte dabei so jung, so verletzlich. Am Kinn sah sie im Gegenlicht die ersten hellen Barthaare, noch nicht genug um sie zu rasieren, aber schon da.
    »Du weißt ja, dass ich als Kommissarin rauskriegen muss, wer dich da auf der Piste geschnitten und diese schwere Verletzung verursacht hat. An was erinnerst du dich denn noch?«
    Er sah sie verwirrt an.
    »Ich weiß gar nichts mehr, obwohl ich mich total anstrenge. Das macht mir fast Angst. Aber immer bleibe ich in meiner Erinnerung da hängen, wo wir zusammen vom Skilift abfahren. An den Unfall selbst habe ich keine Erinnerung – einfach weg. Blöd, nicht?«
    Lene nickte. »Vielleicht ist das auch gut so. Für dich, wenn auch nicht für unsere Ermittlungen. Viele Menschen erleben das genauso nach Unfällen. Als ob das Gedächtnis da eine Lücke hat, den Augenblick, in dem man in höchster G efahr war, wegschaltet. Damit man keine Angst haben muss vielleicht. Irgendwie ist das wahrscheinlich ein guter Schutz, denke ich manchmal. «
    Er sah sie nachdenklich an. »Wieso fragen Sie mich das alles? Mü ssen das nicht die österreichischen Polizisten aufklären? Gestern war Steffi da«, er unterbrach sich und Lene stockte der Atem. Hatte sie ihm schon von seiner Großmutter erzählt?
    Aber er fuhr fort: »und die erzählte mir, dass Sie auch schon in Österreich waren und sich um mich gekümmert haben – den Hei mtransport und so. Und in der Klinik dort waren Sie auch gleich nach meinem Unfall. Ich habe überlegt, dass Sie das doch damals noch gar nicht wissen konnten, also schon bevor Sie nach Hinterglemm gefahren sind, müssen Sie doch einen Grund gehabt haben. Ich will jetzt wissen, was los ist! Bitte! «
    Während er immer eindringlicher und aufgeregter wurde beim Sprechen, setzte er das Bitte ganz leise hinzu. Ängstlich. Es wurde also Zeit es ihm zu sagen.
Lene legte ihre Hand auf seine. Er ließ es zu, merkte es offenbar kaum. Seine Augen waren plötzlich wachsam, fast starr vor Angst.
    »Du hast recht, ich muss dir jetzt die Wahrheit sagen. Vorher warst du noch zu sehr in Gefahr.«
    Sie schluckte. Sah ihm bei den nächsten Worten fest in die Augen.
    »Sven, es ist etwas passiert, hier in Nürnberg. An dem Tag, an dem du a bgefahren bist.«
    Tonlos und gelähmt vor Angst seine Stimme: »Es ist etwas mit Moma. Ist sie tot? «
    Lene nickte.
    Sven sah sie mit einem so gequälten Blick an, dass sie ihn am

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