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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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– ein Farbengeschäft.« Sie zeigte auf einen Punkt in der Nähe der Blackfriars Road. »Das hat zwei Tage lang gebrannt und auf zwei angrenzende Gebäude übergegriffen.«
    »Und das fünfte Feuer?«
    »Ein Lagerhaus in der Nähe der Hay’s Galleria, wo Stoffe für eine Kleiderfabrik aufbewahrt wurden. Hat natürlich gebrannt wie Zunder.«
    »Und Sie glauben, dass das Feuer von letzter Nacht Nummer sechs war«, sagte Kincaid, inzwischen ganz Ohr. »Wie sah es denn bei den ersten fünf Bränden mit dem Zugang zum Gebäude aus?«
    »In keinem Fall gab es Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen.
Das einzige Gebäude mit einer Alarmanlage war das Lagerhaus, aber es handelte sich um einen Altbau, und die Anlage war nicht sehr kompliziert.«
    »Und wie kommen Sie nun darauf, dass es da eine Verbindung geben könnte? Warum kann es sich nicht um eine Serie von Unglücksfällen handeln? Oder, falls es tatsächlich Brandstiftung war, um Fälle von Versicherungsbetrug, die nichts miteinander zu tun haben?«
    »Bei den ersten beiden kann Versicherungsbetrug ausgeschlossen werden. Die Lagerhalle wurde nicht mehr benutzt, die Wohnung stand leer. Bei den übrigen ist es eine Möglichkeit, aber wenn es da finanzielle Probleme oder Unregelmäßigkeiten mit der Versicherung gegeben hätte, wären die Brandermittler dem bestimmt nachgegangen. Und was die Verbindungen zwischen den Fällen betrifft …« Rose schluckte den letzten Bissen ihres Scones hinunter und beugte sich zu ihm vor. »Was haben alle diese Brände gemeinsam?«
    Kincaid kam sich vor wie ein begriffsstutziger Schüler. »Abgesehen davon, dass keine Brandstiftung nachgewiesen werden konnte? Ich weiß es nicht. Aber ich glaube, Sie können es kaum erwarten, mich aufzuklären.«
    »Okay.« Sie sah ihn an und lächelte spitzbübisch. »Die meisten Leute glauben, dass alle Brandstifter kanisterweise Benzin verschütten und das Feuer dann per Zeitzünder auslösen, aber das trifft keineswegs immer zu. Ein Profi benutzt normalerweise das brennbare Material, das er vor Ort vorfindet, und je einfacher die Zündmethode, desto besser. Wenn Sie einen ordentlichen Stapel Brennmaterial haben, müssen Sie nur eine sehr geringe Menge Brandbeschleuniger verwenden, um das Feuer zu starten, und nach dem Brand wird nichts mehr davon übrig sein. Sie gießen ein wenig Benzin oder Petroleum auf einen Haufen lose zusammengeknülltes Papier oder ein paar Kartons, halten ein Feuerzeug dran, und fertig!« Sie lehnte sich sichtlich zufrieden zurück.

    Kincaid steckte sich den letzten Bissen von seinem Sandwich in den Mund, während er über das nachdachte, was sie gesagt hatte. »Und in allen diesen Gebäuden war genügend brennbares Material vorhanden, und sie boten alle die Garantie, dass sich aus einer kleinen Flamme ohne weiteres Zutun ein loderndes Feuer entwickeln würde?« Sie nickte. »Angenommen, Sie haben Recht«, fuhr er fort. »Wieso glauben Sie, dass das Feuer von letzter Nacht in das Schema passt?«
    »Es lässt sich kaum ein besseres Brennmaterial finden als ein Stapel alter Möbel mit Schaumstoffpolsterung. Die Sachen waren hoch entzündlich und so aufgestellt, dass eine maximale Flammenentwicklung garantiert war. Es waren ideale Voraussetzungen. Und die Zeiträume zwischen den Bränden sind zunehmend kürzer geworden. Zwischen dem letzten Lagerhausbrand und diesem hier lagen nur zwei Wochen.«
    Er konnte sehen, worauf das alles hinauslief, und es gefiel ihm ganz und gar nicht. »Sie wollen also sagen, dass wir es Ihrer Ansicht nach mit einem Profi zu tun haben, und dass er sich von Mal zu Mal steigert? Ein Serienbrandstifter also?«
    Der selbstzufriedene Ausdruck wich von ihrem Gesicht. »Ich könnte mich natürlich irren. Aber …«
    »Aber wenn Sie nun zufällig richtig lägen, wäre das unmöglich zu beweisen.«
    »Tja, da haben Sie wohl Recht. Es sei denn, es gäbe noch irgendwelche Zeugen, die sich bis jetzt nicht gemeldet haben. Oder gerichtlich verwertbare Spuren an den Brandstätten, nach denen bisher noch nicht gezielt gesucht wurde.« Rose wirkte zunehmend unglücklich, wie sie mit ihrem Teelöffel das Muster der Tischdecke nachzeichnete, um schließlich den Löffel hinzulegen und ihre Papiere zusammenzuraffen. »Es tut mir Leid. Damit können Sie nicht sehr viel anfangen, nicht wahr?«
    Es gab Argumente, die gegen ihre Theorie sprachen, aber er fand keineswegs, dass man sie so einfach abtun konnte. »Vielleicht nicht«, sagte er, »aber das heißt noch nicht,

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