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Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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Erfahrungen mit Mark gemacht hatte.
    Bird hatte sich seit diesem Zwischenfall ihr gegenüber tadellos verhalten, aber er hatte ihr auch ziemlich deutlich gedroht. Er hatte ihr zu verstehen gegeben, dass ihr ein weiterer Fehltritt wie der mit Mark verdammt Leid tun würde, und sie hatte keinen Grund, daran zu zweifeln, dass er es ernst meinte. Sie sah an ihrem engen Abendkleid herunter, das um den Bauch herum mittlerweile noch etwas enger geworden war. Sie würde es ihm bald sagen oder abhauen und sich ein Versteck suchen müssen. Bird rief von unten nach ihr.
    »Los, Fran, wir müssen fahren!«
    Sie schnappte ihre Tasche vom Bett und eilte die Treppe hinunter.
     
    Der Tag war schnell vergangen, weil die Arbeit interessant war, was man ja nicht immer sagen konnte. Wie üblich lauerte die Polizei schon auf ihren Bericht. Tatsächlich hatte sie sogar nicht die mit Sicherheit erhebliche Belastung der Staatskasse gescheut und bereits einen Kurierwagen mit der Abholung beauftragt. Sie klickte mit der Maus den Druckbefehl an, worauf das Gerät lossummte. Nachdenklich beobachtete sie, wie sich das Papier im Ausgabefach stapelte. Sie war nicht zufrieden mit ihren Ergebnissen. Sie war die Fakten wieder und wieder durchgegangen, aber sie spürte, dass trotzdem etwas fehlte. Es musste ihr etwas entgangen sein, irgendetwas hatte sie nicht bemerkt. Aber was konnte das bloß sein? Sie nahm gerade einen Bissen von ihrem Thunfischsandwich, dem Ersatz für ihr Mittagessen, als eine Stimme sie aus ihren Gedanken riss.
    »Schon fertig?«
    Ohne sich umzudrehen, wusste sie sofort, wer es war, diese Stimme kannte sie nur allzu gut.
    »Schon der zweite Besuch heute, Trevor. Das ist aber eine Ehre!« Sie sah ihn über die Schulter an. »Und was kann ich für Sie tun?«
    »Ich dachte, ich sehe nur mal kurz rein. Wie läufts denn so?«
    Sam wandte sich wieder ihrem Computer zu. »Ganz gut. Es gibt da ein paar merkwürdige Punkte, aber damit komme ich schon allein klar, ohne Ihre Hilfe.«
    Trevor nickte und beäugte gierig Sams angebissenes Sandwich. »Ist das übrig? Ich sterbe vor Hunger, ich hatte kein Frühstück.«
    Sie sah ihn kurz an und überließ es ihm dann tatsächlich, obwohl sie eigentlich gar nicht wollte. »Nehmen Sie! Vielleicht sollten Sie sich mal überlegen, eine Affäre mit einer Frau anzufangen, die kochen kann?«
    Trevor nahm das Sandwich und biss hinein. »Ich habe gehört, Sie seien eine wahre Meisterköchin?«
    Sam ignorierte diese Bemerkung, obwohl sie ihr schmeichelte.
    »Schon herausgefunden, wer er ist?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Nein, seine Kleider sind immer noch nicht aufgetaucht und an den Fingern war nicht mehr genug Fleisch, um Abdrücke zu nehmen.«
    »Hat der Zahnspezialist ihn sich schon angesehen?«
    »Er ist gerade dabei, das Gebiss zu untersuchen. Aber die Ergebnisse müssen ja immer noch mit irgendeiner Patientenakte zusammenpassen, damit es etwas nützt.«
    Sie reichte Trevor einen Packen Fotos von ihrem Schreibtisch. »Was halten Sie davon?«
    Trevor hielt erstaunt mit dem Kauen inne und nahm sie entgegen. »Sie haben jetzt schon die Fotos vorliegen? Da müssen Sie aber gute Beziehungen haben!«
    An die während der Obduktionen gemachten Fotos heranzukommen war jedes Mal ein besonderer Sport für die Pathologen des Park Hospital. Wenn sie überhaupt jemals eintrafen, kamen sie entweder zu spät oder landeten im Eingangskörbchen des falschen Kollegen. Trevor nahm sich die Fotos einzeln vor und betrachtete sie aufmerksam. »Stark verwester Körper eines jungen Mannes. Wie es aussieht, ist er schon ein bis zwei Wochen tot.« Er biss wieder in das Sandwich und warf die Fotos eines nach dem anderen auf den Tisch.
    »Sehen Sie sich den Torso genau an. Können Sie es nicht erkennen? Sehen Sie hier!« Sam reichte ihm eine Nahaufnahme des Torsos und ein Vergrößerungsglas. Trevor legte den Rest des Sandwichs ab und studierte die Fotos unter der Linse.
    »Ja, jetzt sehe ich es. Sie hätten wohl gern, dass ich Ihnen Ihre Theorie von dem Kreuz bestätige? Hm, mag sein, dass es tatsächlich eines ist.«
    »Was meinen Sie mit ›mag sein‹? Das ist das letzte Sandwich, das Sie von mir bekommen haben!«
    »Es kann vieles sein.«
    »Was denn zum Beispiel?«, fragte Sam gereizt. Allmählich fing Trevor an, ihr auf die Nerven zu gehen.
    »Kampfspuren oder vielleicht wurde er gefoltert, bevor er getötet wurde, das kommt vor.«
    Sam merkte, dass er sich mit Absicht so blöd anstellte. »Seit wann trägt man

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