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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Fingernägeln, die beim Tippen auf der Computertastatur leise klickten. Sie blickte auf, als Gemma eintrat, und runzelte ein wenig die Stirn.
    »Kann ich etwas für Sie tun?«, fragte sie. »Dieser Bereich ist für Besucher gesperrt.«
    Gemma zog ihren Dienstausweis aus der Tasche, den sie bereits hatte vorzeigen müssen, um durch die allgemeine Sicherheitskontrolle zu kommen, obwohl in Winnies Fall offenbar der Priesterkragen als Legitimation ausgereicht hatte.

    »Ich bin Inspector James von der Metropolitan Police. Ich habe bloß ein paar Fragen zu Ihrer Kollegin Elaine Holland.«
    Die junge Frau nahm die Hände von der Tastatur und musterte Gemma mit unverhohlenem Interesse. »Gestern war auch schon jemand hier wegen ihr – eine Priesterin. Nette Dame. Übrigens, ich bin Tasha.« Wenn sie lächelte, zeigten sich tiefe Grübchen auf ihren Wangen. Sie war dunkelhäutig, mit einem rundlichen, freundlichen Gesicht, das von kunstvollen Flechten effektvoll umrahmt wurde. Ihre langen Nägel waren – wie Gemma bemerkte, als Tasha ihr die Hand zur Begrüßung über den Tresen entgegenstreckte – lindgrün lackiert, wobei jeder einzelne mit einem individuellen Muster verziert war. »Außer mir ist im Moment niemand da – an Wochenenden haben wir hier nur eine Rumpfbelegschaft -, aber ich arbeite mit Elaine zusammen. Ist es nicht ein bisschen ungewöhnlich, die Polizei zu rufen, nur weil jemand mal einen Tag nicht zur Arbeit erscheint?«
    Gemma zog sich einen Stuhl heran und erwiderte: »Sie wird zu Hause schon seit gestern früh vermisst. Nach vierundzwanzig Stunden beginnen wir uns normalerweise Gedanken zu machen. Soviel ich weiß, hat sie sich gestern nicht krankgemeldet?«
    »Nein. Und das ist allerdings sehr ungewöhnlich für unsere Miss Gewissenhaft. Bei Elaine würde man erwarten, dass sie zwei Wochen vorher Bescheid sagt, wenn sie mal eine längere Mittagspause machen will.« In Tashas Stimme lag eine gewisse Genugtuung, was Gemma vermuten ließ, dass Elaine Holland mit Kritik an denjenigen, die ihren strengen Maßstäben nicht genügten, nicht hinterm Berg gehalten hatte – und dass Tasha nicht allzu viel von ihrer Kollegin hielt. Und ebenso wenig konnte Gemma sich vorstellen, dass Elaine Holland – nach allem, was sie von ihr wusste – mit der offenen und direkten Art dieser aufgeweckten jungen Frau etwas anfangen konnte.
    »Hatte Sie Ihnen gegenüber irgendwelche Andeutungen
gemacht, dass sie eine Reise plante oder dass irgendetwas Ungewöhnliches in ihrem Leben vorging?«
    »Nein. Aber Elaine ist auch nicht gerade der Typ für einen netten Plausch von Frau zu Frau.«
    »Hat sie irgendwelche besonders guten Freundinnen in dieser Abteilung?«
    Tasha überlegte eine Weile und fuhr sich gedankenverloren mit der Fingerkuppe über die Spitze ihres langen Daumennagels. »Nein, eigentlich nicht. Ich würde sagen, wenn sie mit jemandem hätte reden wollen, dann wohl am ehesten mit mir, weil ich die meiste Zeit ansprechbar bin. Aber wenn sie mal in der Stimmung zum Reden ist, dann nicht etwa, weil sie sich dafür interessiert, was irgendjemand anders zu sagen hat. Es ist eher so was wie ein unwiderstehlicher Drang, der sie dann und wann überkommt – eine Art verbale Masturbation«, fügte Tasha hinzu und sah Gemma frech grinsend an.
    Gemma lächelte zurück – so leicht ließ sie sich nicht schockieren. »Über was redet sie denn so, wenn der … hm … Drang sie überkommt?«
    »Ach, meistens ist es irgendein Sermon über den skandalösen Zustand der Regierung, oder über ihre wunderbare Kindheit mit Mama und Papa auf dem Land in Gloucestershire. Manchmal könnte man meinen, sie ist ein Überbleibsel aus dem Ersten Weltkrieg und keine moderne Frau von Mitte dreißig.«
    »Dann ist sie wohl nicht gerade ein Fan der Labour-Regierung?«, fragte Gemma. Dass Elaine Holland sich als Freiwillige im Wahlkampf für Michael Yarwood engagiert hätte, war wohl ausgesprochen unwahrscheinlich.
    »Nein. Und noch was kann ich Ihnen verraten«, fügte Tasha hinzu. »Sie stammt auch nicht aus Gloucestershire.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Gemma interessiert.
    »Weil ich hier in Southwark geboren und aufgewachsen bin, und weil ich einen Southwark-Akzent sofort erkenne, wenn
ich ihn höre. Ich bin Mitglied in einer Amateurtheatergruppe hier im Viertel«, vertraute Tasha ihr an, »und Akzente sind meine Spezialität. Ich wette, dass Elaine Holland nie länger als einen Monat irgendwo anders als in Southwark gelebt

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