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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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musstest.«
    »Ned«, sagte ich zu ihm. »Ich weiß ja, dass du es gut meinst, aber es gibt nichts, was du tun könntest. Ich bin froh, dass Lisa jemanden hat, mit dem sie über ihre Sorgen reden kann, aber das ist auch schon alles. Mir gefällt diese Situation genauso wenig wie dir oder Lisa, aber ich muss einen Auftrag erledigen. Sieh es auf diese Weise: Es ist besser, wenn Lisa mit mir redet, als wenn einer von Allertons Muskelmännern herkommt.«
    »Ich will nicht, dass sie nach London zurückgeht!«, sagte er verzweifelt. Für einen Moment sah es aus, als würde er in Tränen ausbrechen.
    »Ich zwinge sie nicht, nach London zurückzukehren. Ich möchte lediglich, dass sie sich mit Allerton unterhält. Überlass die Sache mir, okay?«
    »Ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann«, erwiderte er.
    Ich sagte ihm ganz brutal, dass es, soweit es mich betraf, überhaupt keine Rolle spielte, ob er mir vertraute oder nicht. Meine Antwort schien ihn zu bedrücken, jedoch nicht weiter zu überraschen.
    »Ich muss dir vertrauen, ob ich will oder nicht, stimmt’s?«, sagte er trübselig.
    »Ned«, flehte ich. »Geh wieder zurück an deine Arbeit, und reparier ein paar Gebisse, okay? Ich muss jetzt auch weiter.«
    Ich wandte mich ab und ließ ihn allein bei seinem römisch-britischen Skelett stehen. Während ich die breite Treppe hinunterstieg, hatte ich das Gefühl, als müsste hinter den Säulen hervor jeden Moment anschwellende Musik erklingen – doch außer dem Schnattern von Kinderstimmen und dem Klicken der Kameras japanischer Touristen blieb alles still.
    Ich suchte ein Postamt, erstand Briefmarken für meine Karten und warf sie ein. Es war später Nachmittag, als ich endlich wieder im Hotel war. Ich war verschwitzt und müde, deswegen nahm ich eine Dusche und ließ mich anschließend auf mein Bett fallen, um mich ein wenig auszuruhen, bevor ich mich fertig machte, um auszugehen und etwas zu Abend zu essen. Ich hoffte, dass meine Unterhaltung mit Ned im Museum wenigstens dazu gut gewesen war, dass er sich aus der Geschichte von nun an heraushielt und Lisa und mich die Dinge auf unsere Weise regeln ließ. Doch darin sollte ich mich unglücklicherweise irren, wie ich schon sehr bald herausfand. Früher, als ich erwartet hätte.
    Ich verließ das Haus gegen halb sieben, und dort stand er, lungerte auf der Straße herum, lehnte an einer Garagenwand und sah so fehl am Platz aus, dass ich mich wunderte, wieso niemand die Polizei angerufen und eine verdächtige Gestalt gemeldet hatte.
    »Was denn jetzt noch?«, stöhnte ich.
    Er fixierte mich mit einem streitlustigen Blick und verschränkte die muskulösen Arme vor der Brust. »Ich war bei den Stallards. Ich wusste, dass du mit Lisa gesprochen haben musst, aber mir war nicht klar, dass du tatsächlich bei ihr zu Hause warst und dich auch mit Paul und Jennifer unterhalten hast. Sie haben von deinem Besuch geschwärmt, als wäre es das schönste Ereignis seit Wochen gewesen, na ja, zumindest seit Lisa wieder nach Hause gekommen ist. Nach dem, was du im Museum gesagt hast, war ich bereit, dir eine Chance zu geben. Aber ich hatte von Anfang an recht mit meiner Meinung über dich.«
    »Ned«, sagte ich. »Ich kann dich nicht daran hindern, so zu schwadronieren. Aber ich habe allmählich die Nase voll davon, jedes Mal über dich zu stolpern, wenn ich irgendwo hingehe. Ich möchte jetzt essen gehen. Wenn du willst, kannst du mitkommen und reden, während ich das tue, aber es wird dich nicht weiterbringen. Ich bin hungrig, und ich sehe nicht ein, warum ich hungrig an einer Straßenecke stehen und mir dir streiten soll.«
    Er sah mich weniger streitlustig und ein klein wenig zufrieden mit sich selbst an. Er glaubte offensichtlich, dass er einen wichtigen Teilsieg errungen hatte, doch es war ein unbedeutender, wie er schon bald herausfinden würde. Wir gingen zu dem Weinlokal, wo ich schon zweimal gegessen hatte. Ich bestellte mir erneut einen griechischen Salat, und er entschied sich für Pasta. Ein gemeinsames Essen hat zur Folge, dass sich die Leute ein wenig entspannen, deswegen all die Geschäftsessen oder die romantischen Dinners bei Kerzenlicht. Bei beiden Gelegenheiten kommen die Menschen zu Übereinkünften, die sie unter anderen Umständen vielleicht nicht treffen würden.
    Ich hatte mich einverstanden erklärt, Ned anzuhören, doch ich hatte nichts davon gesagt, dass ich selbst ebenfalls reden würde. Also machte ich mich schweigend über meinen Salat her, und nachdem er

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