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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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sehr wohl, wie er in dieser Angelegenheit denkt. Ich habe ebenfalls das recht ungewöhnliche Gesuch von Christophers Vater zur Kenntnis genommen, in dem er darum bittet, dass Ihnen, Ms. James, und Mr. Kincaid gestattet werden soll, für Christopher bis zum Eintritt der Volljährigkeit zu sorgen.
    Es widerstrebt mir ganz grundsätzlich, eine augenscheinlich stabile häusliche Situation auseinander zu reißen, insbesondere, wenn das betreffende Kind einen Verlust erlitten hat.« Sie fixierte Gemma mit strengem Blick. »Aber die Anforderungen Ihres Berufs sind nicht nur hoch, sondern auch unberechenbar, wie Mr. Kincaid heute demonstriert hat, und da Sie beide im höheren Dienst bei der Kriminalpolizei tätig sind, bin ich mir nicht sicher, ob Sie Christopher das häusliche Umfeld bieten können, das er braucht. Und da keiner von Ihnen beiden mit dem Jungen blutsverwandt ist und wir nicht wissen, was Christophers Mutter für ihn gewollt hätte, bin ich geneigt, den Antrag seiner Großeltern auf Zuerkennung des Sorgerechts zu prüfen.«

    Gemma spürte, wie Kit förmlich zurückprallte. Sie legte ihm beschwichtigend die Hand auf den Arm und beugte sich vor. »Euer Ehren, darf ich dazu etwas sagen?« Als Richterin O’Donnell nickte, fuhr sie fort: »Sie haben Recht. Unser Beruf ist sehr belastend und schwer berechenbar. Aber wir sind schließlich zu zweit, und wir haben es bisher noch immer einrichten können, dass wenigstens einer von uns da war …«
    »Das ist ja so weit alles schön und gut. Aber Sie werden mir verzeihen, Ms. James, wenn ich bemerke, dass Sie und Mr. Kincaid anscheinend nicht die Absicht haben, eine dauerhafte Bindung einzugehen.«
    Vor Gemma schien sich ein schwarzer Abgrund aufzutun. Was konnte sie darauf antworten? »Ich …«
    »Und dann ist da die Frage von Christophers Schulbildung. Seine Großeltern haben dem Gericht versichert, dass sie über die Mittel verfügen, ihn auf ein Internat zu schicken …«
    »Ich will aber nicht ins Internat«, platzte Kit heraus, und Tränen der Wut stiegen ihm in die Augen. »Es gefällt mir da, wo ich bin …«
    »Euer Ehren.« Eugenia ergriff zum ersten Mal das Wort. »Es ist genau dieses respektlose Benehmen, das uns Sorgen bereitet. Christopher lebt in einem Haushalt, wo so etwas offenbar als akzeptabel gilt. Und er wird auch nicht dazu angehalten, ein Interesse an seiner Zukunft an den Tag zu legen, wie es für einen Knaben seines Alters angemessen wäre …«
    »Du hast doch keine Ahnung!«, schrie Kit seine Großmutter an. »Ich gehe nach Cambridge. Viele Schüler von Gesamtschulen kriegen einen Studienplatz in Cambridge …«
    Richterin O’Donnell klopfte einmal scharf mit den Knöcheln auf den Tisch. »Das reicht, Junge. Ich gestatte keine Temperamentsausbrüche in meinem Amtszimmer, und ich lasse mich davon auch nicht beeinflussen.« Nachdem Kit klein beigegeben hatte und schweigend die Fäuste im Schoß ballte, wandte sie sich an Eugenia. »Mrs. Potts, es gibt mir zu denken,
dass Christopher Ihnen gegenüber offenbar ausgesprochen feindselig eingestellt ist.«
    Eugenia schien unter ihrem Make-up zu erbleichen, aber sie lächelte dennoch. »Er hegt einen kindlichen Groll wegen einer alten Geschichte mit einem Hund – ich bin mir sicher, dass er mit der Zeit darüber hinwegkommen wird.«
    Miles Kelly legte Kit rasch die Hand auf die Schulter, als fürchtete er, der Junge würde sich nicht beherrschen können, und sagte: »Euer Ehren, dürfte ich Sie daran erinnern, dass Kits Vater, Ian McClellan, der Meinung ist, Mr. und Mrs. Potts hätten Kit in der Zeit nach dem Tod seiner Mutter nie den notwendigen seelischen Beistand gewährt.«
    »Sie dürfen mich erinnern, so viel Sie wollen, Mr. Kelly, aber das heißt noch lange nicht, dass ich glauben muss, was Sie sagen. Mir scheint, dass Mr. McClellan selbst in Sachen seelischer Beistand kein sehr gutes Beispiel abgegeben hat, als er eine Dozententätigkeit in Kanada annahm und seinen Sohn in England zurückließ.«
    Eugenia zischelte Cavanaugh aufgeregt etwas ins Ohr, und als sie sich wieder zurücklehnte, wandte er sich an die Richterin. »Ist Euer Ehren bekannt, dass Mr. McClellan und die verstorbene Mrs. McClellan zum Zeitpunkt ihres Todes in Trennung lebten? Mehr noch, dass Mr. McClellan zu dieser Zeit in Südfrankreich mit einer jungen Frau zusammenlebte? Wir sind der Ansicht, dass dieses Verhalten einen fortgesetzten Mangel an Verantwortungsbewusstsein seinem Sohn gegenüber demonstriert …«
    »Es

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