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Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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hat. Ich bin mit der besagten blonden Frau gerade zusa mmen und warte dringend.«
    Sandra machte kehrt und joggte wieder los.
    Als Lene zu den anderen zurückkam, hatte Mike Matthew gerade in ein Gespräch über den Klimaschutz verwickelt. Sie setzte sich wieder neben Jessica und fragte sie danach, wie sie im Geschäft mitarbeitete. Jessica, froh um diese Ablenkung, beschrieb ihr ihre Aufgaben und ihren erfüllten Tagesablauf. »Wenn ich schon keine Kinder habe«, schloss sie ihre Schilderung. Lene wollte sie gerade fragen, was sie jetzt über Sven dachte und wann sie ihn in der Klinik besuchen wollte um ihn kennenzulernen, als Klaus anrief.
    »Bingo, das Haar ist von dergleichen Person wie das in der Wohnung di eser Melanie Merthens.«
    Lene hielt die Luft an. Sie sah hinüber zu Mike, der sie gespannt ansah, und nickte. Er ließ zischend die Luft aus der Lunge.
    Dann sah Lene zu Jessica, zu Matthew und wieder zurück zu Jessica.
    »Und jetzt, Jessica, müssen wir leider mit Ihnen zur Vernehmung ins Polize ipräsidium. Es hat sich da ein neuer Sachverhalt ergeben, über den ich Sie befragen muss.«
    Matthew sah sie voller Entsetzen an. »Was soll denn das sein? Wir haben doch die ganze Zeit kooperiert. Wir sind so erschöpft wegen heute Nacht, haben kaum geschlafen. Und jetzt das? Muss das wir klich sein? «
    Aber Lene hatte Jessica schon hinausbegleitet, ein ziviler Polize iwagen stand bereits vor der Tür, den Lene vorher über Sandra angefordert hatte. Kalle stieg aus, ein triumphierender Blick zu ihr. Also doch, sagte dieser Blick. Sie fuhren zu dritt ins Präsidium, Mike wollte mit Matthew zu Fuß nachkommen. Sie brauchten Jessica erst einmal allein.
    Als sie sie in ihr Büro führte, spürte Lene, dass diese Frau zitterte. Erst als sie saß, stellte sie ein Aufnahmegerät auf den Tisch. Wegen der englisch-kanadischen Sprache schien ihr das sicherer. Sie sagte draußen Bescheid, dass man Detective Fuller gleich zu ihr hineinschicken solle. Sie brauchte ihn eigen tlich hier um Nuancen, wie zum Beispiel Redewendungen, zu erkennen. Daran hatte sie vorhin nicht gedacht.
    Sie sprach die Formalien auf Band, wiederholte sie in Englisch und fragte Jessica so formell wie möglich.
»Jessica Shiller, wo waren Sie am Nachmittag des 5.Dezember? Und sagen Sie nicht, dass Sie in München waren. Wir wissen, dass das nicht stimmt.«
    Jessica sah sie verstört an. Dann traten Tränen in ihre Augen.
    »Das ist nicht so, wie Sie vielleicht denken.« Das hatte schon einmal jemand gesagt.
    Sie weinte jetzt. Lene reichte ihr stumm ein Taschentuch, das sie immer grif fbereit auf der Ablage unter dem Tisch hatte.
    »Jessica, wir wissen, wo Sie waren, möchten aber, dass wir es von Ihnen selbst hören. Also, bitte, von Anfang an.«
    Und Jessica erzählte. Wie sie als junge Ehefrau eines Tages die Briefe von Melanie gefunden hatte unter einer losen Diele oben auf dem Boden. Wie die Eifersucht »wie ein feuriges Schwert« in sie gefahren war, sie innerlich verbrennend. Erst im Laufe der Jahre hatte sich dieses Gefühl langsam abgemildert.
    Und dann – vor etwa sechs Wochen – musste sie aus beruflichen Gründen an das E-Mail Fach ihres Mannes, als er gerade nicht zu erreichen war.
    »Kannten Sie denn das Passwort dafür? «
    »Ja, natürlich, lonely lake . Da, wo er früher Waldwächter gewesen war.« Natürlich, lonely lake.
    Der Wald im Schweigen der Nacht hat den Gedanken g ebracht – von Dir
    Und rings umher die Einsamkeit
    Bringt mir so großes Herzeleid – um dich
    Bild der Einsamkeit, Loneliness.
    Du verrückter, sentimentaler Hund, musstest du immer wieder zurück in diese Zeit, in diese Liebe, sogar beim E-Mail Passwort? Wie verräterisch für eine eifersüchtige Frau!
    »Dann fand ich die Mails.« Die Stimme wurde monoton, fast stimmlos.
    Erst war ich erschrocken, dann wurde ich wütend. Sie hatten sich nach all der Zeit wieder! Und ich? Und ich?«, wiederholte sie, und jetzt wurde ihre Stimme schrill. Sie atmete tief ein, dann aus, bevor sie in normaler Erzählstimme weiter berichtete.
    »Ich schäumte vor Wut. Und nach zwei Tagen wusste ich, was ich tun würde. Ich beauftragte einen Privatdete ktiv, alles, und wirklich alles aus dem Leben von Melanie Merthens herauszufinden.
    Und das hat er getan. Ich hatte ein Foto von ihr, von Sven, ihrem Enkel, von Rike, ihrer Tochter, von deren Mä dchen. Es war ein sehr gründlicher Mann, der auch bald herausgefunden hatte, dass der Sohn von Melanie Merthens damals zu einer Zeit

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