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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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arbeiten müssen. Vielleicht war es nur die schwere Arbeit, die ihm nicht schmeckte, doch vielleicht war es auch die Tatsache, dass er das Vieh versorgen musste. Er mochte überhaupt keine Tiere, aber Schlangen waren etwas, das er auf den Tod nicht ausstehen konnte.«
    Ich deutete auf den Beutel. »Es war eine gute Idee, Arthur zu deinem Treffen mit Ivo mitzubringen. Jede Wette, dass er gehörigen Sicherheitsabstand gehalten hat. Wie hast du es geschafft, dass er ins Wasser gefallen ist? Bist du einfach mit der Schlange in der Hand auf ihn zugegangen? Ist er vor dir zurückgewichen, bis er das Gleichgewicht verloren hat?«
    Ned hatte meinen Worten mit wachsender Unruhe zugehört. »Hör zu, Lisa hat es nicht böse gemeint!«, platzte er nun mit gerötetem Gesicht hervor. »Sie hatte Angst vor dem Kerl. Deswegen hat sie die Schlange mitgebracht, genau wie du sagst. Hätte sie mich gefragt, wäre ich mit ihr gegangen. Aber sie dachte, sie käme allein zurecht, wenn sie etwas bei sich hätte, vor dem Ivo solche Angst hat.«
    Schön, dachte ich. Mit Freunden wie Ned hatte Lisa keine Feinde nötig.
    Sie wandte sich wild zu ihm um. »Halt die Klappe!«, fauchte sie. »Halt die Klappe, du Idiot! Sie hat nur geraten! Sie wusste nicht, dass ich hier war! Jetzt weiß sie es!«
    Der arme Ned war am Boden zerstört. »Entschuldige«, murmelte er. »Aber du hast es doch nicht böse gemeint, Lisa, oder doch? Ich sage dir ständig, wenn du einfach zur Polizei gehen würdest …« Er wandte sich wieder zu uns. »Sie wusste nicht, dass er ertrinken würde!«, sagte er. »Herrgott noch mal, sie hätte ihn bestimmt nicht ertrinken lassen! Ich sage ihr ständig, dass die Polizei das verstehen würde!«
    »Wirst du wohl endlich die Klappe halten!«, brüllte sie ihn an, und er verstummte.
    Zu spät schien er zu begreifen, welchen Schaden er angerichtet hatte. Fast tat er mir leid – er sah elend und verwirrt aus. Er war ein Idiot, doch er hatte es gut gemeint. Ich schätze, das ist eine Art Entschuldigung. Allerdings hatte er mit seinen Worten meine ursprüngliche Diagnose bestätigt, dass er nicht allzu hell im Kopf war. Die Polizei würde ganz bestimmt nicht so milde über Lisas Verhalten urteilen, wie er das vorgeschlagen hatte. Andererseits war Dummheit kein Verbrechen. Lisa würde argumentieren, dass es dumm von ihr gewesen war, Ivo allein im Fluss zappeln zu lassen. Allerdings ist es nicht so gewesen, dachte ich mit wachsender Überzeugung.
    »Vielleicht sollten wir alle irgendwohin gehen, wo wir uns ungestört über diese Angelegenheit unterhalten können?«, schlug ich vor.
    »Es gibt nichts, worüber ich mich mit dir unterhalten möchte«, sagte sie mit gepresster, leiser Stimme. »Du hast mir nichts als Scherereien gemacht. Du bist Mickeys Sprachrohr, mehr nicht. Ich habe Mickey gesagt, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will, und ich sage dir jetzt, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben will. Halt dich von mir und meiner Familie fern.«
    »Sie hat recht«, sagte Ned loyal. Doch er sagte es ziemlich nervös, weil er nicht sicher war, was er sagen sollte.
    Ich ignorierte ihn und starrte Lisa in die Augen. »Ich habe etwas, das du willst«, sagte ich und klopfte auf meine Brusttasche.
    Sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht, als ihr dämmerte, was ich meinte.
    »Du hast ihn?«, flüsterte sie und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Dann streckte sie die Hand aus. »Gib ihn her!« Ihre Stimme verwandelte sich in ein schrilles Krächzen.
    »Deine Manieren«, tadelte ich. »Ich bin jemand, der zu seinem Wort steht. Wir hatten eine Vereinbarung, du und ich, erinnerst du dich? Du hast Allerton angerufen, und ich bin für dich nach London gefahren. Wenn hier jemand das Recht hat, genug von jemand anderem zu haben, dann bin ich das. Ich habe genug von dir und deinem Freund … deinen beiden Freunden …« Ich nickte in Richtung von Ned. »Ich habe genug davon, Botengänge für andere zu erledigen. Aber ich habe gesagt, dass ich es mache, und ich habe es gemacht. Ja, ich habe ihn.«
    »Was hat sie von dir?«, fragte der arme alte Ned, der nicht die blasseste Ahnung hatte, worüber wir nun schon wieder redeten.
    »Ihren Pass«, sagte Ganesh einsilbig. Er hatte als unbeteiligter Zuschauer neben mir gestanden und Lisa und Ned beobachtet. Im Verlauf der letzten Minuten jedoch war er ungeduldig geworden, und nun hatte er beschlossen, die Sache zu verkürzen.
    »Wieso hat sie deinen Pass?«, wandte sich Ned an Lisa,

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