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Denn ewig lebt die Liebe

Denn ewig lebt die Liebe

Titel: Denn ewig lebt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irina Reinert
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Gefühl nicht verstehen und auch nicht erklären. Grüßend hob er die Hand, als sie sich zu ihm umdrehte. Claudia winkte zurück, dann eilte sie leichtfüßig davon.
    Verwirrt ging Alexander ins Haus zurück. Plötzlich dachte er gar nicht mehr dauernd an die Praxiseröffnung, fürchtete auch nicht mehr den Patientenansturm, der mit Sicherheit ausbleiben würde.
    Er sah nur noch ein bildhübsches Frauengesicht vor sich mit blitzenden Augen, langen kastanienbraunen Locken, die weit über die schmalen Schultern reichten, und den beiden Grübchen in den Wangen, die diesem Gesicht noch einen zusätzlichen Reiz verliehen.
    Claudia von Melhus hatte bei Dr. Hofmann einen tiefen Eindruck hinterlassen. Im Augenblick schien ihm nur noch eines erstrebensweit. Er wollte bald wieder mit der jungen Frau zusammentreffen. Ihre Nähe wirkte gleichzeitig erregend und beruhigend auf ihn. Mit einem Mal empfand er wieder Vertrauen in die Zukunft, und ein wenig neugierig war er auch. Ein neues Leben lag vor ihm und vor seinen Kindern. Noch lag es im Nebel, aber ein wenig waren die Schleier schon auseinander gerissen.
    Nachdenklich trat der Arzt an das Fenster seines Sprechzimmers und starrte hinaus. Das weite Land, das sich vor ihm auftat, wurde ihm immer vertrauter, je länger er es betrachtete. Grüne Wiesen reichten bis an den blauen Himmel, und die weißen Schafe, die sich auf ihnen tummelten, vermittelten ein Gefühl von Frieden.
    Alexander straffte die Schultern und atmete tief die würzige Luft ein. Ein Lichtstrahl hatte ihn getroffen von einer warmen Frühlingssonne, und er hoffte, dass dieses Licht in seinem Herzen weiterleuchten würde.
     
    * * *
     
    Barbara Petersen zog ihre bunte Kittelschürze aus und hängte sie in den Schrank. "Ich bin fertig, Herr Doktor. Es ist alles sauber und blitzblank. Jetzt können die Patienten kommen." Ihr runzeliges Gesicht drückte Mißfallen aus. "Bei Doktor Pauling war um diese Zeit das Wartezimmer schon immer voll. Da musste ich abends putzen."
    Dr. Hofmann saß an seinem Schreibtisch und tat so, als würde er bereits dringende Arbeiten zu erledigen haben. Geistesabwesend blickte er Frau Petersen an. "So?" Er furchte die Stirne und versuchte, Haltung zu bewahren. "Und welche Rückschlüsse ziehen sie aus dem Umstand, dass es bei mir anders ist? Vielleicht haben die Leute ja ihre Lebensgewohnheiten umgestellt."
    Barbara Petersen schwieg beleidigt. Ratlos stand sie da und wartete auf irgendeinen Hinweis des Arztes, wie es nun mit ihrem Arbeitstag weitergehen sollte.
    Alexander tat seine unfreundliche Bemerkung von eben schon wieder Leid. Er hatte nur eine Entschuldigung dafür - seine Nervosität. Doch die brachte er nicht über die Lippen, nicht heute jedenfalls.
    "Kann ich gehen?"
    "Sind sie mit allem fertig, Frau Petersen?" Er wollte ihr unbedingt noch etwas Freundliches sagen, doch es fielen ihm einfach nicht die richtigen Worte ein.
    "Ich denke schon. Oder wissen sie noch etwas?" Frau Petersen überlegte bereits, ob sie die Arbeit im Doktorhaus nicht lieber aufgeben sollte. Mit diesem jungen Schnösel würde sie bestimmt nicht zurecht kommen, davon war sie, jedenfalls in diesem Moment, überzeugt.
    "Kann ich sie anrufen, wenn es wieder etwas zu tun gibt? Sollten keine Patienten kommen, dann reicht es, wenn sie einmal die Woche kommen", fügte er als Erklärung hinzu. "Noch weiß man ja nicht, ob überhaupt jemand kommt." Er grinste hilflos.
    Frau Petersen entdeckte auf einmal mütterliche Gefühle in ihrem Herzen. Eigentlich war der neue Doktor gar nicht so unsympathisch. Er hatte nur den einen Nachteil, dass er aus der Stadt kam. Dennoch sollte man ihn sich einmal näher ansehen, ob er als neuer Arzt nicht doch eine Chance bekommen sollte.
    "Es wird schon, Herr Doktor", meinte sie deshalb versöhnlich. "Wenn ich einmal krank bin, werde ich sie jedenfalls konsultieren. Leider geht es mir im Moment sehr gut", fügte sie unbedacht hinzu.
    Dr. Hofmann verbiß sich ein Lachen. "Das ist doch sehr erfreulich, Frau Petersen, wenn es ihnen gut geht. Sie brauchen auch nicht krank zu werden, nur damit ich einen Patienten bekomme."
    Mit hochrotem Gesicht wandte sich die Frau um. "Dann eben nicht", zischte sie und war verschwunden. Wenig später fiel die Tür ins Schloß.
    "Das war taktisch jetzt nicht so gut", stellte Melanie trocken fest. "Frau Petersen ist die Tageszeitung von Haselheide. Wenn sie bei ihr nicht gut angesehen sind, dann wird sie entsprechende Mundreklame machen. Ich glaube nicht,

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