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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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unwiderlegbare Beweise – und manchmal reichten ihnen selbst die nicht. Dieser hier schien wenigstens Humor zu besitzen. »Was haben Sie denn bis jetzt herausgefunden?«, fragte Kincaid ohne allzu große Erwartungen.
    »Der Alarm wurde um null Uhr sechsunddreißig registriert«, begann Farrell höchst bedächtig, wobei er die spürbare Ungeduld der hageren Inspector Bell ebenso ignorierte wie den Nieselregen, der nun wieder kontinuierlich stärker wurde. Kincaid mutmaßte, dass es ihrer Laune nicht gerade zuträglich wäre, wenn sie bis auf die Haut nass würde.
    Das traf auch auf ihn selbst zu, und er sehnte sich allmählich nach einem heißen Kaffee.

    »Jemand aus dem Nachbarhaus hat das Feuer gemeldet – hat aus dem Fenster einer dieser Wohnungen dort geschaut und die Flammen bemerkt«, fuhr Farrell fort und deutete mit einem Kopfnicken auf ein angrenzendes Gebäude von ähnlicher Bauweise, wenngleich weniger kunstvoller Ausführung. Zusammen hatten die beiden Häuser eine Bastion der Eleganz gegen die wuchernden Ladenfronten aus Beton gebildet.
    »Könnte es der Brandstifter gewesen sein?«, fragte Kincaid, der sehr wohl wusste, dass die Täter oft selbst die von ihnen gelegten Feuer meldeten.
    »Eher unwahrscheinlich. Laut Zentrale war es eine Frau, und im Hintergrund waren angeblich kleine Kinder zu hören.«
    »Und es wurden keine verdächtigen Personen in der Nähe gesichtet, als die Feuerwehr eintraf?«
    »Nein, und bis zum Brandort brauchten sie weniger als drei Minuten. Die Wagen kamen von der Feuerwache Southwark, die ist nur ein kurzes Stück die Straße rauf. Der Zugführer meinte, das Feuer habe vor ihrem Eintreffen schon etwa zehn bis fünfzehn Minuten gebrannt. Es hatte sich bereits im Erdgeschoss ausgebreitet und begann gerade auf die oberen Stockwerke überzugreifen.«
    »Die Tür war nicht verschlossen.« Kincaid drehte sich verblüfft um, als er die leise Stimme hinter seinem Rücken vernahm. Da stand eine junge Frau in Jeans und Anorak. Ihr strohblondes Haar war zu einem Pferdeschwanz gebunden, und sie sah müde aus; ihre Augen waren rot gerändert. »Ich bin Oberfeuerwehrfrau Rose Kearny von der Feuerwache Southwark«, erklärte sie, als sie ihre verständnislosen Mienen bemerkte. »Mein Kollege und ich waren als Erste am Brandort. Im Angriffstrupp.«
    Farrell schien ihr etwas unordentliches Erscheinungsbild zu taxieren. »Sie haben also gerade erst Ihre Wache beendet, oder?«
    »Ja, Sir. Ich wollte mich bloß vergewissern, dass die Ablösung
alles unter Kontrolle hat.« Kearny lächelte, trippelte aber zugleich nervös hin und her, als ob ihre kritischen Blicke ihr unangenehm wären. »Und ich dachte mir, falls Sie irgendwelche Fragen hätten, müssten Sie nicht bis heute Abend warten, wenn unsere Staffel wieder Dienst hat.«
    »Sie interessieren sich für Brandermittlung?«, fragte Farrell leicht amüsiert.
    »Ja, Sir.« Die junge Frau hielt seinem Blick unerschrocken stand, das Kinn in die Höhe gereckt. Ihr Gesicht war so sauber geschrubbt, dass es rosig glänzte, doch ihr bloßer Hals zeigte noch ein paar Rußspuren, und dieser auffallende Kontrast machte sie Kincaid gleich noch sympathischer. Sowohl Cullen als auch Martinelli beäugten sie mit offensichtlichem Interesse, doch sie schien es nicht zu bemerken.
    »Wurden irgendwelche Personen im Gebäude gemeldet, als Sie hineingingen?«, fragte Farrell.
    »Nein, Sir. Wir haben nur eine routinemäßige Suche durchgeführt und versucht, eine Leine für den Schlauch zu legen. Aber dann wurde es wirklich sehr heiß, und als Simms und ich das Gebäude gerade räumen wollten, bin ich praktisch über … sie gestolpert.« Sie verzog ein wenig das Gesicht. »Wir haben gleich gesehen, dass jede Hilfe zu spät kam.«
    »Haben Sie Benzingeruch bemerkt, bevor Sie hineingingen?«, wollte Martinelli wissen.
    Kearny runzelte die Stirn, dann schüttelte sie den Kopf. »Nicht dass ich wüsste. Und später hatte ich ja meine Schutzmaske auf …«
    »Sie sagten, Sie hätten die Vordertür offen vorgefunden«, sagte Kincaid. »Gibt es mehr als einen Eingang?«
    »Es gibt noch einen Seiteneingang«, antwortete Farrell und deutete auf die schmale Gasse zu ihrer Rechten. »Auch diese Tür war unverschlossen, als wir hier eintrafen. Sie weist keinerlei Beschädigung auf, und vom Einsatzteam hat auch niemand berichtet, dass sie irgendeine Tür aufbrechen mussten.«

    »Dann hat also jemand die Türen geöffnet, der einen Schlüssel hatte?«
    »Das kann man zu

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