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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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will mit dir reden!«, begehrte er auf und streckte den Unterkiefer vor, während er rot anlief. Er gehörte zu jener Sorte von Leuten, mit denen man nicht argumentieren konnte. Der richtige Ausdruck lautet »störrisch wie ein Maulesel«, und er schien, wie für ihn gemacht. Ich bin selbst ziemlich störrisch insofern, als dass ich mich an einen einmal gefassten Entschluss halte. Trotzdem bemühe ich mich, mit Verstand an die Dinge heranzugehen. Bei Ned war das anders. Er sah ein Ziel vor Augen und stürmte darauf zu. Ein richtiger Betonschädel.
    »Nicht jetzt«, sagte ich. Eigentlich meinte ich »niemals«, aber »nicht jetzt« war weniger konfrontierend. Verstehen Sie, was ich meine? Es gibt Hindernisse, denen man besser ausweichen sollte.
    »Doch, jetzt!«, widersprach Ned laut.
    »Warum bist du nicht auf deiner Arbeit?«, fragte ich ihn. »Falsche Zähne machen?«
    Er lief womöglich noch dunkler an. »Es ist eine hoch präzise Arbeit …«
    »Ned«, unterbrach ich ihn. »Es ist mir egal, okay? Es ist mir völlig gleichgültig, ob du auf der Arbeit bist oder nicht, ob du den faszinierendsten Job auf der Welt hast oder den langweiligsten, den man sich nur denken kann. Du könntest von mir aus ein … ein Trapezkünstler sein oder ein Polarforscher, es würde mich immer noch nicht interessieren.«
    »Das ist mir auch völlig gleichgültig«, entgegnete er unerwartet. »Ich würde mich unter anderen Umständen auch nicht für dich interessieren. Aber ich interessiere mich für Lisa Stallard, und das tust du auch, also haben wir ein gemeinsames Gesprächsthema, okay? Deswegen müssen wir miteinander reden. Wenn du es genau wissen willst, ich mache eine späte Mittagspause. Unser Zusammentreffen scheint irgendwie vorherbestimmt zu sein, wie?«
    »Erspar mir das!«, flehte ich. »Als Nächstes erzählst du noch irgendwas von Blicken quer durch einen mit Menschen gefüllten Raum. Also schön, reden wir. Ich glaube an die Freiheit der Rede. Aber ist das hier wirklich der beste Ort dazu?«
    Wenn ich ihn schon auf andere Weise nicht loswerden konnte, dann musste ich ihm die Gelegenheit geben, zu sagen, was er vorbereitet hatte. Ich war sicher, dass es eine scharf formulierte Aufforderung sein würde, Oxford auf der Stelle zu verlassen und nicht wieder zurückzukommen. Wenn es also sein musste, dann sollte er es mir sagen. Es würde keinen Unterschied machen. Ich würde in Oxford bleiben, bis ich erreicht hatte, weswegen ich hergekommen war.
    »Ich bin oft in diesem Museum«, informierte er mich. »Ich arbeite nicht weit von hier. Ich interessiere mich für Knochen und Zähne.«
    Natürlich, was sonst. »Ich bin nur wegen der Sehenswürdigkeiten hier. Ich bin Touristin in dieser Stadt«, antwortete ich.
    »Ich weiß, was du in Oxford machst«, gab er zurück. »Und du bist keine Touristin. Du bist im Auftrag von Allerton hier, und du machst nur Scherereien.«
    An diesem Punkt wurden wir von einer Gruppe japanischer Touristen gestört. Als sie vorbei waren, nahm ich die Konversation wieder auf.
    »Ich wünschte, du würdest dich aus dieser Sache heraushalten«, sagte ich. »Lisa übrigens auch.«
    »Ich kenne Lisa besser als du!«, entgegnete er ärgerlich, und neue Röte stieg bis zu den Wurzeln seines wirren Haarschopfs.
    Eine Gruppe von Kindern in Begleitung einer kompetent erscheinenden Frau tauchte auf und zwang uns erneut zu einer Pause.
    »Hör zu«, sagte Ned. »Wie ich bereits sagte, ich wollte eine Chance, mit dir zu reden. Gehen wir nach oben, dort ist es ruhiger.«
    Ich folgte ihm zu einer breiten Treppe in einer Ecke der Halle, und wir gingen nach oben, wo wir uns auf einer Galerie wiederfanden, die sich über drei Seiten der Halle zog.
    »Das ist interessant«, sagte Ned und war vorübergehend abgelenkt. Er deutete auf eine Vitrine.
    Ich ging hin, um hineinzusehen, und wie nicht anders zu erwarten – ein weiteres Skelett, ein menschliches Skelett diesmal, das zusammengefallen auf einer Schicht Sand lag. Die Beine waren geknickt, die Rippen teilweise zusammengefallen und der Kopf zur Seite verdreht. Ich fühlte mich an die Ringelnatter im Garten der Stallards erinnert, die zusammengerollt unter dem Wellblech geschlummert hatte.
    »Das ist römisch-britisch«, sagte Ned mit begeistertem Unterton. »Sieh nur, man kann die Zähne sehr gut erkennen.«
    »Einige sind ausgefallen«, bemerkte ich und deutete auf zwei Molaren, die neben dem Kiefer im Sand lagen.
    »Wunderbarer Blick auf die Wurzeln«, sagte Ned. »Es

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