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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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»Es wird alles gut, Kit. Wir werden es schon irgendwie schaffen.«
    Sein Blick verriet ihr, dass er genau wusste, was für ein leeres Versprechen das war; und als sie ihn umarmen wollte, wand er sich unwillig. Sie sah ihm nach, und als er durchs Schultor ging, überkam sie plötzlich ein Gefühl vollkommener Hilflosigkeit, gefolgt von einer rasenden Wut.
    In diesem Zustand hatte sie sich nicht zugetraut, die Nerven zu behalten, wenn sie mit Kincaid telefonierte, und so hatte sie Doug Cullen angerufen, um ihn nach dem Weg zum Tatort
zu fragen. Sie hatte sich den Nachmittag von Terminen freigehalten, da sie nicht wissen konnte, wie lange die Anhörung dauern würde, und sie sagte sich, dass alles, was sich in der Zwischenzeit auf ihrem Schreibtisch angesammelt hatte, auch noch ein bisschen länger warten konnte. Sie wollte auf jeden Fall nach Southwark fahren.
    Nun schlüpfte sie unter dem Absperrband hindurch, mit dem die mit Unrat übersäte Asphaltfläche eingefasst war, und blieb eine Weile stehen, bis sie Kincaids Gestalt in der kleinen Gruppe ausgemacht hatte, die sich am anderen Ende des Grundstücks um eine Zeltplane drängte. Das Blitzlicht eines Fotografen erhellte für einen Sekundenbruchteil ihre Gesichter, und nun erkannte sie auch Kate Ling und Maura Bell.
    In diesem Moment hob Kincaid den Kopf, und als er sie erblickte, kam er ihr rasch entgegen.
    Das Begrüßungslächeln erstarb ihm auf den Lippen, als er ihr Gesicht sah. »Gemma – ist alles in Ordnung? Wie ist es gelaufen?«
    »Es war die reinste Katastrophe. Es ist verdammt beschissen gelaufen, wenn du’s genau wissen willst.« Ihre ganze aufgestaute Wut und die Sorge um Kit machten sich in einer Flut bitterer Worte Luft. »Es hätte nicht schlimmer sein können, wenn wir zwei Massenmörder mit Blut an den Händen wären. Eugenia hat völlig glaubhaft gewirkt, während wir als verantwortungslose Eltern dagestanden haben – wobei wir in den Augen der Richterin noch nicht mal berechtigt sind, uns überhaupt als Kits Eltern zu bezeichnen. Ohne einen Beweis, dass du Kits leiblicher Vater bist …«
    »Ich werde mit ihr reden. Ich kann ihr erklären …«
    »Und das Schlimmste war, dass zumindest ein Teil von dem, was sie gesagt hat, wahr ist. Ian ist verantwortungslos. Und wir sind nicht immer für Kit da. Du warst heute zum Beispiel nicht für ihn da.«
    Kincaid schien am Boden zerstört, und wenn Gemma die
Absicht gehabt hatte, ihn zu verletzen, dann wusste sie, dass sie ihr Ziel erreicht hatte.
    »Ich weiß, dass ich ihn enttäuscht habe«, brachte er tonlos hervor, und flehend fügte er hinzu: »Ich werde es irgendwie wieder gutmachen. Die Richterin wird bestimmt ein Einsehen haben.« Er deutete auf die Gruppe, die um die Leiche herumstand. »Ich konnte einfach nicht weg. Ich hatte keine Wahl.«
    »Du hattest die Wahl. Und du hast dich für den Job entschieden«, schleuderte sie ihm entgegen. Doch noch während sie es sagte, sah sie, wie Beverly Browns schmächtiger Körper auf einen Leichensack gehoben wurde, und sie fragte sich, ob sie sich an seiner Stelle nicht ebenso entschieden hätte.
     
    Als Kincaid und Maura Bell an der Tür des Frauenhauses klingelten, ertönte sofort der Summer. Die Treppe kam ihm noch steiler vor als beim letzten Mal, das Treppenhaus noch feuchter und stickiger. Seine Beine fühlten sich an, als seien sie aus Blei, und sein Hemd klebte ihm am Rücken. Das schlechte Gewissen plagte ihn, wenn er an Gemmas Worte dachte, und er war Maura dankbar, dass sie so getan hatte, als habe sie ihre öffentlich ausgetragene Auseinandersetzung nicht mitbekommen.
    Kath Warren wartete schon im Flur auf sie. Ihre Miene war besorgt.
    »Wir haben gerade eben die Polizei angerufen«, sagte sie. »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Sie so schnell hier sein würden.«
    »Wieso? Was ist denn passiert?«, fragte Kincaid, als sie ihr ins Büro folgten. Kath Warren räumte einen Stapel Akten von einem Stuhl, doch sowohl Maura als auch Kincaid schlugen das Angebot, sich zu setzen, aus.
    Jason Nesbitt telefonierte gerade, doch als er sie sah, beendete er rasch das Gespräch und stand auf, um ihnen die Hand
zu geben. »Es geht um Mouse«, sagte er. »Beverly Brown. Sie scheint verschwunden zu sein. Die Mädchen sind heute Morgen aufgewacht und haben ihre Mama vermisst – das heißt, dass sie irgendwann in der Nacht das Haus verlassen haben muss.«
    »Ich dachte, die Frauen müssten sich in eine Liste eintragen?«, entgegnete Kincaid mit einem

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