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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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ausgenutzt hast. Sie benutzt, um an Sol-Britt und Marcus heranzukommen. Aber überleg mal. Warum eilt es plötzlich so? Erst vor wenigen Monaten hat sie Sol-Britts Vater umgebracht, jetzt Sol-Britt und, ja, Marcus ist ja entkommen. Weißt du, warum es plötzlich so eilig wurde?«
    Örjan Bäck schweigt. Er streicht sich die Mähne nach hinten und starrt Rebecka an. Etwas liegt jetzt in seinem Blick.
    Er hat Angst, denkt Rebecka.
    »Majas Mutter liegt im Sterben«, sagt sie. »Deshalb eilt es plötzlich. Maja hat so überlegt: Wenn du und Sol-Britt und Marcus ausgeschaltet seid, dann erbt Majas Mutter. Tanten erben. Die Mutter hat Leberkrebs. Sie lebt nicht mehr lange. Es kann sich um Tage handeln, höchstens Wochen. Maja füttert sie geduldig. Verstehst du? Maja stellt sich vor, dass ihr alle aus dem Weg geräumt seid und dass ihre Mutter Sol-Britt beerbt. Danach kann ihre Mutter sterben, und Maja wird sie beerben. Maja will alles.«
    »Das ist doch bloß …«
    Örjans Stimme ist nur ein Flüstern.
    »Sie hätte dich schon umgebracht, wenn sie dich nicht gebraucht hätte. Ich glaube, du bist ihr Reserveplan.«
    »Sie liebt mich«, sagt Örjan und schließt die Faust um das leere Glas auf dem Tisch.
    »Ich verstehe«, sagt Rebecka und macht für eine Weile die Augen zu. »Ich dachte ja auch, dass sie mich wirklich mochte. Sie hat meine Mutter gekannt. Behauptet sie jedenfalls. Seltsam ist das. Wir wurden irgendwie Freundinnen. Unglaublich schnell.«
    Eine Säule aus Schmerzen im Rücken und im Nacken. Was, wenn sie innere Blutungen hat? Im Schädel?
    »Ich glaube, sie hat vor, alles auf dich zu schieben. Sie muss total überrascht gewesen sein, als sie von deiner Existenz erfahren hat. Vielleicht hat Sol-Britt ihr von dir erzählt. Das hier, Marcus und ich, das wird sich nie vertuschen lassen. Hier gibt es Spuren von meinem Blut, die nicht entfernt werden können. Winzige Haare. Marcus’ Leichnam wird anzusehen sein, dass es kein Unfall war. Ich glaube, sie holt etwas aus dem Haus, das du angefasst hast. Einen Spaten, ein Stemmeisen, was auch immer. Mit diesem Gerät wird sie uns töten. Danach wird sie dich töten und behaupten, es sei Notwehr gewesen. Sie wollte, dass du mein Auto wegfährst. Da du dich geweigert hast, wird sie etwas von dir dort hinterlassen … Etwas, das deine Spuren aufweist. Schweiß. Haare. DNA .«
    Örjan Bäck fasst sich an den Kopf. Dann steht er auf und schaut zum Hutregal hinüber. Schaut sich um, auf den Boden, auf den Tisch.
    Dann starrt er wieder Rebecka an.
    »Sie ist klug«, sagt Rebecka.
    Er nickt.
    »Frans Uusitalo«, sagt er. »Sie hat das Gewehr eines Elchjägers aus dessen Hütte genommen. Und es danach zurückgestellt. Ich habe immer gedacht …«
    Wieder fährt er sich mit dem Ärmel über das Gesicht.
    » … dass sie einfach zu gut war, um wahr zu sein. Schön und klug.«
    Kaltblütig, denkt Rebecka. Auch er ist ein verdammter Trottel. Aber alle wollen leben.
    »Du hast nichts getan«, sagt sie flehend. »Mach mich los. Du willst da nicht reingezogen werden. Das hast du selber gesagt.«
    Örjan wippt von einem Fuß auf den anderen, wiegt sich hin und her.
    »Was soll ich tun?«, sagt er. »Was soll ich tun?«
    »Du wirst das mit Marcus nicht ertragen können«, sagt Rebecka eindringlich. »Aber du bist unschuldig, Örjan. Und du bist schon ein reicher Mann. Diese Aktien sind viele Millionen wert. Die Hälfte gehört schon dir.«
    »Verdammt«, jammert er. »Verdammt, verdammt.«
    Und während er immer weiter flucht, holt er das Messer aus der Küchenschublade und schneidet ihr das Klebeband von Armen und Beinen.
    Mühsam kommt sie auf alle viere hoch. Vor ihren Augen flimmert es. Besonders auf der rechten Seite. Mit dem rechten Auge kann sie nicht richtig sehen.
    Auf die Beine, los. Sie stützt sich an der Wand ab. Jetzt sieht sie Marcus. Er hat hinter ihr gelegen.
    Er sieht ihr in die Augen, o danke, er sieht ihr in die Augen.
    »Mach ihn los«, bittet sie Örjan.
    In dem Moment piept sein Telefon, er starrt es an.
    »Jetzt kommt sie«, sagt er.

    E S DÄMMERT. Hjalmar Lundbohm verliert alles. Er verliert sein Vermögen. Er hat seine Aktien beliehen und für das geliehene Geld weitere Aktien gekauft. Dann fallen die Aktien stark im Kurs, und das ist der Anfang vom Ende. Im Frühjahr 1925 belaufen sich seine Schulden bei vier Banken und einer Privatperson auf 320 000 Kronen. Er muss alle seine Aktien und einen Vorschuss auf seine Pension seinen Gläubigern überlassen und

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