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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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oder mit ihr selbst Kontakt aufnehmen können, müssen wir leider die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sie das Opfer ist. Die bei der Autopsie ermittelten Parameter treffen jedenfalls auf sie zu.«
    Michael Yarwood bedeckte sein Gesicht mit beiden Händen, doch zuvor hatte Kincaid noch beobachtet, wie sich seine Mundwinkel verzerrt hatten. »Lassen Sie mich die Leiche sehen«, sagte er mit erstickter Stimme.
    »Da würden Sie nichts mehr erkennen können. Es tut mir Leid.«

    Yarwood schwieg einen Moment, ehe er die Hände sinken ließ und Kincaid durchdringend anstarrte. »Dann eben über die DNA. Können Sie nicht einen DNA-Test machen?«
    »Wir könnten gewiss in der Wohnung Ihrer Tochter eine DNA-Probe sicherstellen. Wir könnten Ihnen auch eine Blutprobe entnehmen, falls notwendig, und wir könnten einen Abgleich mit den Zahnarztunterlagen Ihrer Tochter machen, falls sie problemlos zugänglich sind. Aber mir scheint, dass das ein wenig voreilig wäre. Zunächst einmal – haben Sie irgendeine Erklärung dafür, warum Ihre Tochter in dem Gebäude war?«
    »Nein. Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
    »Und haben Sie eine Erklärung dafür, wie Ihre Tochter in das Gebäude hineingekommen ist?«, warf Bell ein. »Hatte sie einen Schlüssel?«
    »Nein, natürlich nicht. Warum hätte ich ihr einen Schlüssel geben sollen?«
    »Hatte sie denn eine Möglichkeit, an Ihren Schlüssel heranzukommen?«
    »N…« Yarwood zögerte. »Nun ja, ich – ausgeschlossen ist das nicht. Ich habe den Schlüssel in der Wohnung gelassen – ich hatte schließlich keinen Grund, ihn mit mir herumzutragen.«
    »Und Chloe hat einen Schlüssel zu Ihrer Wohnung?«
    »Selbstverständlich. Es ist schließlich ihr Zuhause.«
    »Sie hätte also einen Nachschlüssel anfertigen lassen können«, konstatierte Bell und machte sich eine Notiz.
    »Auch das wäre wohl möglich, aber ich kann mir nicht vorstellen, wieso sie so etwas tun sollte. Warum vermuten Sie das?«
    Kincaid beugte sich vor, sodass nur noch die Breite der Tischplatte zwischen seinem und Yarwoods Gesicht lag. »So, wie ich die Sache sehe, gibt es drei Möglichkeiten. Nummer eins: Ihr Vorarbeiter hat gelogen, als er behauptete, die Tür abgeschlossen
zu haben. Aber dann stellt sich die Frage, woher Chloe wusste, dass sie ohne Schlüssel in das Gebäude gelangen konnte.
    Nummer zwei: Wer auch immer in das Gebäude eingedrungen ist, hat das Schloss geknackt. Aber auf dem Video ist deutlich zu erkennen, dass Ihre Tochter und ihr Begleiter das Gebäude fast ohne Verzögerung betreten haben, was dieses Szenario sehr unwahrscheinlich macht.
    Nummer drei: Ihre Tochter hatte einen Schlüssel, und zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Nachschlüssel, den sie von Ihrem hat anfertigen lassen. Und das bedeutet, dass sie vorsätzlich gehandelt hat. Verstehen Sie sich gut mit Ihrer Tochter, Mr. Yarwood?«
    »Was soll denn diese Frage?« Yarwood sprang auf und beugte sich halb über den Tisch. »Verdammt, worauf wollen Sie hinaus?«
    Kincaid wich keinen Zentimeter zurück. »Ich frage mich nur, ob Ihre Tochter irgendeinen Grund hatte, Ihr Lagerhaus in Brand zu setzen.«
    Nach ein paar Sekunden ließ Yarwood sich wieder auf seinen Stuhl sinken. »Nein. Chloe würde so etwas nie tun«, sagte er gedehnt, aber Kincaid glaubte, ein ganz leichtes Zögern registriert zu haben.
    »Was ist mit ihrem Begleiter?«
    »Keine Ahnung. Ich habe den Mann noch nie im Leben gesehen. Hören Sie, ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß. Sie müssen herausfinden, ob es meine Tochter ist. Ich kann es nicht ertragen …«
    »Wir werden tun, was in unseren Kräften steht«, versicherte Kincaid ihm. »Aber zuerst brauchen wir noch einige Informationen von Ihnen.«
    »Und Sie werden die Presse aus der Sache raushalten?«
    »Solange wir die Leiche nicht zweifelsfrei identifiziert haben …«

    »Sir«, unterbrach ihn Bell, »kann ich Sie einmal kurz sprechen?« Sie deutete zur Tür, und nach kurzem Zögern entschuldigte sich Kincaid und folgte ihr auf den Flur.
    »Was …«
    »Sir, sollten wir ihn nicht nach seinen Verbindungen zur Glücksspielszene fragen?«
    Kincaid hatte große Mühe, an sich zu halten. Es zeugte von einiger Selbstbeherrschung, dass Bell ihn überhaupt konsultierte, anstatt gleich mit ihren eigenen Fragen vorzupreschen. »Sehen Sie mal, Maura, wir haben es hier mit einem Mann zu tun, der befürchten muss, seine einzige Tochter verloren zu haben. Wir können ihn nicht guten Gewissens mit

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