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Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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Aber ich bin nicht sicher. Ich möchte mich einfach nur von ihm trennen. Eine Anzeige mit anschließendem Gerichtsverfahren könnte ihn seinen Job kosten. Das wäre schrecklich – auch für die Kinder. Deshalb weiß ich einfach noch nicht, was ich tun soll.«
    »Frau Walther, ich habe auch ein Problem, das Sie mir eventuell lösen he lfen könnten. Erst einmal eine Frage vorweg: Hat Ihr Mann einen Skianzug, und welche Farbe hat er?«
    Rike Walther sah sie verwirrt an. »Natürlich hat er einen Skianzug, das heißt eine schwarze Skihose und eine Skijacke.«
    »Welche Farbe? «
    Sie sah zunehmend irritiert aus.
    »Ich glaube auch schwarz. Mit irgendwas Leuchtendem drauf, ein Streifen oder eine Passe. Ich erinnere mich nur vage. Ich glaube, was Rotes. Doch ja, das fand er damals chic.«
    »Hat er auch eine Sturmmaske gegen schlechtes Wetter am Berg? «
    »Das weiß ich nicht. Ich bin schon ein paar Jahre nicht mehr mit ihm zum Skifahren gewesen. Keine Ahnung. Aber ich verstehe das nicht. Was hat das alles mit der Gewalt gegen mich zu tun? «
    Dann holte sie Luft, ihre Augen wurden ganz schmal. »Sie glauben doch nicht, dass mein Mann mit Sven – ich meine, Sie denken doch nicht, dass er Sven – verletzen wollte, ähm, das auf der Piste soll er gewesen sein? Das kann ich nicht … « Sie brach ab. Was hätte sie auch sagen sollen? Dass sie ihm so viel Gewalt nicht zutraute?
    Plötzlich schossen ihr die Tränen in die Augen. Lene sah sie mitfühlend an.
    »Das muss doch noch gar nichts bedeuten, wir müssen nur gegen ihn e rmitteln, wie gegen andere auch. Vielleicht können Sie mir doch helfen, indem Sie Ihren Mann anzeigen, zumindest vorläufig. Sie können die Anzeige jederzeit zurückziehen. Nur im Moment wäre das hilfreich für uns für die weitere Untersuchung. Sie wollen doch sicher auch die Wahrheit wissen, oder? «
    An Stelle des leichten Zitterns trat jetzt ein entschlossener Zug um ihren Mund.
    »Doch, ich will es wissen, wer Sven das angetan hat. Und vor allem, wer das mit meiner Mutter war. Wenn ich die Anzeige später zurückziehen kann, mache ich das. Ich will damit auch ein Zeichen setzen, mir selbst klarmachen, dass das eine Art Schlussstrich ist. Ich muss mir nur eine Wohnung suchen oder dafür sorgen, dass er nicht mehr in unsere Wohnung kann. Aber das alles geht erst, wenn ich wieder unter Menschen kann.«
    Beim letzten Satz erschien ein etwas mühsames Lächeln auf ihrem Gesicht, aber immerhin ein Lächeln.
    Zufrieden verabschiedete sich Lene. Sie überlegte noch, ob sie Rike Walther erzählen wollte, dass ihr Mann in Untersuchungshaft war, zumindest vorläufig, entschied sich aber dagegen. Es reichte an Problematik. Rike hätte dann überlegen müssen, ob sie überhaupt in die Wohnung zurückwollte mit den Kindern. Lene war sich im Klaren darüber, dass sie noch ein paar Tage die schützende Hülle hier im Frauenhaus brauchte. Sollte Walther morgen schon aus der U-Haft entlassen werden, müsste sie sich ihm dann bereits stellen. Und die Festnahme war sein Problem, nicht ihres unter den Umständen.
    Dankbar saß sie kurze Zeit später bei Mike im Café vor einem Cappuccino.
    »Sie zeigt ihn an. Das hilft uns auf jeden Fall ihn weich zu kochen.« Wenigstens das hatten sie schon erreicht.
    »Morgen haben Shiller und ich hoffentlich die Möglichkeit für den Besuch bei Sven im Krankenhaus. Das ist schon mal wichtig. Der Ju nge so ganz allein dort tut mir einfach leid. Ob er mir die Geschichte mit seiner Großmutter geglaubt hat? Es wäre so wichtig ihm zu zeigen, dass da jemand ist, der sich um ihn sorgt.«
    Mike nickte. »Da wäre ich gern dabei. Geht aber wohl nicht. Sch ade. Und ich bin gespannt, was die Befragung von Mrs Shiller und Bob bringt. Das mit dem ungesetzlichen Holzschlagen ist so ein Skandal! Wer war da nur so gierig? Es gibt schließlich genug legales Holz in Kanada. Und gerade der Great Bear Rainforest ist ein riesiges Gebiet, ein enorm wichtiger Naturschutzwald. Mistkerle. Mal sehen, was Bill herausbekommt, denn ich frage mich die ganze Zeit, wie man so etwas beweisen kann.« Er war bei diesem Thema richtig wütend.
    Erstaunt sah ihn Lene an. Das hatte sie gar nicht gewusst, dass er sich so engagieren konnte, so über den Umweltschutz informiert war. Wir haben immer nur unsere kurzen Wochen, wissen eigentlich viel zu wenig voneinander. Ger ade mal, welche Musik wir während der Spanne unserer Treffen mögen – was bin ich froh, dass unser Geschmack darin ähnlich ist – aber noch

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