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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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wir uns schon einmal unterhalten …«
    »Machen Sie beide nur ruhig weiter; ich sehe inzwischen nach, ob Yarwood schon da ist«, unterbrach ihn Bell. Sie strafte die beiden mit einem vernichtenden Blick und stapfte zur Tür hinaus.
    »Was sollte das denn, verdammt noch mal?«, zischte Cullen wütend, als sie allein waren.
    Kincaid musste sich vor Lachen am Tisch festhalten. »Entschuldigung«, stieß er japsend hervor und wischte sich die Tränen aus den Augen, »aber ihr hättet mal eure Gesichter sehen sollen. Man hätte denken können, ihr wäret gerade mit runtergelassenen Hosen auf dem Schulhof erwischt worden – und dann sind Sie auch noch knallrot geworden …«
    »Sie haben mich total lächerlich gemacht.«
    »Tut mir echt Leid, Doug.« Kincaid gab sich redlich Mühe, seinen Lachanfall zu unterdrücken, doch das unwillkürliche Zucken seiner Mundwinkel bekam er nicht unter Kontrolle. »Sie müssen sie ja wirklich mögen. Das war mir nicht bewusst.« Nachdem er sie gestern Abend im Club allein gelassen hatte, war ihm durchaus die Frage durch den Kopf gegangen, ob sie
vielleicht in ungestörter Zweisamkeit mehr Gemeinsamkeiten entdecken würden als zuvor, doch sie schienen alle seine Erwartungen übertroffen zu haben. Wenn es Cullen tatsächlich gelungen war, sich so weit von Stellas Gängelband zu befreien, dass er sich einmal so richtig amüsiert hatte, dann hatte er es nicht verdient, dass Kincaid sich über ihn lustig machte.
    »Mir macht ein bisschen Spott ja eigentlich nichts aus«, meinte Cullen, dessen heiteres Gemüt schon wieder die Oberhand gewann, »aber ich glaube, Maura reagiert ein bisschen allergisch, wenn man sie aufzuziehen versucht.«
    »Mein Gott, Doug, wie will sie denn in dem Job überleben, wenn sie nicht mal ein paar harmlose Frotzeleien vertragen kann? Wie hat sie es überhaupt so lange ausgehalten?«
    Bevor Cullen antworten konnte, kam Bell zurück. »Na, haben Sie sich jetzt ausgetobt?«, fragte sie. Trotz ihrer unbewegten Miene glaubte Kincaid ein kleines Blitzen in ihren Augen zu entdecken, und er fragte sich, ob Cullen sie nicht unterschätzte. »Yarwoods Sekretärin sagt, er sei unterwegs«, fügte sie hinzu. »Er kommt anscheinend direkt aus seinem Büro. Brandmeister Farrell dürfte auch bald hier sein.«
    »Warum hat Yarwood sich erboten, persönlich herzukommen?«, fragte Kincaid. »Wir hätten doch auch jemanden mit dem Foto zu ihm schicken können.«
    »Das hat er nicht gesagt, und uns steht es ja nicht zu, ihn nach seinen Gründen zu fragen«, erwiderte Bell. »Wir sind ja bloß die Lakaien von der Polizei.«
    Kincaid wandte sich an seinen Sergeant. »Was haben Sie von seinem Versicherungsagenten erfahren?«
    Cullen setzte sich auf einen Stuhl am Tisch und kippte ihn nach hinten. Kincaid kannte diese Pose, sie bedeutete, dass man sich auf einen längeren Vortrag gefasst machen konnte. »Laut Mr. Cohen ist er nicht überversichert. Er hat die Police nicht geändert, und soweit Cohen informiert ist, hat er auch keine finanziellen Probleme mit dem Projekt. Er hat angedeutet,
dass diese Gerüchte von einem Konkurrenten gestreut worden sein könnten. Natürlich wird der Versicherungsgutachter mit Bill Farrell zusammenarbeiten, aber vorläufig betrachten sie Yarwood nicht als Kandidaten für eine mögliche Brandstiftung. Aber« – Cullen dehnte die Pause so lange aus, bis er sich der ungeteilten Aufmerksamkeit seiner Zuhörer sicher war – »ich habe heute Vormittag ein bisschen herumtelefoniert. Ich kenne da jemanden bei einem der Boulevardblätter, und die Dame sagte mir, sie habe von ihrer Kontaktperson in der Sitte erfahren, dass Yarwood Gerüchten zufolge in letzter Zeit mit ein paar bekannten Größen aus der Szene verkehrt haben soll.«
    »Aus welcher Szene?«, fragte Kincaid. Er versuchte sich auszumalen, was es bedeuten würde, wenn der bisher unbescholtene Michael Yarwood mit Drogenhandel oder Prostitution in Verbindung gebracht würde. Um einen solchen Skandal zu vertuschen, würde manch einer auch einen Mord in Kauf nehmen.
    »Spielcasinos im West End. Nur weil die Besitzer von diesen Edelklubs maßgeschneiderte Anzüge tragen, verzichten sie noch lange nicht darauf, ihre Außenstände einzutreiben.«
    »Yarwood und Glücksspiel?« Kincaid konnte sich durchaus vorstellen, dass Yarwoods politische Kontakte auch Personen einschlossen, die Klubs im West End besuchten, aber zu ihm selbst schien das absolut nicht zu passen. Er wandte sich an Bell. »Haben Sie sein

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