Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
Vom Netzwerk:
sein.«
    Er sah auf seine kräftigen Hände – Hände, die zupacken können, dachte Lene - verharrte in der Erinnerung. Dann sah er sie an.
    »Es war unglaublich. Als hätte es diese Trennung nie gegeben. So nahe fühlten wir uns. Obwohl wir doch damals sehr jung waren und heute ganz anders entwickelt sind. Die Gefühle waren die gleichen. Ein unendliches Vertrautsein und eine Nähe, die uns sofort wieder verband. Wir tranken diesen dämlichen Tee, hielten uns an unseren Tassen fest und sahen uns an. Dann, plötzlich …«
    Er brach ab, schien zu überlegen. Sah sie prüfend an, als ob er sich fragte, ob er ihr vertrauen, ihr etwas anvertrauen könnte. Dann griff er wieder zu seinen Zigaretten. Zögerte aber eine anzustecken. Er lächelte sie kurz schul dbewusst an. »Ist verboten hier, nicht?« und steckte sie dann weg.
    »Plötzlich sagte sie mir, dass sie mich die ganzen Jahre geliebt hätte. Und nach Andreas‘ Tod so gern zu mir g ekommen wäre. Aber da war ich ja schon verheiratet.«
    Er schenkte sich noch einmal Kaffee nach, nahm einen Schluck. I rgendwie hatte sie das Gefühl, dass er vor etwas ausgewichen war, doch etwas für sich behalten hatte. Sie wartete erst einmal ab.
    »Es war schrecklich. Wir hätten es schaffen können, doch noch zusamme nzukommen, wenn ich nicht so früh geheiratet hätte. Ich wäre so glücklich gewesen, wenn sie mit den Kindern nachgekommen wäre. Sie hatte ja inzwischen noch ein zweites Kind bekommen, sagte sie.
    Wir hatten keine Kinder, Jessica und ich. Das war in unserer Ehe der größte Schmerz. Sie wollte auch kein Kind adoptieren, aber i rgendwie hat sie sie mich immer fühlen lassen. Ihre Enttäuschung.«
    Lene fühlte, dass er eine Pause brauchte. Sie bestellte sich noch einen Ca ppuccino.
    »Andreas ist schon 1974 gestorben, an einer Krankheit. Ich glaube, es war Krebs. Lynn hatte dann bald angefangen zu arbeiten. Sie war Lehrerin g eworden. Hatte ihr Studium schon vor seinem Tod wieder aufgenommen und inzwischen beendet.«
    Matthew Shiller sah sie an, dann über ihre Schulter. Plötzlich e rstarrte sein Blick in völliger Überraschung.
    Dann eine Frauenstimme.
    »Surprise for you, darling! What do you say I’m here?«
    Lene drehte sich um und sah eine gutaussehende Frau etwa Mitte fünfzig, die sich über Shiller beugte und ihn auf den Mund küsste. Dann wandte sie sich zu Lene und reic hte ihr die Hand.
    »I’m Jessica Shiller, his wife. «
    Lene war sprachlos. Inzwischen hatte sich Shiller soweit gefasst, dass er aufstand und seine Frau begrüßte. Dann sprudelten die Fragen aus ihm he raus. Wo sie herkäme, seit wann sie hier wäre. Und ja, er freue sich, dass sie hier sei.
    Jessica erzählte, dass sie gestern bereits mittags in München ang ekommen wäre, aber von der Reise so erschlagen war - »Jetlag, you know, darling?« – dass sie beschlossen hatte erst heute weiter nach Nürnberg zu fahren. »And Bob is with me.« Sie hatten sich in München für die eine Nacht ein Hotel gesucht. Ihr Blick ging jetzt demonstrativ zu Lene, die in diesem Wortschwall noch nicht einmal eine Lücke gefunden hatte, um zu erklären, warum sie hier mit ihrem Mann saß.
    »Ich bin Kommissarin bei der Mordkommission, Mrs Shiller. Ich untersuche einen Mord und brauchte die Zeugenaussage Ihres Ma nnes. Ich denke, ich lasse Sie jetzt erst einmal allein. Mr Shiller, wie lange bleiben Sie noch in Nürnberg?«
    »Da es meine alte Heimat ist, habe ich mir zwei Wochen Zeit genommen für meinen Besuch hier. Freunde bes uchen, Erinnerungen auffrischen. Jetzt werde ich die Zeit nutzen, um meiner Frau meine Stadt zu zeigen. Und …« Sie wusste, was er meinte. … und meine Jugendliebe zu beerdigen, vollendete sie seinen Satz in Gedanken.
    »Vielleicht werden wir diesmal sogar Weihnachten hier verbri ngen, wäre das nicht romantisch, Jess?«
    Sie nickte begeistert.
    »Aber wieso warst du Zeuge bei einem Mord? Ich verstehe das nicht. Du musst mir alles erzählen! «
    Ja, das musste er wohl. Lene beneidete ihn nicht. Sie e rhob sich.
    »Dann kann ich Sie ja noch erreichen, wenn ich weitere Auskünfte brauche. Hier ist meine Karte, bitte rufen Sie mich an, wenn Ihnen noch etwas einfällt.«
    »Ich bringe Sie hinaus.«
    Jessica hatte sich inzwischen auf einen Stuhl fallen lassen und sah ihnen nach.
    »Ich bin völlig perplex und weiß gar nicht, wie ich ihr alles so schnell erklären soll. Sie weiß nichts von Lynn. Ich fühle mich gerade jetzt völlig überrumpelt. Was soll ich nur sagen?«
    Er

Weitere Kostenlose Bücher