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Denn dein ist die Schuld

Titel: Denn dein ist die Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adele Marini
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Händen hielt, betrachtete der Pfarrer zärtlich seine geliebten Katzen, die krachend ihr Trockenfutter verspeisten, wobei jede ihre Schnauze in die eigene Schüssel versenkt hatte.
    Dieses stinkende Trockenfutter.
    Mit Fischgeschmack für Meo.
    Mit Huhn und Reis aus der Diätserie für Tea, die nach ihrer Sterilisierung deutlich dicker geworden war.
    Katzen.
    Ratten.
    Die Assoziation kam unvermittelt: Ivan wollte mit diesen Rattenfallen Geld verdienen. Wer hatte ihm die Idee dazu geliefert? Derselbe Mann, von dem ihm Dinuccio erzählt hatte?
    Don Mario fragte sich, ob er den beiden wirklich glauben konnte, aber dann entschied er, dass sie wohl kaum gelogen hatten. Schließlich waren sie zu ihm gekommen, um ihm nicht nur den Wagen, den sie zu einem völlig überzogenen Preis repariert hatten, zu bringen, sondern auch diese Informationen. Mauro hatte dabei sogar zugegeben, mit leichten Drogen zu dealen. Weshalb sollte er sich eine so komplizierte Geschichte ausdenken? Ein Freund von Giulio!
    Der Don beschloss, dass er am besten Della Volpe und der Signora Donadio einen Besuch abstattete. Man hatte sie schon verhört, das hatte er zumindest der Zeitung entnommen. Doch die Carabinieri wussten vielleicht nicht, was er von den Dinuccios erfahren hatte. Vielleicht hatten sie ja nicht die richtigen Fragen gestellt.
    Pädophilie innerhalb einer Jugendeinrichtung war der Alptraum jeder Gemeinde. Es war nicht leicht, die Anzeichen dafür in einem Klaps auf den Hintern eines Trainers, in der liebevollen Berührung eines Erziehers, in dem Blick eines Katecheten zu erkennen. Und wenn man glaubte, dass man fündig geworden war, konnte man nichts anderes tun, als in absoluter Hilflosigkeit zuzusehen, ob etwas passierte.
    Wer konnte schon sagen, ob das Verschwinden von Ivan und seiner Schwester auf das perverse Verlangen von jemandem zurückging? Martina war ein hübsches Mädchen, blond und pummelig wie die vergoldeten Putten, die den Hochaltar trugen, und über hübsche kleine Mädchen hatte er im Beichtstuhl schon Sachen erfahren, vor denen er am liebsten in eine Einsiedelei geflüchtet wäre, um sich dort einzuschließen und den Schlüssel wegzuwerfen.
    Dinge von einer solchen Brutalität, dass er sich nicht einmal mehr an sie erinnern konnte, weil ihn schauderte, wenn er nur daran dachte.
    Der Milchkaffee hatte Don Marios Lebensgeister geweckt, und er entschied, dass es sich jetzt nicht mehr lohnte, sich wieder hinzulegen. Deshalb ging er ins Schlafzimmer und zog sich an, seine Katzen folgten ihm zufrieden schnurrend auf Schritt und Tritt. Schließlich machte er sich auf den Weg zur Kirche. Ehe er die Tür öffnete, fiel ihm ein, dass sein Auto noch im Hof stand. Er sollte es besser umparken, ehe Don Andrea es bemerkte und dachte, er würde nun als Erster die Regeln brechen, die er selbst aufgestellt hatte.
    Daher nahm er den Schlüssel vom Haken und verließ das Haus.
    Das Auto stand im Hof.
    Sie hatten es auch gewaschen und mit Wachs poliert. Don Mario blieb stehen und ließ seinen Blick über seinen alten Panda streifen, der hier und dort eine Beule hatte und bei dem der grünliche Lack über den Kotflügeln abblätterte. Hundertfünfzigtausend Kilometer auf dem Buckel, und schau sich einer diesen Wagen an: Wenn man ihn ein wenig wusch, konnte man sich immer noch darin spiegeln wie in einer Wasserpfütze. Den beiden Dinuccios wollte er zwar lieber nicht allein im Dunkeln begegnen, aber sie waren keine schlechten Menschen. Zumindest nicht ganz schlecht.
    Der Priester wollte die Wagentür aufschließen, aber sie war offen. Na ja, da war nichts dabei, schließlich hatten sie den Wagen im Hofinneren abgestellt, da musste man nicht abschließen.
    Er stieg ein und ließ den Motor an. Hinter dem Fußballfeld war eine freie Fläche, auf der man mit weißen Streifen Stellplätze für ihn, Don Andrea und die Mitarbeiter des Jugend- und Gemeindezentrums abgeteilt hatte.
    Er fuhr vorsichtig und stellte fest, dass die beiden tatsächlich etwas am Vergaser verändert haben mussten, da das Auto hüpfte wie ein Känguru, wenn er die Kupplung kommen ließ. Na ja, daran würde er seinen Fuß noch gewöhnen müssen.
    Als er auf den für ihn reservierten Stellplatz gefahren war, stellte der Don den Motor ab und stieg aus. Als er gerade die Tür zuschlagen wollte, warf er einen Blick ins Wageninnere. Dort fiel ihm etwas auf, das nicht ihm gehörte. Ein gestrickter Schal aus rostroter Wolle.
    Leonardos Schal.
    Er erkannte ihn sofort, weil er ihn

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