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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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vertraute Feindseligkeit in seinen Gesichtszügen.
    »Was machst du denn hier?«, fragte er mürrisch. »Wer ist das?« Er zeigte auf Ganesh.
    »Sehr unhöflich«, tadelte ich ihn. »Darf ich euch Ganesh Patel vorstellen, ein Freund von mir aus London.«
    Ned blickte noch missmutiger drein und murmelte: »Hi.«
    Lisa hatte unsere Stimmen gehört und wirbelte herum. Sie kam nicht herbei, um uns zu begrüßen, sondern stand ein wenig abseits und funkelte mich herausfordernd an. Sie trug Bluejeans und einen von jenen weitmaschig gestrickten Pullovern, die sie zu lieben schien. Dieser hier war zitronengelb mit Gänseblümchenmuster. Sie schien einen ganzen Schrank voll von diesen Pullovern zu besitzen. Ihr Haar war hübsch zerzaust und fiel bis auf die Schultern. Der grimmige Ausdruck auf ihrem Gesicht bedeutete, dass sie längst nicht so hübsch aussah wie üblich, doch sie war immer noch spitze. Sie hielt etwas in der Hand: einen kleinen Stoffbeutel von der Sorte, in der Tanzschüler ihre Schuhe transportieren. Der Beutel war offensichtlich leer und zusammengeknittert wie ein geplatzter Ballon.
    »Hallo Lisa!«, rief ich ihr zu. »Ich frage nicht, was du hier machst, weil ich es bereits weiß.«
    Bei diesen Worten setzte sie sich in meine Richtung in Bewegung. Sie besaß eine rasche Auffassungsgabe, und bis sie bei uns angekommen war, hatte sie ihre Gesichtszüge wieder unter Kontrolle. Sie schenkte Ganesh ein strahlendes, warmes Lächeln. »Hi! Nett, dich kennen zu lernen!«, begrüßte sie ihn.
    »Hallo«, murmelte Ganesh und blickte ziemlich dämlich drein.
    Lisa kam offensichtlich zu dem Schluss, dass jedes mögliche Problem, das Ganesh bedeuten konnte, entschärft worden war, und richtete ihre Aufmerksamkeit auf mich. »Wir dachten, Ned und ich«, sagte sie, »dass wir uns ein wenig hier umsehen, verstehst du? Wir hatten überlegt, dass wir vielleicht ein paar Hinweise finden, stimmt’s, Ned?«
    »Ja, sicher«, sagte Ned gehorsam.
    Es gelang mir, mein wütendes Fauchen zu unterdrücken. Was ist nur los mit den Männern? Ich spürte, wie es sich in mir sträubte, und als ich den Mund zum Reden öffnete, klangen meine Worte ungehobelt. »Was hättest du gemacht, wenn ihr etwas gefunden hättet?«, fragte ich.
    Ganesh sah mich von der Seite an, und Lisa blinzelte. »Es der Polizei erzählt, denke ich. Oder wir hätten dich informiert, damit du es der Polizei sagen kannst, weil sie dich schon vernommen hat.«
    Aua! »Ich denke nicht, dass ihr nach Hinweisen sucht«, sagte ich. »Ich denke vielmehr, ihr sucht nach etwas ganz Bestimmtem. Ich schätze, dein Dad vermisst sein Haustier, stimmt’s?«
    Lisa zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Komm schon, Lisa, du weißt sehr genau, wovon ich rede. Du suchst nach Arthur, der Ringelnatter. Ich hab Ganesh davon erzählt. Dein Vater hat bei meinem letzten Besuch erzählt, dass er verschwunden ist. Du suchst nach dem Tier und würdest es gerne nach Hause zurückbringen, hab ich recht?«
    »Warum sollte ich hier nach Arthur suchen?«, entgegnete Lisa errötend. »Du bist verrückt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Allerdings räume ich ein, dass ich ein wenig lange gebraucht habe, um dahinterzukommen. Doch jetzt habe ich es verstanden. Du hast Arthur mit hierhergebracht, wahrscheinlich in dem kleinen Beutel, den du jetzt in den Fingern hältst, früh am Morgen des Tages, an dem Ivo gestorben ist. Du hattest dich ursprünglich mit mir hier verabredet. Aber dann hat sich Ivo bei dir gemeldet, und du hast es so eingerichtet, dass er ebenfalls hierherkommt, nur früher. Du hattest ziemlich viel Angst vor ihm, stimmt’s, Lisa? Das überrascht mich nicht. Er war ein unheimlicher Typ. Doch es gab etwas, wovor Ivo Angst hatte, furchtbare Angst, stimmt’s, Lisa? Ivo hatte Angst vor Schlangen.«
    »Woher soll ich das wissen?«, schnappte sie. Ihre Augen versprühten wütende Blitze.
    »Du hast es gewusst, weil du an dem Morgen im Club warst, als diese exotische Tänzerin zum Vortanzen erschienen ist und ihren Python mitgebracht hat, der zu ihrer Nummer gehört. Ivo muss richtig ausgeflippt sein. Du hast gesehen, wie sehr er sich vor Reptilien fürchtet, welche Angst er vor den Tieren hat. Keine gewöhnliche Angst, sondern etwas viel Stärkeres, eine Phobie. Ich habe noch von jemand anderem gehört, dass Ivo Tiere nicht mochte. Und Vera hat mir erzählt, dass er nicht nach Kroatien zurückwollte, weil er dann bei seinen Eltern auf dem Bauernhof hätte

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