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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Zwischenwänden stehen geblieben waren. Die Brandspuren an den Pfosten sahen recht oberflächlich aus, aber er warf dennoch einen besorgten Blick zur Decke.
    Dann erblickte er zur Linken einen großen, unregelmäßigen Haufen, in dem bei näherem Hinsehen grotesk entstellte Umrisse von Möbeln zu erkennen waren. Geschwärzte Sprungfedern und andere Metallteile ragten kreuz und quer aus der Masse hervor und ließen sie wie eine bizarre moderne Skulptur erscheinen.
    Martinelli löste sich von der Gruppe und murmelte seinem Hund aufmunternde Worte zu, während er sich mit vorsichtigen Schritten zu einem Rundgang an den Wänden entlang aufmachte.
    »Sagen Sie uns, was Sie gesehen haben«, forderte Farrell Rose Kearny auf.
    »Wir konnten nichts sehen. Höchstens einen halben Meter weit. Der Rauch war schwarz und hing sehr tief.« Sie drehte sich langsam im Kreis und sah sich aufmerksam im Raum um. »Wir müssen schnurgerade hineingegangen sein, aber nach ein paar Metern blieb uns nur noch die Leine als Orientierung.
Wir wussten nicht, dass es hier keine Wände gab, und deshalb glaubte ich, ich sei auf eine Wand oder eine Art Raumteiler gestoßen, als ich da hineingelaufen bin« – sie deutete auf den Möbelstapel. »Dann habe ich gemerkt, dass es sich weich anfühlte, aber es hat trotzdem noch ein paar Sekunden gedauert, bis der Groschen fiel – man rechnet ja nicht damit, dass Möbel einem bis weit über den Kopf reichen.«
    Auf Einladung eines Bekannten, der bei der Feuerwehr arbeitete, war Kincaid einmal bei einer Übung in einen Schutzanzug geschlüpft und mit in das brennende Haus gegangen. Bei der Erinnerung an die sengende Hitze und die völlige Orientierungslosigkeit schüttelte es ihn immer noch, doch die Erfahrung hatte ihm einen enormen Respekt vor jedem eingeflößt, der es fertig brachte, sich tagtäglich solchen Situationen auszusetzen.
    »Wo hat es am heißesten gebrannt?«, fragte Farrell. »Konnten Sie das feststellen?«
    »Das Feuer war überall – es war kurz vor dem Flashover. Aber« – Kearny runzelte die Stirn und nickte in Richtung des Möbelstapels – »ich würde sagen, dort drüben war es am intensivsten.«
    An die kleine Gruppe von Zuhörern gewandt, sagte Farrell: »Das Erste, was wir bei einer Brandermittlung tun, ist, den Brandherd zu identifizieren. Sehen Sie.« Er deutete auf den Fußboden rings um die Möbel herum. »Sie können erkennen, dass die Verkohlung hier am tiefsten ist, als ob es hier am längsten gebrannt hätte. Und dort« – er nickte zur rückwärtigen Wand hin, vielleicht einen Meter hinter den übereinander geschichteten Möbeln – »das V-Muster, können Sie das erkennen?«
    Jetzt, da er darauf aufmerksam gemacht worden war, konnte Kincaid es in der Tat ausmachen: einen Bereich, in dem der Ruß eine Spur heller war und der sich von unten nach oben weitete.

    »Ein Feuer pflanzt sich gewöhnlich nach außen und nach oben fort, und nahe dem Ursprung brennt es länger und intensiver als anderswo. Austretende Gase hinterlassen typischerweise ein solches Muster, aber es gibt natürlich auch andere Indikatoren.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass das Feuer in den aufgestapelten Möbeln angefangen hat?«, fragte Inspector Bell, die ihr Interesse nicht länger verbergen konnte. Sie trat ein paar Schritte vor, sodass sie nun vor Kincaid stand.
    »Das wäre meine Vermutung, aber das verrät uns noch nicht, ob die Entzündung vorsätzlich oder zufällig erfolgte.«
    »Aber wenn es in den Möbeln angefangen hat, dann muss es sich doch gewiss um Brandstiftung handeln«, beharrte Bell.
    »Nicht unbedingt. Zunächst einmal: Solange wir nicht mit dem Vorarbeiter gesprochen haben, können wir nicht wissen, ob die Möbel von den Bauarbeitern oder von einem Unbekannten hier gestapelt wurden.« Farrell zählte die einzelnen Punkte seiner imaginären Liste an den Fingern ab. »Und zweitens – selbst wenn es die Arbeiter waren, die diese Möbel so zurückgelassen haben, wissen wir immer noch nicht, ob der Brand durch ein Versehen oder absichtlich ausgelöst wurde. Die Schaumstofffüllungen dieser Kissen und Matratzen sind hoch entzündlich. Möglicherweise hat einer der Arbeiter eine glimmende Zigarettenkippe fallen lassen. Oder es ist ein Funke von den Leitungen übergesprungen, die sie herausgerissen haben.« Er deutete auf ein Kabel, das lose von der Decke herabhing, zuckte mit den Achseln und rief Martinelli zu: »Schon irgendwas gefunden?«
    »Nein. Sie kann keine klare Witterung

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