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Denn ewig lebt die Liebe

Denn ewig lebt die Liebe

Titel: Denn ewig lebt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irina Reinert
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hoch, es wird sich alles finden, das Essen und auch die Arbeit."
    "Die wird im Moment wohl noch das kleinere Übel sein", flüsterte Melanie ihm zu. Sie trat zum Spiegel und band ihr schulterlanges blondes Haar zurück. "Auf zu neuen Heldentaten", sagte sie dann betont fröhlich. "Bin ja gespannt, was es heute zu essen gibt."
    "Das bin ich auch", flüsterte Dr. Hofmann ihr zu.
    An diesem Tag kam kein weiterer Patient mehr, und Ingeborg Blatt konnte sich mit der Tat rühmen, die neue Praxis eingeweiht zu haben. Trotz allem wurde dieser Tag noch recht fröhlich, denn Dr. Hofmann ließ sich seine gute Laune nicht nehmen.
    Das fiel sogar seinen beiden Kindern auf. Natja beobachtete ihren Vater verstohlen, während Tanja munter von ihrem Vormittag im Kindergarten berichtete. Sogar Frau Blatt fand sich zum gemeinsamen Mittagessen ein, obwohl sie kaum einen Bissen herunterbrachte.
    "Gehen wir nachher ein Stückchen spazieren, Tanja?" fragte sie die Vierjährige, die sie von der ersten Minute an ins Herz geschlossen hatte. "Wir könnten zum Haselleider See gehen und die Enten füttern."
    Tanja war begeistert. Sie strahlte übers ganze Gesichtchen und zeigte dabei ihre zwei etwas zu groß geratenen Vorderzähne, was ihr den Spitznamen ´Mäusezahn` eingebracht hatte. Schon ihre Mutter hatte sie so genannt, und die übrigen Familienmitglieder hatten diesen Namen bereitwillig übernommen. "Darf Willi auch mit?", fragte sie und deutete auf den kleinen Holzhund, der sich mit seinen vier Rädern vorwärts bewegen konnte. Ohne Willi ging Tanja keinen Schritt, deshalb willigte Ingeborg auch sofort ein.
    "Fühlen sie sich denn schon kräftig genug?", fragte Dr. Hofmann besorgt.
    "Ich bin doch kein Schwächling", protestierte die Haushälterin heftig. "Natürlich bin ich wieder ganz auf dem Posten. Wir werden eine kleine Wanderung machen, nicht war, mein Schätzchen?"
    Tanja hüpfte von ihrem Stühlchen herunter und schnappte sich ihren Hund. "Ich bin fertig", sagte sie und marschierte zur Tür, ihren geliebten Willi hinter sich herziehend. Den Daumen der anderen Hand hatte sie bereits im Mund, obwohl sie genau wußte, dass ihr Vater das nicht leiden konnte.
    Doch heute sagte Dr. Hofmann ausnahmsweise nichts. Lächelnd blickte er Tanja und der Haushälterin nach, und als diese das Eßzimmer verlassen hatten half er Melanie beim Abräumen des Tisches. "Wenn das meine verstorbene Frau sehen könnte, sie würde nur noch lachen. Doktor Hofmann bei der Hausarbeit!"
    Melanie lächelte kaum merklich, denn sie hatte den wehmütigen Unterton in der Stimme des Arztes herausgehört. "Bestimmt wird es bald anders", sagte sie zuversichtlich. "Und im Moment machen wir das beste daraus und genießen die Ruhe vor dem Sturm."
    "Das haben sie schön gesagt, Melanie." Ein warmer Blick traf die junge Frau. "Schade, dass sie nicht bleiben wollen. Sie werden mir fehlen."
    "Sie mir auch", antwortete Melanie leise. Sie brachte das restliche Geschirr in die Küche und machte sich dann an den Abwasch, während Alexander in sein Arbeitszimmer ging.
    Weit öffnete er beide Fensterflügel und genoß die warme Luft, die nach unzähligen Blüten duftete. Und mit einem Mal merkte er, dass er sogar ein bißchen glücklich war - trotz allem. Nur den Grund dafür kannte er nicht.
     
    * * *
     
    Mit zitternden Händen zog Max Berger die Schublade auf. In seinem Innern tobte eine Aufruhr, die er kaum beherrschen konnte. Sein Herz klopfte heftig gegen die Rippen und sein Atem ging unregelmäßig, als hätte er gegen einen inneren Krampfanfall anzukämpfen.
    Dann endlich hatte er den Briefumschlag gefunden, der, an den Ecken schon ziemlich abgegriffen, ihm regelrecht entgegenfiel. Er öffnete die Klappe und holte einige vergilbte Fotografien heraus und betrachtete sie.
    "Angela, du." Sein Gesicht wurde von einem weichen Lächeln erhellt. "Du... bald sind wir wieder zusammen. Ich kann es nicht mehr ertragen ohne dich." Seine zitternde Hand griff nach der Flasche, die er neben sich auf dem Boden hingestellt hatte. Er nahm einen kräftigen Schluck und noch einen und noch einen. Dann schloß er für einen Moment die Augen und atmete tief ein.
    Sein verkrampfter Körper entspannte sich ein wenig, doch als er die Augen wieder öffnete glaubte er, zur Salzsäule erstarrt zu sein. Wieder blickte er auf das lachende Gesicht der jungen, bildschönen Frau, die ihn anzusehen schien.
    "Ich bin Schuld - ich ganz allein. Warum nur hab ich nicht auf dich gehört, Angela?" Er schluchzte

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