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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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sie: »Okay. Ich schätze mal, die Gefahr, dass ich in einer Teestube jemanden treffe, den ich kenne, ist eher gering.« Zum ersten Mal lächelte sie ein wenig.
    »Es ist doch hoffentlich nicht gegen Ihre Vorschriften, mit
einem Detective von Scotland Yard gesehen zu werden?«, fragte er, als sie auf die Southwark Street hinaustraten und sich nach Osten wandten.
    »Nicht, solange Sie es sind, der auf mich zugeht, aber ich würde mir trotzdem lieber die langwierigen Erklärungen sparen.«
    Bald standen sie vor dem Lokal, an das Kincaid sich erinnerte. Er sah jetzt, dass es nicht nur eine Teestube war, sondern dass sie auch über einen Ausstellungsraum zur Geschichte des Tees und über eine Sammlung alter Teekannen verfügte; sie konnten jedoch das Restaurant benutzen, ohne eine Eintrittskarte für die Ausstellung zu lösen. Sichtlich erleichtert schlüpfte Rose hinein.
    Nachdem sie an einem freien Tisch im hinteren Teil der Teestube Platz genommen und bestellt hatten – Tee und Sandwichs für ihn, Tee und ein Scone für sie -, sagte er: »Wer Sie so sieht, muss denken, dass Sie sich vor einem eifersüchtigen Freund verstecken wollen.«
    »Lieber so was, als es mir mit meinem Chef verderben. Oder mit den Kollegen – das ist noch schlimmer. Aber nein, da gibt es niemanden. Weder eifersüchtig noch sonst irgendwas.«
    Er fragte sich, was sie wohl dazu bewegt hatte, eine Bestrafung oder den Unmut ihrer Kollegen zu riskieren, doch er hielt es für besser, sie nicht zu drängen, bis sie sich ein wenig entspannt hatte. »Sind Sie die einzige Frau in Ihrer Wache?«
    »Im Moment ja. Als ich hier angefangen habe, gab es da noch eine, die gerade in der Probezeit war, aber sie wurde später versetzt.«
    »Da haben Sie es sicher nicht leicht.«
    Rose zuckte mit den Achseln, während die Bedienung ihren Tee brachte. »Nicht immer, aber es ist auch nicht mehr so wie früher. Bei der Feuerwehr hat sich schon einiges getan. Mag sein, dass es unter den Alten noch welche gibt, die finden, dass Frauen auf der Wache nichts verloren haben, aber
auch die wissen, dass die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten ist. Und die guten Leute in den Führungspositionen, wie mein Chef zum Beispiel, haben längst erkannt, dass Frauen Qualitäten einbringen, die genauso wichtig sind wie schiere Körperkraft. Das soll nicht heißen, dass ich ein Schwächling bin«, fügte sie mit einem weiteren zaghaften Lächeln hinzu. »Aber ich glaube, das mit der Muskelkraft wird leicht überschätzt. Wenn’s darum geht, Schläuche zu schleppen und Leitern zu stemmen, brauche ich mich vor keinem zu verstecken, aber es gibt schließlich auch technische Hilfen, die Frauen – oder auch weniger kräftigen Männern – die Arbeit erleichtern. Ich finde, es kommt doch letzten Endes nur darauf an, dass die Aufgaben so effektiv wie möglich durchgeführt werden. Das bringt mehr Sicherheit für das Personal, und genauso für die betroffenen Personen und die Gebäude.« Ihr Gesicht strahlte vor Eifer und Engagement, und Kincaid hoffte unwillkürlich, dass der graue Arbeitsalltag ihren Enthusiasmus mit der Zeit nicht allzu sehr abschleifen würde.
    »Und die traditionellen Schikanen und Initiationsrituale – sind die immer noch ein Problem?«, fragte er, als das Essen serviert wurde.
    Rose dachte einen Moment lang nach. »Na ja, es wird schon ziemlich viel gefrotzelt. Das gehört aber irgendwie dazu. Und ich glaube, wenn man sich als Frau bei der Feuerwehr durchsetzen will, muss man auch ein bisschen was einstecken können.« Sie runzelte die Stirn und fügte nachdenklich hinzu: »Das Schwierige ist zu wissen, wo man die Grenze ziehen muss, denn das wird man irgendwann bei irgendwem tun müssen. Ich nehme an, dass es den Frauen im Polizeidienst nicht sehr viel anders ergeht.«
    Kincaid dachte an die Schwierigkeiten, die Gemma auf dem Revier Notting Hill mit einem bestimmten Sergeanten unter ihrem Kommando gehabt hatte. Nur mit Hilfe einer fein austarierten Kombination von Taktgefühl und Autorität war es
ihr gelungen, eine funktionierende Arbeitsbeziehung mit dem Mann aufzubauen, aber sie hatte schließlich auch den Vorteil gehabt, dass sie die Vorgesetzte war.
    Er sah Rose zu, wie sie ihr Scone großzügig mit Butter bestrich, und gratulierte sich fast ein wenig zu seiner Toleranz, da er selbst sich schließlich durch weibliche Polizeiangehörige nie sonderlich bedroht gefühlt hatte, bis ihm einfiel, dass er ja auch noch nie mit einer Frau zusammengearbeitet hatte, die im

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