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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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erkundigte ich mich.
    Vera schüttelte ihren Haarschopf. »Nicht genug Gepäck«, stellte sie fest. »Kein Reiseführer im Zimmer. Kein Koffer, keine große Tasche. Nur eine kleine Tasche und nicht viele Anziehsachen, und keine Kamera. Kein Camcorder. Alle Touristen haben eine Kamera.«
    »Hey!«, sagte ich indigniert. »Hast du etwa meine Sachen durchwühlt?« Ich hatte zwar in der Vergangenheit oft Detektiv gespielt, doch das bedeutete noch lange nicht, dass es mir gefiel, wenn Vera den Spieß umdrehte und meine Besitztümer in Augenschein nahm.
    »Ich mache sauber«, sagte Vera in rechtfertigender Weise. »Ich putze.«
    »Ja, sicher. Ich reise mit wenig Gepäck, okay? Und ich interessiere mich nicht für Fotografie. Wenn ich ein Bild von irgendetwas möchte, kaufe ich eine Postkarte.« Ich beschloss, ihr meinerseits ein paar Fragen zu stellen. »Wohin gehst du?«
    »Zur Bibliothek«, sagte Vera und hielt ihre Plastiktasche hoch.
    »Okay. Wo ist die?«, hakte ich nach. Es interessierte mich nicht wirklich, doch ich fragte mich, wie weit Vera mich begleiten würde.
    »Im Westgate Centre.«
    »Beryl hat erzählt, dass du hier bist, um dein Englisch zu verbessern«, sagte ich. »Bist du vielleicht eine Studentin dort, wo du herkommst?«
    »Ich bin Studentin an der filozofski fakultet in Zagreb«, antwortete Vera. »Wenn mein Englisch ist gut genug, ich bekomme einen guten Job, im Exportgeschäft oder in der Tourismusbranche. Aber ich bin nicht von Zagreb. Ich bin von Split. Meine Eltern haben eine kleine Restaurant. Vor dem Krieg mit Serbien hatten wir viele ausländische Gäste, Touristen, und jetzt, wo der Krieg vorbei ist, kommen sie wieder. Also, ich habe viele Touristen gesehen, und du bist nicht wie sie.«
    Sie schien absolut entschlossen, das klarzustellen.
    »Ich kann nichts daran ändern«, sagte ich.
    Sie warf mir einen Seitenblick durch halb geschlossene Lider zu. »Wenn du berühmte Bauwerke besuchst, kann ich mit dir kommen. Ich auch sehe mir gerne diese Sachen an.«
    Ich verspürte keine Lust, den ganzen Nachmittag mit ihr durch die Gegend zu trotten. »Das musst du nicht«, sagte ich. »Geh du nur zu deiner Bibliothek. Du hast sicher bessere Sachen zu tun.«
    Das verschaffte mir ein weiteres Stirnrunzeln, doch sie ging weiter, und ich trödelte, bis sie ein ganzes Stück Vorsprung gewonnen hatte.
    Die Erwähnung von Postkarten gegenüber Vera erinnerte mich daran, dass sowohl Ganesh als auch Onkel Hari irgendeine Art von »Das müsstest du sehen«-Nachricht von mir erwarteten. Also erstand ich zwei Postkarten, kritzelte einen Gruß darauf und steckte sie in meine Tasche, um sie in einen Briefkasten zu werfen, bevor ich zurück in mein Hotel ging. Wenn alles glattlief, würde ich morgen Früh hier fertig sein und nach London zurückfahren. Ich würde vermutlich zur gleichen Zeit in Haris Zeitungsladen eintreffen wie meine Postkarten. Doch es ist der gute Wille, der zählt.
    Das Natural History Museum war in einem beeindruckenden Bauwerk untergebracht, das ein Stück weit von der Straße zurück stand. Ich durchquerte den dunklen Eingang, stieg ein paar Stufen hinauf und drückte eine massive dunkle Tür auf, und dabei hatte ich ein Gefühl, als würde ich die Befestigung einer mittelalterlichen Festung durchstoßen, selbst wenn es die viktorianische Idee von Mittelalter war. Ich spähte ins Innere und sah eine riesige Halle vor mir mit Säulen und gotischen Bögen und einer ganzen Armee von Skeletten und ausgestopften Kreaturen in Glasvitrinen. Ich schob mich durch die Tür und betrachtete alles mit offen stehendem Mund. Ich war erleichtert, dass andere Besucher zugegen waren, die sich genauso vorsichtig bewegten wie ich, genauso von Ehrfurcht ergriffen. Ich wäre nicht gerne ganz allein zwischen all den toten Dingen gewesen. Ich folgte dem Beispiel der anderen Besucher und ging zu einer Seite in der Absicht, mich zwischen den Reihen von Exponaten hindurchzuarbeiten. Gerade als ich das Skelett eines Pferdes umrundete, stand ich unvermittelt einem anderen Besucher gegenüber. Wir starrten uns an. Er sprach zuerst.
    »Was machst du denn hier?«
    »Hallo Ned«, erwiderte ich freundlich und versuchte, um ihn herumzugehen, doch er bewegte sich zur Seite und versperrte mir den Weg.
    »Hör mal«, sagte ich so geduldig, wie ich konnte. »Das hier ist wohl kaum der geeignete Ort, um einen Streit anzufangen. Ich will nicht mit dir reden. Bitte akzeptiere das, und lass mich einfach in Ruhe, okay?«
    »Aber ich

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